Schwäbische Zeitung (Biberach)
Weiter mit Rundumbande
Fußball: Hallenkreismeisterschaft muss laut WFV künftig nicht nach Futsal-Regeln gespielt werden
STUTTGART/BIBERACH (aw/feg) Der Württembergische Fußballverband (WFV) hat die Vorgaben für Hallenfußballturniere gelockert. In der Hallensaison 2017/18 hatte der Verband erstmals Ausrichtern von Vereinsturnieren zumindest den Futsal-Ball, teils aber auch weitere Futsal-Regeln vorgeschrieben. Veranstalter dürfen den Ball wieder frei wählen und ganz nach den WFVHallenregeln spielen. WFV-Hallenmeisterschaften hingegen werden wie bisher mit Futsal-Ball und nach Futsal-Regeln ausgetragen. Für die Biberacher Hallenfußball-Kreismeisterschaft, deren Veranstalter das Landratsamt ist, heißt das, dass weiter mit Rundumbande gespielt werden darf.
„Natürlich haben wir registriert, dass besonders die Vorgaben hinsichtlich des Futsal-Balles und des Futsal-Regelwerks kontrovers diskutiert werden“, teilte der WFV nun mit. Es wurde nicht nur diskutiert, sondern vielerorts auch Kritik laut. Der Verband reagierte. Futsal-Kommission, Verbandsjugendausschuss und Verbandsspielausschuss hätten sich mit der Ausrichtung des Hallenspielbetriebs beschäftigt, so der WFV. Ergebnis: „Zum einen wollen wir für Klarheit sorgen und eindeutige Regelungen für alle Beteiligten entwickeln, die keinen Interpretationsspielraum offen lassen.“Zum anderen sei es wichtig, „den Veranstaltern eine langfristige Perspektive für ihre Vereins-Hallenturniere zu bieten“. Deshalb würden Verbandswettbewerbe wie bisher „komplett nach offiziellem Futsal-Regelwerk“ausgetragen – „ohne Ausnahme“, teilte der WFV mit. Alle privaten Vereins-Hallenturniere dagegen „dürfen künftig wieder nach den herkömmlichen Hallenfußballregeln“ausgerichtet werden – mit freier Wahl von Spielball, Banden, Torgröße und Zwei-Minuten-Zeitstrafe. Mit dieser Entscheidung „respektieren wir die Wünsche unserer Vereine nach freien Gestaltungsmöglichkeiten“, schreibt der Verband. Zudem „wollen wir dem Futsal-Spiel die emotionale Belastung durch Zwangsvorgaben nehmen“.
„Wir dürfen frei entscheiden. Das ist eine Genugtuung für uns“, kommentiert Alois Hummler, Vorsitzender des Bezirks Riß, die Lockerung der Vorgaben durch den WFV mit Blick auf die Biberacher Hallenkreismeisterschaft. Im Dezember 2017 habe man noch ein Bußgeldverfahren vom WFV angedroht bekommen, das dann aber nicht kam. Trotzdem wurde im Januar dieses Jahres bei der Hallenkreismeisterschaft mit Rundumbande gespielt, da der WFV laut Hummler dies kurzfristig erlaubt hatte. „Jetzt ist alles wieder beim Alten. Ich gehe davon aus, dass die Regelung langfristig gilt. Jedenfalls gab es vom WFV keine andere Richtlinie“, so der Bezirksvorsitzende. „Wenn es nach dem Bezirk geht, dann wird die Rundumbande immer zum Einsatz kommen. Das ist auch der Wunsch der Vereine.“
Pfisterer begrüßt Lockerung
Rainer Pfisterer, im Landratsamt zuständig für die Hallenkreismeisterschaft, begrüßt die Lockerung der Vorschriften durch den WFV absolut. „Futsal habe ich in den vergangenen Jahren verfolgt. Da ist der Ball zu oft im Aus. Außerdem ist der FutsalBall deutlich langsamer“, so Pfisterer. „Die Rundumbande ist das Salz in der Suppe. Dadurch herrscht mehr Chancengleichheit und die ,Kleinen‘ können auch die ,Großen‘ schlagen. Das macht das Turnier auch aus.“Für ihn ist einer der wichtigsten Faktoren, dass mit einem normalen Fußball ein schnelleres Spiel möglich sei als mit einem Futsal-Ball. Der Ball bleibe im Spiel, die Spielzeit betrage netto zwölf Minuten. „Da kommt der Zuschauer voll auf seine Kosten“, sagt Pfisterer. „Dass mit Rundumbande gespielt wird, das wollen auch die Vereine. Das haben sie in der Vergangenheit mehrfach betont.“2019 werde wieder mit Rundumbande gespielt. „Was 2020 ist, wird man sehen“, so Pfisterer.