Schwäbische Zeitung (Biberach)
Spielend zum Ausbildungsberuf?
Schüler der Mühlbachschule in Schemmerhofen testen Spiel zur Berufsorientierung
SCHEMMERHOFEN (sz) - Die Schüler der Klasse 8a der Mühlbachschule Schemmerhofen haben am Projekt „Wir lesen“der Schwäbischen Zeitung teilgenommen und sich mit dem Berufs- und Bewerbungstrainingsspiel „LUDOKI Young Talents“beschäftigt. Zur Vorstellung und Einführung in das Spiel besuchte Ruth Berg die Klasse 8 a und betreute einen Probe/Spieldurchlauf.
Motiviert und gespannt starteten die Schüler in der Mensa in das Projekt. Der Blick fiel sofort auf die liebevoll gerichteten Spielbretter in bunten Farben mit allerlei Überraschungen. Drei Stunden voller Erwartung, Skepsis und Spannung lagen vor ihnen. Unklar war zunächst, woher die Bezeichnung „Ludoki“stammt und wie der Tag weiter ablaufen würde. Mit Begeisterung erklärte Ausbildungsleiterin Ruth Berg, dass der Begriff „Ludoki“sich aus dem lateinischen „ludo“(ich spiele) und dem japanischen „ki“(Lebensenergie) zusammensetzt.
Persönliche Stärken entdecken
Zuerst spielten die Schüler „Personality“, um ihre persönlichen Eigenschaften und Stärken kennen zu lernen. Berg hatte hierzu Karten ausgelegt, auf denen verschiedenste Eigenschaften zu lesen waren wie zum Beispiel „Ich bin mutig und packe gerne herausfordernde Aufgaben an“oder „Ich beschäftige mich gerne mit Zahlen, Daten, Fakten.“Jeder Schüler durfte acht Karten auswählen, die besonders auf ihn zutrafen. Aus diesen Karten ließ sich im Anschluss ein Stärkenprofil erstellen.
Diese Stärken wurden vier verschiedenen Bereichen zugeordnet: Wissen, Herausforderung, Inspiration und Beziehung. Schnell ließ sich erkennen, dass alle vollkommen einzigartige Persönlichkeiten sind und warum es vielleicht immer wieder auch zu Unverständlichkeiten in der Kommunikation kommen kann.
Nach einer kurzen Pause kam man zum eigentlichen Spiel. Die Schüler setzten sich an die Spielbretter. Ruth Berg warnte davor, dass das Spiel zunächst „erst mal kompliziert und umfangreich aussieht“.
Es lief folgendermaßen ab: Jede Spielrunde rutschten die Positionen des Coachs, Mentors, Talents oder Personalers ein Gruppenmitglied weiter. Es wurden Karten aufgedeckt, Aufgaben vorgelesen und „das Talent“versuchte dann die Aufgabe bestmöglich zu lösen. „Der Coach“half „dem Talent“bei Schwierigkeiten. „Mentor und Personaler“bewerteten die Lösung mit Wertschätzungspunkten. Dabei galt die Regel: Es gibt kein richtig oder falsch, nur die Qualität der Lösung wurde erörtert.
Nachdem alle Schüler das Spiel eine Weile lang gespielt hatten, wiederholten sich einige Aufgaben der Karten. Deshalb wurde eine weitere Version des Spiels begonnen. Diese Version war spannender, weil ein paar neue, komplexere Spielregeln hinzukamen.
Preis erstaunt Schüler
Einige Schüler haben sich im Nachhinein über den Preis des Spiels informiert. Der Preis von 2500 Euro erstaunte die Schüler sehr. Bei genauer Recherche stellte sich dann jedoch heraus, dass bei diesem Preis sechs Spielsets enthalten sind.
Das Fazit der Schüler: Ruth Berg hat sich in den drei Stunden große Mühe gegeben, den Schülern das Spiel näherzubringen, jedoch ist es so umfangreich, dass selbst nach dieser langen Zeit noch nicht alle Abläufe des Spiels vollständig geklärt wurden. Das Spiel kann dennoch für Schule und Unternehmen wichtige Erkenntnisse für das weitere Berufsleben bringen und liefert auch eine sinnvolle Charaktereinschätzung