Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der Sternenhimmel im März
Merkur ist Mitte des Monats am besten zu beobachten – Am 25. März werden die Uhren wieder um eine Stunde vorgestellt
Erläutert, wie immer an dieser Stelle, von der Volkssternwarte Laupheim. Die Sonne Der Frühlingsbeginn fällt in diesem Jahr auf den 20. März um 17.15 Uhr. Unser Heimatstern hat dann den Frühlingspunkt am Sternenhimmel erreicht und kreuzt dort den Himmelsäquator von Süden nach Norden. An diesem Datum sind Tag und Nacht gleich lang (Tagundnachtgleiche).
In der Nacht zum Sonntag, 25. März, beginnt wieder die Sommerzeit: Die Uhren werden um eine Stunde vorgestellt.
Die Sonnenauf- und -untergangszeiten, angegeben – wie alle anderen Zeiten in diesem Artikel – in mitteleuropäischer Zeit (MEZ):
1. März 7.04 Uhr, 18.02 Uhr;
10. März 6.45 Uhr, 18.17 Uhr;
20. März 6.23 Uhr, 18.33 Uhr;
31. März 5.59 Uhr, 18.50 Uhr.
Der Mond
Bereits am 2. März strahlt der Erdbegleiter als Vollmond im Sternbild „Löwe“. Danach schwindet seine Leuchtgestalt wieder. Am 9. ist er als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) im „Schlangenträger“eingetroffen. Die nun immer schmaler werdende Mondsichel verabschiedet sich schließlich in der Neumondnacht des 17. vom Firmament. Sie kehrt jedoch wenige Tage später wieder an den abendlichen Westhimmel zurück. Ihre Rundung weist dabei stets zur Sonne. Am 24. hat sich die Mondsichel zum zunehmenden Halbmond (Phase des ersten Viertels) gewandelt, der durch den „Stier“zieht. Am 31. hat unser Erdtrabant innerhalb desselben Monats alle seine Mondphasen durchlaufen und strahlt erneut als Vollmond in der „Jungfrau“.
Die Planeten
Merkur, der sonnennächste Planet, ist mit bloßem Auge oft schwierig zu beobachten, da er meist im Glanz der nahen Sonne verborgen ist. Um die Monatsmitte bietet sich jedoch die beste Beobachtungsmöglichkeit des Jahres, um ihn abends zu erspähen. Ab dem 5. März ist er gegen 18.30 Uhr in der Abenddämmerung über dem westlichen Horizont zu erkennen. Er versinkt jedoch schon eine halbe Stunde später in den horizontnahen Dunstschichten. Zuletzt ist er am 20. zu verfolgen, bis er sich gegen 20.12 Uhr vom Firmament verabschiedet. Am 5. bekommt Merkur Besuch von der Venus, die ihn weniger als drei Vollmonddurchmesser entfernt passiert. Der Besuch der Venus wiederholt sich am 18., dann allerdings in einer Entfernung von knapp acht Vollmonddurchmessern.
Venus, unser Nachbarplanet im Sonnensystem innerhalb der Erdbahn, leuchtet als strahlend heller „Abendstern“. Sie geht am 1. März um 19.05 Uhr unter, am 31. erst um 20.37 Uhr.
Mars,
unser Nachbarplanet im Sonnensystem außerhalb der Erdbahn, wandert am frühen Morgen über den Nachthimmel. Er ist dort nach Mond, Jupiter und fünf in Deutschland sichtbaren Sternen das hellste Nachtobjekt. Die helle Venus ist bereits untergegangen. Der Rote Planet wechselt am 11. März vom „Schlangenträger“in den „Schützen“. Er steigt am Monatsersten um 2.58 Uhr über den Horizont, am Monatsletzten bereits um 2.20 Uhr. Jupiter,
der größte Planet des Sonnensystems mit elffachem Erddurchmesser, zieht durch die „Waage“. Er ist dort leicht zu erkennen, da er in dieser Sternenregion heller als alle Sterne strahlt. Jupiter verlagert seine Aufgänge in die erste Nachthälfte. Am 1. März überschreitet er um 0.33 Uhr den Horizont, am 31. bereits um 22.27 Uhr. Er ist dann die ganze Nacht über bis zum Sonnenaufgang zu beobachten.
Saturn, der am weitesten entfernte, mit bloßem Auge sichtbare Planet, streift frühmorgens durch den „Schützen“. Der Planet, der im Fernrohr ein beeindruckendes Ringsystem aufweist, geht am Monatsersten um 4.09 Uhr im Südosten auf, am 31. bereits um 2.17 Uhr. Auch er ist bis zum Sonnenaufgang zu beobachten.
Die Fixsterne
Auch unter den Sternbildern hält der Frühling seinen Einzug und lässt die Wintersternbilder rund um den prächtigen „Orion“, deren auffälligste Sterne das Wintersechseck bilden, allmählich im Westen versinken.
Ein typisches und leicht erkennbares Frühlingssternbild ist der „Löwe“. Schon vor 4000 Jahren sahen die uralten Kulturvölker im Zweistromland im heutigen Irak und Iran in dieser Sterngruppe die sichelförmige Mähne und den trapezartigen Rumpf des Königs der Tiere. Der auffällig helle Stern in der Brust des Raubtiers heißt Regulus. Nikolaus Kopernikus gab ihm diesen Namen, der „kleiner König“bedeutet. Regulus liegt fast exakt auf der Ekliptik, jener Bahn, auf der sich alle Planeten am Himmel entlang bewegen (siehe Sternkarte).
Umso kniffliger zu finden, aber lohnend für Sternfreunde, ist das Sternbild „Krebs“. In dessen aus vier schwachen Sternen gebildeten Mitte kann man mit einem Fernglas leicht – in dunklen Beobachtungsgegenden sogar mit bloßem Auge – den offenen Sternhaufen M44 „Praesepe“(Krippe) erkennen, eine Ansammlung von 350 Sternen in etwa 580 Lichtjahren Entfernung.
Verlängert man den Schwanz des „Großen Bären“, trifft man auf den orangefarbenen Arktur. Nach Sirius und Canopus belegt er Platz drei in der Rangliste der hellsten Sterne am Nachthimmel. Er ist Hauptstern des Sternbilds „Bärenhüter“oder „Bootes“. In der Sage wacht der Bärenhüter darüber, dass der Große und Kleine Bär nicht von ihrem Weg um den Himmelsnordpol abkommen. Südlich des „Bärenhüters“liegt die „Jungfrau“, deren Hauptstern Spica zusammen mit den Sternen Arktur und Regulus das einprägsame Frühlingsdreieck bildet. Überhaupt, die Sternkarte: Warum die Himmelsrichtungen Ost und West scheinbar vertauscht sind, ist rasch erklärt. Um mit ihr den Sternenhimmel zu beobachten wird sie mit dem Bild nach unten über den Kopf gehalten und den Himmelsrichtungen entsprechend ausgerichtet. Der Zenit, der Himmelspunkt direkt über dem Kopf, entspricht dem Schnittpunkt der gedachten NordSüdmit der Ost-West-Linie.
Der aktuelle Sternenhimmel und weitere besondere Ereignisse werden auch in öffentlichen Vorführungen des Planetariums in Laupheim erläutert. Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 07392/ 910 59 und im Internet unter