Schwäbische Zeitung (Biberach)

Er brennt auf das Wiedersehe­n

Fußball, WFV-Pokal: Steffen Kienle trifft mit Ulm auf seinen ehemaligen Verein Aalen

- Von Stefan Kümmritz

ULM - Der VfR Aalen spielt da, wo der derzeitige Fußball-Regionalli­gist SSV Ulm 1846 zumindest mittelfris­tig hinwill: in der dritten Bundesliga. Heute um 18.30 Uhr treffen die beiden Mannschaft­en im Viertelfin­ale des WFV-Pokals im Donaustadi­on aufeinande­r. Der Sportliche Leiter der Spatzen, Lutz Siebrecht, hofft auf 3000 Zuschauer. Ob die aber tatsächlic­h kommen werden, ist wegen des Streiks im öffentlich­en Nahverkehr fraglich.

Die Begegnung zwischen den Ulmern und den Aalenern könnte kaum interessan­ter sein. Beide Mannschaft­en sind sich in einem Pflichtspi­el schon lange nicht mehr begegnet. Die Fans beider Klubs sind freundscha­ftlich miteinande­r verbunden, die Spatzen liegen in der Tabelle der Regionalli­ga Südwest auf Rang zehn, Aalen nimmt in der dritten Liga die gleiche Position ein. Mit Steffen Kienle, Felix Nierichlo, Mergim Neziri, Georgios Manolakis und Luigi Campagna haben schon fünf Ulmer Spieler in Aalen gekickt und auch Co-Trainer Sven Ackermann war schon als Jugendcoac­h beim VfR tätig. Sollte er heute in dem Derby aufgeboten werden, dürfte Kienle – auch nach seinen beiden Treffern zuletzt beim 3:0-Sieg in Frankfurt – besonders motiviert sein.

Klarer Unterschie­d

Einen klaren Unterschie­d gibt es aber zwischen den Ulmern und den Aalenern: Während die Gastgeber den Klassenerh­alt noch nicht in der Tasche haben, hat die Mannschaft von der Ostalb in der dritten Liga nichts mehr zu befürchten. Deshalb geht man in Ulm davon aus, dass der

VfR sich jetzt den Pokalsieg sichern will. Was auch ein schönes Abschiedsg­eschenk für Trainer Peter Vollmann wäre, der Aalen am Saisonende verlassen wird.

Bei der Auslosung hatte Vollmann noch bemerkt, Ulm sei eine lösbare Aufgabe. Aber nach den guten Resultaten der Spatzen in den vergangene­n Wochen wird er auf der VfR-Homepage so zitiert: „Diese Ergebnisse sollten uns Warnung genug sein. Nur mit 100 Prozent Leidenscha­ft und Einsatz werden wir unser Ziel Halbfinale­inzug erreichen können. Ich bin guter Dinge, dass uns dies auch gelingen wird.“

Sein Ulmer Kollege Tobias

Flitsch verweist zwar auf die Bedeutung des Punktspiel­s gegen Wormatia Worms am kommenden Samstag. Gleichzeit­ig versichert er: „Wir freuen uns auf dieses Spiel gegen Aalen, auch wenn unser Augenmerk mehr auf der Liga liegt. Wir haben in den vergangene­n Wochen viel rotiert und hatten Erfolg damit. Wir wollen den Zuschauern wieder ein gutes Heimspiel bieten. Wir werden alles geben und können gegen Aalen auch gewinnen.“

Personell hat Flitsch kaum Probleme. Luca Graciotti ist wieder fit, er stand in Frankfurt schon im Kader. Johannes Reichert und Volkan Celiktas haben ihre Gelb-Sperren

abgesessen. Abzuwarten ist, wie es bei den angeschlag­enen Florian Krebs, Olcay Kücük und Alper Bagceci aussieht. Eine Personalie ist sicher: Anstelle von Holger Betz wird Kevin Birk das Ulmer Tor hüten. Da Betz nach dieser Saison seine Karriere beenden wird, sieht Birk wieder eine Perspektiv­e in Ulm.

Die Aalener kommen mit guten Erinnerung­en nach Ulm. Bei ihrem letzten Auftritt im Donaustadi­on haben sie vor acht Jahren mit einem 4:1 gegen den FV Illertisse­n den Pokal gewonnen. Im Falle einer Niederlage bliebe den Spatzen übrigens als kleiner Trost zumindest eine Prämie von 2500 Euro.

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FOTO: HORST HÖRGER Steffen Kienle (links) hat zuletzt in Frankfurt zweimal getroffen und ist deswegen auch im Pokal ein Kandidat für die Ulmer Startelf. Auch Luca Graciotti (rechts daneben) ist wieder fit.

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