Schwäbische Zeitung (Biberach)
Damm soll im Herbst stehen
Schemmerhofen vergibt Arbeiten für Hochwasserschutz vor Schemmerberg
SCHEMMERHOFEN - Bis zum Herbst dieses Jahres soll der Hochwasserschutz am Ortseingang von Schemmerberg fertiggestellt werden. Der Schemmerhofer Gemeinderat hat in der Sitzung am Montagabend die Arbeiten dafür vergeben.
Einer der größten Brennpunkte bei Starkregen in den vergangenen Jahren war der Ortseingang von Schemmerberg. Zwischen der Straße von Schemmerhofen her kommend und der Straße von Altheim verläuft der Hang wie ein Trichter und führt das Wasser steil auf den Ortseingang zu. Ein keilförmiger Damm von der Größe eines Fußballfeldes soll Schemmerberg schützen und dabei die natürliche Hanglage ausnutzen, die das Wasser in das Rückhaltebecken führt.
Der Damm ist geplant mit einer Höhe von etwa 1,90 Meter und einer Länge von jeweils rund 100 Metern auf beiden Seiten und staut ein Becken mit einem Fassungsvermögen von etwa 7900 Kubikmetern auf. Das Einzugsgebiet ist noch um ein Vielfaches größer und reicht im Süden bis an den Ortseingang von Langenschemmern. Auch auf der gegenüberliegenden Seite der Schemmerberger Steige soll das Wasser in einen Schacht einlaufen und über einen Kanal in das Rückhaltebecken geleitet werden. An der Spitze des Damms
kann über einen Auslaufschacht und anschließend einen Schacht mit Drosselung das gestaute Wasser gezielt abgeführt werden (SZ berichtete).
Angebote günstiger als erwartet
Die Arbeiten für den Damm und das damit entstehende Rückhaltebecken hat der Gemeinderat Schemmerhofen zum Preis von rund 114 000 Euro an die Firma Gaiser aus Moosburg am Federsee vergeben – und damit rund 50 000 Euro günstiger als in der ursprünglichen Kostenberechnung vorgesehen. Schemmerhofens Bürgermeister Mario Glaser nannte dies in der Gemeinderatssitzung ein „sehr
positives Ergebnis“. Den Baubeginn hatte die Gemeinde in der Ausschreibung freigestellt. Geplant ist jedoch, dass die Maßnahme bis November dieses Jahres fertiggestellt sein soll, möglicherweise auch schon früher – allerdings wohl nicht mehr rechtzeitig vor der üblichen Starkregensaison im Hochsommer.
„Mir ist es um einiges wohler, wenn die Maßnahme dann mal umgesetzt ist“, sagte Bürgermeister Glaser. „Und wenn das Becken in den nächsten 20 Jahren nicht vollläuft, will ich niemanden hören, der sagt: Das hätten wir uns sparen können.“Allein wenn das Becken in den kommenden Jahren nur einmal vor Hochwasser
schütze, hätte sich der Bau bereits gelohnt, betonte er. Der Bürgermeister hob zudem auch auf mögliche Förderungen für den Hochwasserschutz ab. Er sei „gottfroh“, dass die Gemeinde den Damm ohne eine Förderung umsetzen kann. „Die Berechnungen für die Zuschussanträge hätten fast so viel gekostet, wie der Zuschuss gebracht hätte“, sagte Glaser
Zudem sei der Damm bei Schemmerberg schneller genehmigt worden als die Hochwassermaßnahme, die in Altheim am Hopfenweg geplant ist. Dies sei auch ein Grund dafür, dass die Maßnahmen nicht zusammen ausgeschrieben worden waren, betonte Glaser.