Schwäbische Zeitung (Biberach)
Karl Ammann ist seit der Gründung im VdK
Der Sozialverband feiert in Bad Schussenried sein 70-jähriges Bestehen
BAD SCHUSSENRIED - Die Ortsgruppe Bad Schussenried des Sozialverbands VdK hat am Samstag ihr 70-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurden langjährige Mitglieder geehrt (siehe Kasten). Ein besonderer Moment war dabei die Ehrung von Josef Ammann für die 70-jährige Mitgliedschaft im VdK. Diese wurde mit der goldenen Ehrennadel mit Brillant belohnt. Dass bei so einem Jubiläum noch ein leibhaftiges Gründungsmitglied dabei ist, ist schon außergewöhnlich und wurde von den Anwesenden mit großem Beifall bedacht.
Begleitet wurde die Jubiläumsfeier durch das Orchester Sedlmayr aus Aulendorf. Durch die vorgeschaltete reguläre Hauptversammlung mit den üblichen Berichten führte der Vorsitzende des VdK Bad Schussenried, Gabriel Dreher. Die Festrede zum Jubiläum hielt der Kassierer des Kreisverbands Biberach, Reinhold Kruk. In seiner Rede blickte er auf die lange Geschichte des Sozialverbands VdK und der Ortsgruppe Bad Schussenried zurück, die beide im gleichen Jahr gegründet wurden.
Anfangs hatte sich der VdK für die Kriegsopfer, Hinterbliebenen und Witwen eingesetzt, die nach Kriegsende noch keine Lobby hatten. Im Lauf der Zeit erweiterte sich das Aufgabenspektrum auf Behinderte und Rentner. Zur Durchsetzung der Interessen war bald die Bildung einer VdK-Sozialrechtsabteilung dringend erforderlich, die mit der Zeit immer professioneller wurde und heutzutage mehr als 10 000 Sozialrechtsverfahren pro Jahr im Südwesten betreut.
Sozialpolitische Erfolge
Kruk betonte, dass ohne den engagierten und nachhaltigen Einsatz von Tausenden von ehrenamtlichen Mitgliedern die sozialpolitischen Erfolge, die der VdK erkämpfte, nicht möglich gewesen wären. Besonders hob er den VdK-Einsatz für die Einführung einer umlagefinanzierten Pflegeversicherung unter dem Dach der gesetzlichen Krankenversicherung im Jahr 1995 sowie die Einführung der Mütterrente hervor.
Heute gehe es nun darum, die gesetzliche Pflegeversicherung umfassend zu reformieren, um auch demenzkranken Menschen gerecht zu werden. Ebenso ist auch die Barrierefreiheit ein großes Thema, dafür müsse noch viel gearbeitet werden. Als weitere Erfolge nannte er den Einsatz für Menschen mit Behinderung und die Durchsetzung eines Behinderten-Diskriminierungsverbots. Als großer Sozialverband mit circa 230 000 Mitgliedern im Südwesten sei man durch Kooperationen auch mit vielen anderen Organisationen, zum Beispiel dem Schwäbischen und Badischen Turnerbund sowie dem Roten Kreuz, verbunden.
Am Ende seines Vortrags dankte er der Familie Dreher und den Vorstandskollegen der Ortsgruppe für ihre ehrenamtliche Arbeit und hob das umfangreiche Jahresprogramm mit Infoveranstaltungen, aber auch Festen und Feiern hervor. Diese seien für den Zusammenhalt der Ortsgruppe sehr wichtig.