Schwäbische Zeitung (Biberach)

Franzosen wollen wieder kommen

Handball: Carabinier­s de Billy-Montigny sind begeistert von Ibot-Premiere – B-Jugend von Trainer Jean Francois Delavier belegt Platz 21

- Von Felix Gaber

BIBERACH - Mit dem Verein Carabinier­s de Billy-Montigny ist erstmals eine Mannschaft aus Frankreich beim 21. internatio­nalen Biberacher Osterturni­er (Ibot) um den „Cup der Kreisspark­asse Biberach“vertreten gewesen. Für den Nachwuchs aus dem Land des amtierende­n Weltmeiste­rs reichte es am Ende zu Platz 21 im sehr gut besetzten B-JugendTurn­ier.

Mit den Ergebnisse­n in Biberach sind Trainer Jean Francois Delavier und sein Co-Trainer Aurelien Lorio nicht unbedingt zufrieden gewesen. „Gegen Bittenfeld haben wir in der letzten Minute den Treffer zum 14:15 bekommen“, so Jean Francois Delavier. Das ist in der Vorrunde gewesen. Zuvor hatten die Franzosen in Gruppe eins schon eine gute Leistung gegen die Füchse Berlin, den amtierende­n deutschen B-Jugendmeis­ter, gezeigt und waren mit einer 11:14-Niederlage vom Feld gegangen. Im letzten Vorrundens­piel gegen die HSG Freiburg gewann Billy-Montigny mit 17:10, verpasste aber als Gruppendri­tter mit 2:4 Punkten letztlich den Einzug ins Viertelfin­ale. „Aber in erster Linie wollten wir beim Ibot auch Erfahrung sammeln“, ordnete Jean Francois Delavier die Ergebnisse ein. Seine Mannschaft war mit nur vier Spielern aus dem älteren B-Jugend-Jahrgang 2001 angereist, alle anderen Spieler wurden 2002 geboren. Und alle hatten sichtlich Spaß beim Ibot mitzuspiel­en. Auch in der Partie in der BSZ-Halle gegen die JSG Neckar-Kocher, in der es um den Einzug ins Spiel um Platz 21 ging, gab die Mannschaft um Kapitän Corentin Dupuis noch Vollgas und behielt letztlich klar mit 15:4 die Oberhand.

Lob für Ibot-Organisato­ren

Wie die Franzosen überhaupt aufmerksam wurden auf das Ibot? „Es ist ein sehr bekanntes Turnier in Europa“, sagte Jean Francois Delavier. Via Facebook hatten die Franzosen daher kurz nach Weihnachte­n Kontakt aufgenomme­n zum Ibot-Organisati­onsteam, im Januar konkretisi­erte es sich schließlic­h, dass sie teilnehmen wollen. „Ich mag das Turnier, es ist sehr gut organisier­t. Wir wollen unser Team auf die nächste Saison vorbereite­n. Es ist wichtig für uns, uns mit den besten Teams zu messen und das haben wir hier tun können“, so Jean Francois Delavier. Ein ähnliches Turnier wie das Ibot gebe es in Frankreich in Lille. „Das ist aber nicht so gut besetzt wie das Ibot“, erläuterte der 53-Jährige. In dieser Saison spielte seine Mannschaft in der höchsten französisc­hen Liga. „In der letzten Saison haben wir das Viertelfin­ale in der Meistersch­aft erreicht und gehörten damit zu den besten acht Teams in Frankreich“, sagte der Trainer.

Die erste Männermann­schaft von Carabinier­s de Billy-Montigny hat 1972 noch in der ersten Liga gespielt. Der Club ist in der gleichnami­gen Gemeinde, die mehr als 8000 Einwohner hat, im Departemen­t Pas-deCalais unweit von Lens im Norden Frankreich­s beheimatet. Zweimal erreichte der Verein, der im Jahr 1883 gegründet wurde und in dem seit 1942 Handball gespielt wird, das Halbfinale um die französisc­he Meistersch­aft. Der bekanntest­e Spieler, den Billy Montigny hervorbrac­hte, ist Philippe Debureau, der mit dem französisc­hen Nationalte­am bei den Olympische­n Sommerspie­len in Barcelona die Bronzemeda­ille holte. Mittlerwei­le ist der Verein in der vierten französisc­hen Liga angesiedel­t.

Längste Anreise

Von der Stadt Biberach haben die Franzosen nicht viel gesehen außer den Ibot-Hallen und dem schwäbisch­en Spezialitä­tenrestaur­ant, in dem die Mannschaft gegessen hat. „Vielleicht können wir ja nächstes Jahr mehr von der Stadt sehen. Wir wollen auf jeden Fall wieder nach Biberach kommen. Das Datum passt für uns, weil es ein langes Wochenende ist“, sagte Jean Francois Delavier, der über das Sportliche hinaus dennoch weitere positive Eindrücke aus Oberschwab­en mitnahm: „Die Leute in Biberach sind sehr nett zu uns gewesen.“Betreut hat die Mannschaft während des Turniers Bärbel Grickschei­t, die als Übersetzer­in fungierte. Um die Anreise sowie die Unterkunft hatte sich das Ibot-Organisati­onsteam gekümmert. Am Karfreitag waren die Franzosen, die mit mehr als 750 Kilometern die längste Anreise aller Mannschaft­en hatten, gegen 22.30 Uhr in Biberach eingetroff­en. Vor der Abfahrt waren alle Spieler noch zur Schule gegangen. Am Montag ging es zurück, weil die Spieler wieder zur Schule mussten. Denn Osterferie­n gibt es in Frankreich nicht.

Für den französisc­hen Verein Carabinier­s de Billy-Montigny spielten beim Ibot in Biberach: Gildas Aledji, Tom Depersin Martin Lemaire, Martin Glemba, Quentin Bisiaux, Corentin Dupuis, Gabriel Delavier, Adrien Sosnowski, Pierre-Yves Vanderlind­en, Mathis Dilly, Enzo Lefebvre, Erwan Jakubowski, Maxence Lecour, Benjamin Houriez.

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FOTO: ERWIN PROHASKA Die Franzosen von Carabinier­s de Billy-Montigny (hier Benjamin Houriez beim Wurf) landeten bei ihrer Ibot-Premiere auf Platz 21.

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