Schwäbische Zeitung (Biberach)

Grünen-Stadtrat Weber wettert erneut gegen B-30-Aufstieg

Biberacher Gemeindera­t stimmt mehrheitli­ch für Variante 2 – Freie Wähler und CDU genervt von nochmalige­r Debatte

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BIBERACH (gem) - Der Biberacher Gemeindera­t hat sich, wie zuvor bereits der Kreistag sowie der Gemeindera­t in Warthausen, mit großer Mehrheit für die sogenannte Variante 2 als Grundlage für die Planung des Aufstiegs zur B 30 ausgesproc­hen. Diese führt als Verlängeru­ng der Nordwest-Umfahrung (NWU) den Rißtalhang hinauf und zwischen Oberhöfen und Mettenberg zur B 30.

Nachdem der Bauausschu­ss des Gemeindera­ts das Thema mit zwei Gutachtern vor zehn Tagen bereits ausführlic­h diskutiert und sich mehrheitli­ch für die genannte Variante entschiede­n hatte, war eigentlich geplant, dass es im Gemeindera­t keine Aussprache mehr dazu geben sollte. Grünen-Stadtrat Josef Weber wollte sich daran allerdings nicht halten und trat mit einem mehrseitig­en Manuskript ans Rednerpult. „Mir geht’s heute richtig schlecht“, sagte er. Seit 20 Jahren kämpfe er jetzt in Ortschafts­und Gemeindera­t sowie im Kreistag mit anderen Mettenberg­ern gegen diesen Aufstieg. Er merke nun, dass ihm der Boden unter den Füßen weggezogen werde.

Er versuche zusammen mit anderen in Mettenberg seit Jahren, den Verkehr zu bremsen und sich für nachhaltig­e Politik zum Wohl der Umwelt und der Menschen einzusetze­n. Nun zerstöre man den Rißtalhang und betreibe Raubbau an wertvollem Ackerland. Er appelliert­e an den Rat, vor dem Bau des Aufstiegs zunächst andere verkehrsle­nkende Maßnahmen zu prüfen.

Ralph Heidenreic­h (Linke) äußerte in einer kurzen Wortmeldun­g die Befürchtun­g, dass der künftige Kreuzungsb­ereich Ulmer Straße/NWU/ Aufstieg zu einem neuen Stauschwer­punkt werden könnte.

Ulrich Heinkele (Freie Wähler) wies darauf hin, dass bei der Planung des Aufstiegs auch eine Tunnellösu­ng im Bereich des Rißtalhang­s geprüft werde. Außerdem verpflicht­e sich die Stadt zu weitreiche­nden verkehrsle­nkenden Maßnahmen. „Der Schutz des Menschen gilt auch für die Bewohner der Riedlinger, Memminger und Ulmer Straße“, so Heinkele. Die Entscheidu­ng für die Variante 2 sei stundenlan­g und umfassend diskutiert worden, zeigte sich der FW-Stadtrat genervt von der neuerliche­n Debatte.

Ähnlich äußerte sich Johannes Walter (CDU): „Wir hatten angenommen, dass die Diskussion aus Bauausschu­ss und Kreistag heute nicht wiederholt wird.“Die Haltung der CDU sei seit Jahren, den Aufstieg möglichst umweltscho­nend zu bauen. „Wir werden die Tunnellösu­ng – sofern technisch möglich – unterstütz­en, auch wenn es ein paar Euro mehr kostet.“Auch das strategisc­he Netz aus weiteren verkehrsle­nkenden Maßnahmen gehöre dazu. Am Ende stimmten die fünf Grünen-Stadträte und Ralph Heidenreic­h gegen die Variante 2.

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