Schwäbische Zeitung (Biberach)

Freitag, der 13.

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Der Blick in den Kalender hat meiner Kollegin schon gestern weiche Knie beschert. Es ist Freitag, der 13. – tatsächlic­h Pechtag oder purer Aberglaube? Eigentlich startet meine Kollegin in ein schönes Familienwo­chenende. Wäre da nicht der Flug nach Kroatien. Streng genommen sind es sogar zwei. Alle Direktflüg­e waren ausgebucht! Das riecht ja förmlich nach doppeltem Risiko! Ich bleibe am Boden. Rein statistisc­h gibt es ja auch gar keinen Grund zur Sorge. Es ist wohl eine Sache der Erfahrung. Bis jetzt habe ich jeden Freitag, den 13., heil überstande­n. Aber meine Kollegin scheint ganz schön an einem Erlebnis aus der Schulzeit zu knabbern zu haben. Damals fiel ihre Mathearbei­t genau auf einen Freitag, den 13. Sie hatte viel gebüffelt. Dann kam der Blackout. Am Ende reichte es nicht für mehr als eine sechs. Seitdem schleppt sie dieses traumatisc­he Erlebnis mit sich herum, jeder Freitag, der 13., ist für sie ein Teufelstag. Aber wie heißt es so schön? Man soll sich seinen Ängsten stellen. Vielleicht ist es da gar keine dumme Idee, sich an so einem Freitag, den 13., schöne Dinge vorzunehme­n und unternehmu­ngslustig zu sein. Von oben sieht die Welt doch eh viel schöner aus. Alles ist klein und harmlos, der Alltagstro­tt in weiter Ferne. Und wenn es ihn gibt, dann steckt der schwarze Kater eh mit dem Gepäck im Bauch des Flugzeugs. Lehnen wir uns doch einfach zurück, genießen den Tag und merken uns all das, was gut lief. „Ready for takeoff?“(bwo)

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