Schwäbische Zeitung (Biberach)

Hallenspor­tbad soll größer werden

Stadtwerke nehmen Planungen für weiteres Schwimmbec­ken in 2019 auf.

- Von Daniel Häfele

BIBERACH - Die Menschen in Biberach scheinen wahre Wasserratt­en zu sein. Vereine und Besucher klagen seit Längerem darüber, dass es im Hallenspor­tbad zu beengt ist. Das könnte sich ändern. Der Gemeindera­t hat am Montagaben­d beschlosse­n, ein zusätzlich­es Lehrschwim­mbecken anzubauen und im kommenden Jahr die Planungen für ein weiteres 25-/50-Meter-Schwimmbec­ken aufzunehme­n. „Sollte beides so kommen, werden wir die bestehende­n Schwimmflä­chen verdoppeln“, sagte Oberbürger­meister Norbert Zeidler. Er erhoffe sich davon eine „merkliche Entlastung“.

Bereits seit November 2016 ist klar, dass das Hallenspor­tbad ein weiteres Lehrschwim­mbecken erhält. Denn zu diesem Zeitpunkt votierte der Gemeindera­t klar für die Aufgabe des Lehrschwim­mbeckens in Birkendorf. Badebereic­h, Sanitäranl­agen, Heizung, Lüftung, Wasserleit­ungen und Elektro – alles ist laut Sitzungsvo­rlage in einem maroden Zustand. Inzwischen hat die Verwaltung mit den Stadtwerke­n, den Schulen und Vereinen ein Konzept ausgearbei­tet, wie das neue Lehrschwim­mbecken im Hallenspor­tbad aussehen soll. Demnach sprachen sich die Nutzer für ein Becken mit versenkbar­em Boden und längsseiti­ger Treppe aus. Die Größe beträgt 16,66 Meter mal zehn Meter.

Trennung durch Glasfront

Der Anbau erfolgt auf der südöstlich­en Seite des Hallenspor­tbads – und zwar im Anschluss an das bereits vorhandene Lehrschwim­mbecken. Auf dem Flachdach des bestehende­n Umkleidetr­akts, sprich im ersten Obergescho­ss, können weitere Kabinen entstehen. Der Anbau soll vom restlichen Badebereic­h räumlich durch eine Glasfront mit Durchgänge­n abgetrennt werden. So könne das Lehrschwim­mbecken unabhängig vom übrigen Bad genutzt werden, heißt es in der Vorlage.

Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 3,2 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um eine Schätzung. Der Anbau könnte also teurer werden, auch weil die Wünsche der Schulen und Vereine noch nicht berücksich­tigt sind. Toiletten, Lehrerdusc­he oder eine beheizbare Sitzbank fordern die Nutzer unter anderem. Wie hoch die zusätzlich­en Kosten dafür sind, sollen die Stadtwerke jetzt bei der Planung ermitteln. Da mit einer Bauzeit von zwei Jahren zu rechnen ist, kann das neue Lehrschwim­mbecken frühestens im Sommer 2020 in Betrieb gehen. Alle Räte stimmten für dieses Vorhaben.

Darüber hinaus stellte sich bei den Gesprächen zwischen Verwaltung und Vereinen heraus, dass ein weiteres Becken den Trainingsb­etrieb deutlich entlasten würde. Dadurch könnten auch die Einschränk­ungen für die Öffentlich­keit geringer ausfallen, so die Hoffnung der Verantwort­lichen. Deshalb sollen die Stadtwerke im kommenden Jahr mit den Planungen für einen Anbau beginnen. Der Rat votierte klar dafür. Nach aktuellen Schätzunge­n kostet ein 25-Meter-Becken mit acht Bahnen oder ein 50-Meter-Becken mit vier Bahnen etwa 8,5 Millionen Euro. Der Anbau könnte hinter dem Hallenspor­tbad entstehen, ein Zugang wäre sowohl über das Hallenbad als auch im Sommer über das Freibad möglich. Geprüft werden soll, ob die Öffnung der Wände und des Dachs im Sommer möglich sind.

Großteil begrüßt Erweiterun­g

Bei den Fraktionen kam der Vorschlag mit einer Erweiterun­g des Hallenspor­tbads überwiegen­d gut an. „Das Hallenspor­tbad kommt an seine Grenzen. Mit dem zusätzlich­en Lehrschwim­mbecken ist es nicht getan“, sagte Rainer Etzinger (CDU). Er begrüße den Schritt für ein weiteres Becken ausdrückli­ch und fordere, die Planungen hierfür „zielstrebi­g voranzubri­ngen“. Ähnlich sah das sein Ratskolleg­e Rudolf Metzger (SPD): „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sehr eng im Becken zugeht. Die Erweiterun­g ist ein wichtiges und gutes Signal für den Sportund Schulstand­ort Biberach.“

Auch die Freien Wähler stimmten zu. „Das hört sich traumhaft an“, freute sich Steffi Etzinger (Freie Wähler). Bisher könne man im Becken oftmals nur mit dem Strom schwimmen: „Durch den Anbau können die Biberacher auch gegen den Strom schwimmen.“Manuela Hölz verwies darauf, dass in anderen Kommunen Bäder schließen müssten, weil es zu wenige Besucher gibt: „Es ist ein Luxus, dass die Biberacher so viel schwimmen.“Einzig die FDP stimmte gegen die Aufnahme der Planungen. Alfred Braig (FDP) sprach von einer „schwierige­n Sache“. Er forderte eine Abmangelbe­rechnung.

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FOTO: PHILIPP OSWALD
 ?? FOTO: PHILIPP OSWALD ?? Das Hallenspor­tbad feiert in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag. Es erfreut sich so großer Beliebthei­t, dass angebaut werden soll.
FOTO: PHILIPP OSWALD Das Hallenspor­tbad feiert in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag. Es erfreut sich so großer Beliebthei­t, dass angebaut werden soll.

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