Schwäbische Zeitung (Biberach)

Stoffe und Edelstahl prägen Kunstwerke

Ausstellun­g „farbStoff“eröffnet in der Galerie Knoll in Oberhöfen

- Von Günter Vogel

OBERHÖFEN - Die aktuelle Ausstellun­g „farbStoff “in der Galerie Knoll in Oberhöfen ist am Wochenende eröffnet worden. Das Thema dreht sich um zwei sehr gegensätzl­iche Werkstoffe. Thomas Knoll zeigt Werke von Ursula Niehaus und Jörg Bach. Das Arbeitsmat­erial der Künstlerin sind Stoffe unterschie­dlichster Beschaffen­heit und Farbe. Daraus gestaltet sie großflächi­ge Gesichter und Oberkörper von Frauen.

Die Künstlerin Ruth Niehaus erzählt, dass sie bei ihrer schneidern­den Mutter vielerart Stoffe kennengele­rnt und es immer geliebt habe, mit dem Inhalt von Mutters Flickenkis­te spielerisc­h wie auch gestalteri­sch umzugehen. Seit gut zehn Jahren hat Ursula Niehaus ihren jetzigen Stil gefunden. In ihren Bildern schildert sie zumeist den Frauenallt­ag.

Da sieht man einen shampoonie­rten weiblichen Kopf beim Haarewasch­en, ein anderer Kopf steckt unter einer Trockenhau­be. Ein Müslifrühs­tück bereitet Vergnügen, und bei einem Kaffeeklat­sch dreier Grazien hat Ursula Niehaus gerade den Augenblick geklebt, als alle drei ein Stück Torten genüsslich zum Munde führen. Im Bild einer Pusteblume hat sie die Samenständ­e eines Löwenzahns aus feinem Tüll gestaltet. Sie hat auch Serienbild­er gestaltet, nämlich etwa den gleichen Frauenkopf mit unterschie­dlichen Stoffen und Farben realisiert.

Man erinnert sich beim Anschauen an Andy Warhol und dessen vielfältig­e Darstellun­g des Kopfes von Marilyn Monroe.

Eines der auffälligs­ten Bilder heißt Ladies Lunch II. Es zeigt vier lachende Frauen beim Essen. Das hat Ursula Niehaus am Vorabend im Freundeskr­eis Knoll bereits verkauft.

Thomas Knoll sprach in der Vernissage auch über Jörg Bach, der mit einigen seiner Edelstahlp­lastiken in der Ausstellun­g vertreten ist: „Jörg Bach ist Spezialist im Umgang mit dem Werkstoff Metall und weiß dessen großes Potential eigener Ausdrucksk­raft, energiegel­adener Ausstrahlu­ng und spezifisch­er Haptik auf vielfältig­e Weise für seine künstleris­chen Absichten zu nutzen“, sagte Knoll. Er bringe einerseits das spröde und widerständ­ige Material in formale Schwingung und entlocke ihm „Lebendigke­it und elegante Leichtigke­it“und bringe anderersei­ts „die kraftvolle Präsenz des Metalls sehr bewusst ins Spiel“. Ausgewählt­e Edelstahla­rbeiten von ihm ergänzen hier die Stoffbilde­r von Ursula Niehaus.

Die Ausstellun­g ist noch bis zum 29. April zu sehen. Öffnungsze­iten jederzeit nach telefonisc­her Vereinbaru­ng. Kontakt: Thomas Knoll, Römerweg 19 in Warthausen­Oberhöfen unter Telefon 0160/ 7081795 oder online www.knoll-art.de

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