Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der Busfahrplan steht
Bahn bereitet Ersatzverkehr für die Streckensperrung vom 24. März bis 10. September vor
TANNHEIM - Die letzten Vorbereitungen für die Elektrifizierung der Bahnstrecke von München nach Lindau sind weitgehend abgeschlossen. Am Freitag, 23. März, ist Spatenstich in Memmingen. Mittlerweile hat die Bahn auch die Fahrzeiten für den Schienenersatzverkehr zwischen Leutkirch und Buchloe mit Bussen veröffentlicht. Vom 24. März bis zum 10. September wird dieser Streckenabschnitt komplett gesperrt sein. Knapp drei Jahre dürften die Arbeiten auf den verschiedenen Streckenabschnitten dauern und immer wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen führen.
Nach dem jetzt vorliegenden Ersatzfahrplan wird am Samstag, 24. März, um 6.27 Uhr der erste Bus Tannheim am Rehgarten in Richtung Memmingen verlassen. Als Ankunftszeit dort ist 6.49 Uhr vermerkt, in Buchloe soll die Fahrt um 7.45 Uhr enden. Ein Haltepunkt bis Buchloe ist neben Memmingen auch Mindelheim. Wochentags wird der erste Bus in Tannheim um 5.51 Uhr starten. Als letzter Abfahrtstermin in Richtung Memmingen ist täglich 20.50 Uhr ausgewiesen, die Ankunft in Tannheim ist für 21.22 Uhr geplant. In der Gegenrichtung werden die ersten Busse an Wochentagen um 6.23 Uhr in Tannheim ankommen und in Richtung Leutkirch weiterfahren. Um 23.24 Uhr wird der letzte Bus aus Memmingen kommend am Tannheimer Rehgarten halten. Wer aus München kommt, muss dafür spätestens um 22.10 Uhr in Buchloe umsteigen.
Expressbuslinien geplant
Nicht alle Linien sind durchgehend angelegt, häufig wird in Memmingen ein Umsteigen erforderlich sein. Das gilt und galt aber auch für Zugverbindungen. Zwischen Memmingen und Buchloe hat die Bahn sogenannte Expressbuslinien vorgesehen mit nur einem Zwischenstopp in Mindelheim. Nach Einschätzung der Bahn
werden zwischen Leutkirch und Buchloe rund 3600 Fahrgäste täglich von den Einschränkungen betroffen sein. In der Anfangsphase dieser sehr langen Vollsperrung sollen an Bahnhöfen und in Zügen auch sogenannte „Reisendenlenker“Fahrgäste betreuen und informieren.
Politische Prominenz wird am 23. März in Memmingen zum symbolischen Spatenstich für die aufwendige Modernisierungsmaßnahme erscheinen. Neben der Aufstellung der Oberleitungsmasten und der Spannung der Oberleitung wird eine komplette Gleiserneuerung zwischen Tannheim und Memmingen erfolgen. Zwischen Tannheim und Aichstetten wurden die Gleise bereits im vergangenen Sommer erneuert. Im Abschnitt
zwischen Tannheim und Memmingen werden in den nächsten Wochen knapp 15 Kilometer Schienen, 12 000 Schwellen und 13 000 Tonnen Schotter ausgetauscht. Der Bahnübergang im Tannheimer Teilort Arlach ist deshalb bis zum 20. Mai gesperrt.
Ziel ist, dass in Zukunft Züge mit bis zu 160 Kilometer pro Stunde durch das Allgäu fahren. Ein neues elektronisches Stellwerk soll in Aichstetten entstehen. Insbesondere zwischen Aitrach und Aichstetten müssen mehrere Bahnübergänge erneuert werden, um später auch den Betrieb mit Neigetechnikzügen zu ermöglichen.
In Leutkirch ist auch der Bau einer Schallschutzwand vorgesehen.
„Lärmschutz hat hohe Priorität“, betont die Bahn in einer Projektübersicht. Demnach sind 20 Prozent der Projektkosten für die Lärmvorsorge einkalkuliert. In engen Gleisbögen soll das auch mit „Schienenschmiereinrichtungen“gewährleistet werden. Überwiegend werde nur tagsüber gearbeitet, um die Belastungen für die Anwohnerschaft etwa durch Rammarbeiten in Grenzen zu halten.
Aktuell kalkuliert die Bahn mit Gesamtkosten in Höhe von 440 Millionen Euro.
Weitere Informationen und den detaillierten Fahrplan des Schienenersatzverkehrs gibt es unter http://bit.ly/2F5pzZK