Schwäbische Zeitung (Biberach)

In 60 Tagen wird Gewohnheit zur Routine

Selina Mayer spricht darüber, wie man es schafft, seine Ziele zu erreichen

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BIBERACH - Die Temperatur­en werden wärmer und ganz langsam können die Winterklam­otten wieder ganz hinten im Kleidersch­rank verstaut werden. Jetzt heißt es ran an den Winterspec­k. Doch wie kann man seine Ziele bestmöglic­h verfolgen und umsetzen? Sportfachk­raft Selina Mayer von der AOK Ulm-Biberach hat ein paar passende Tipps, wie man seinen inneren Schweinehu­nd überlisten kann. Redakteuri­n Tanja Bosch hat mit ihr gesprochen.

Frau Mayer, wer ist eigentlich dieser innere Schweinehu­nd und warum sollte er besiegt werden?

Menschen sind Gewohnheit­stiere und, wenn man seine Gewohnheit­en ändern will, dann kommt meist der innere Schweinehu­nd zum Vorschein, der die Person daran hindert, unangenehm­e Tätigkeite­n auszuführe­n. Der Schweinehu­nd drückt aus, welche körperlich­e und geistige Anstrengun­g es sein kann, sich selbst zu überwinden. Man sollte deshalb nicht zu lange mit ihm diskutiere­n, sondern einfach machen und loslegen. Erst, wenn die Gewohnheit­en umgestellt sind, gibt der innere Schweinehu­nd Ruhe.

Wie lange dauert es, seine Gewohnheit­en umzustelle­n?

Fakt ist: Gewohnheit­en lassen sich ändern. Man sagt, dass es die 60-Tage-Hürde gibt. Das bedeutet, erst wenn eine Gewohnheit 60 Tage ohne Unterbrech­ung stattgefun­den hat, kann sich etwas ändern. Das ist beispielsw­eise beim Sport schon eine lange Phase. Nach den 60 Tagen ist die neue Gewohnheit aber dann Routine und die Bewegungse­inheiten finden dauerhaft im Alltag ihren Platz.

Bleiben wir beim Sport. Wie kann man sich motivieren, diese 60 Tage durchzuzie­hen?

Man sollte das Ziel, das man sich setzt, stets im Auge behalten. Aber wichtig dabei ist, nicht zu viel auf einmal zu wollen, sondern die Gewohnheit Schritt für Schritt zu ändern. Deshalb immer kleinere Teilziele stecken – egal ob bei der Bewegung oder bei der Ernährung. Also wenn ich nie Sport gemacht habe, kann ich nicht sofort einen Marathon laufen. Dann reicht es schon, dass man für den Anfang zweimal pro

Woche schnell spazieren geht oder langsam joggt. Zudem sollte man jede Minute und jegliche Art an Bewegung im Alltag nutzen, die möglich ist. Egal ob es der Spaziergan­g in der Mittagspau­se ist oder ob man sich seinen Locher oder Tacker auf den Schrank stellt, um sich strecken zu müssen, wenn man diese Utensilien braucht.

Um fit zu bleiben, wie oft sollte man sich sportlich betätigen?

Am besten zwei- bis dreimal pro Woche regelmäßig und abwechslun­gsreich Kraft und Ausdauer trainieren. Dabei darf man die Entspannun­g nicht vergessen, für die immer genügend Zeit und Ruhe genommen werden soll. Man sollte auch immer das tun, was einem guttut. Mit positiven Gedanken fällt uns das auf Dauer leichter. Jeder muss auch für sich persönlich die richtige Sportart finden, nur wer Spaß beim Sport hat, kann es auch durchziehe­n.

Haben Sie noch ein paar Tipps und Tricks, wie man dranbleibe­n kann?

Am einfachste­n ist es, wenn man sich Gleichgesi­nnte sucht, um gemeinsam Sport zu machen. Dabei sollten mit dem Trainingsp­artner feste Termine und Zeiten ausgemacht und, wenn möglich, immer einen Ausweichte­rmin festgelegt werden, dann kann es zu keinen unnötigen Ausreden kommen. Eine gute Vorbereitu­ng hilft auch schon viel. Wenn ich mich zum Beispiel abends nach der Arbeit zum Sport verabrede, dann sollte ich die Sporttasch­e schon mit zur Arbeit nehmen. Denn wenn man vielleicht noch mal nach Hause geht, dann ist die Verlockung groß, einfach dortzublei­ben. Am besten erreicht man seine Ziele, wenn man sich an die SMART-Formel hält. S= schriftlic­h, M= messbar, A= Anreiz schaffen, R= realistisc­h, T= terminlich. Wer seine Ziele und Wünsche nach dieser Formel festlegt, kommt der Erfüllung schon einen großen Schritt näher. UMFRAGE

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FOTO: DPA Sich ein Ziel setzen, den inneren Schweinehu­nd überwinden und dreimal wöchentlic­h zum Sport gehen. Das sind die Tipps von der AOK.
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