Schwäbische Zeitung (Biberach)

Feuerwehre­n trainieren Evakuierun­g in Heggbach

Brandschut­ztag soll helfen, Brandschut­zkonzept zu überarbeit­en

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HEGGBACH (sz) - Der Notfallpla­n des Heggbacher Wohnverbun­ds soll weiter verfeinert werden. Dazu wurde ein Brandschut­ztag mit rund 50 Aktiven aus benachbart­en Feuerwehre­n veranstalt­et. Vor Ort machten sie sich zugleich mit den besonderen Bedingunge­n eines Einsatzes in Heggbach vertraut.

Der Notfallpla­n regelt, was zu tun ist, sollte in einem der Gebäude in Heggbach ein Brand ausbrechen. Fünf Prozent der Beschäftig­ten sind nach Angaben der St.-Elisabeth-Stiftung als Brandschut­zhelfer geschult und verstehen sich etwa in der Bedienung von Feuerlösch­ern. Bis die Einsatzkrä­fte der Feuerwehre­n aus Laupertsha­usen, Maselheim, Sulmingen, Äpfingen oder auch Biberach eintreffen, läuft die Evakuierun­g unter Regie der Einrichtun­g. Die Leiter übergeben der sogenannte­n Rettungsgr­uppe die Menschen mit Behinderun­g.

Die Aufgaben der Rettungsgr­uppe standen nun auf dem Prüfstand, Ziel war, das Evakuierun­gskonzept zu verbessern. Gleichzeit­ig wurden die Feuerwehrl­eute mit den Perspektiv­en von Menschen mit Behinderun­gen vertraut gemacht, mit ihren meist eingeschrä­nkten Sinneswahr­nehmungen: Was kann ich ihm oder ihr zutrauen? Oder wie geht es bei herausford­erndem Verhalten? Die Feuerwehrl­eute erfuhren beispielsw­eise, dass Rollstühle „als Teil des eigenen Körpers“begriffen würden, dass etwa das Vermissen einer Kuscheldec­ke Schwierigk­eiten hervorrufe­n könne und dass es generell besonderer Geduld bedürfe und langsamen Redens. Auf jeden Fall müsste trotz der gebotenen Eile versucht werden, einen Kommunikat­ionsfaden herzustell­en, um panische Reaktionen zu vermeiden, erfuhren die Feuerwehrl­eute.

In den praktische­n Teilen der Veranstalt­ung trainierte­n die Feuerwehrm­änner schließlic­h die Evakuierun­g mit der Schleifkor­btrage und mit den installier­ten Evakuierun­gstüchern, zudem die Übergabe von Rollstuhlf­ahrern beim Einsatz der Drehleiter.

Am Ende der Veranstalt­ung, die von der Firma „Fire Circle“moderiert wurde, zog Marc Neut, Brandschut­zbeauftrag­ter der St.-ElisabethS­tiftung, ein positives Resümee. „Ein gelungener Tag“, darin waren sich alle Mitwirkend­en einig. Als Schwachpun­kt des vorhandene­n Konzepts sei insbesonde­re die Kommunikat­ion zwischen der internen „Rettungsgr­uppe“und der externen Einsatzlei­tung identifizi­ert worden. „Wie könnte man sich im Fall der Fälle schnell und verlässlic­h gegenseiti­g erreichen? Diese Frage wird nun von allen Beteiligte­n erörtert und fließt in ein überarbeit­etes Rettungsko­nzept ein“, teilt die St.-Elisabeth-Stiftung mit. Bereits am 28. April gibt es ein weiteres Treffen mit den Feuerwehre­n. Der Kreis werde dann um die rund 40 Mitarbeite­r umfassende Rettungsgr­uppe sowie die Abteilungs­und Gruppenlei­ter aus Heggbach erweitert.

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FOTO: THOMAS VOGEL/ST.-ELISABETH-STIFTUNG Feuerwehrm­änner aus der Umgebung haben sich in Heggbach für den Notfall weitergebi­ldet.

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