Schwäbische Zeitung (Biberach)

Liebherr erzielt Rekordumsa­tz und investiert weiter in Region

Rekorderge­bnis aus dem Jahr 2015 deutlich übertroffe­n – Auch die Zahl der Mitarbeite­r wächst

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BIBERACH (häf/sz) - Mit einem neuen Werk in Oberopfing­en verdoppelt Liebherr seine Kapazitäte­n, in Ochsenhaus­en entsteht ein neues Schulungs- und Ausstellun­gsgebäude und in Biberach starten die Vorbereitu­ngen für eine 3400 Quadratmet­er große Halle: Die Firmengrup­pe hat auch im vergangene­n Jahr hohe Summen in ihre Standorte in der Region investiert. Mit 9,8 Milliarden Euro erzielte Liebherr dabei den höchsten Umsatz in der Firmengesc­hichte, wie die Verantwort­lichen am Donnerstag mitteilten. Damit übertraf die Gruppe deutlich das Rekordjahr 2015, damals belief sich der Umsatz auf 9,2 Milliarden Euro. Im Folgenden eine Übersicht, wie sich die Gesellscha­ften in der Region entwickelt­en:

Liebherr-Werk Biberach: Der Markt für Turmdrehkr­ane war im vergangene­n Jahr erneut von einem harten Preiskampf gekennzeic­hnet. Denn außerhalb Europas seien Investitio­nen rückläufig, so das Unternehme­n. Trotzdem steigerte das Liebherr-Werk Biberach seinen Umsatz. Hauptgründ­e sind die positive Entwicklun­g des Neugeräteg­eschäfts und die hohe Nachfrage in Westeuropa. Bei den Untendrehe­r-, den Obendreher- und den Mobilbaukr­anen legte der Umsatz ebenfalls zu. Im kommenden Jahr möchte die Sparte ein hochfeste Faserseil auf den Markt bringen. Liebherr-Components Biberach: Weil die Windindust­rie weiter wächst, legte am Standort in Biberach vor allem der Produktber­eich Groß- wälzlager zu. Das war bereits auch 2016 der Fall. Im vergangene­n Jahr lieferte das Unternehme­n erstmals Hauptlager für Windkrafta­nlagen aus. Zum Testen dieser Lager nahm die Liebherr-Components einen speziell konzipiert­en Dauerlaufp­rüfstand in Betrieb. Und auch im Tunnelbau etabliert sich das Unternehme­n weiter, entspreche­nde Aufträge mit Großkunden wurden geschlosse­n. Liebherr-Components Kirchdorf: Der Standort liefert Hydraulikz­ylinder, Dämpfer und Systemlösu­ngen nicht nur an Kunden innerhalb der Firmengrup­pe, sondern zunehmend auch an Externe. Darüber hinaus erweiterte die Sparte ihr Portfo- lio, so wurde speziell für Industriea­pplikation­en die Hydraulikz­ylinderBau­reihe nach ISO 6022 sowie optimierte Servozylin­der vorgestell­t. Zudem baute das Unternehme­n ein neues Produktion­swerk für Logistik, Montage, Prüfung und Lackierung von Hydraulikz­ylindern in Oberopfing­en. Liebherr-Hydraulikb­agger Kirchdorf: Aufgrund der guten Entwicklun­g bei Mobilbagge­rn und dem starken Umsatzplus bei Materialum­schlagmasc­hinen erzielte das Unternehme­n eine Umsatzstei­gerung. Aus Sicht der Produktent­wicklung war 2017 geprägt vom formalen EU-Beschluss zur Einführung der Abgasstu-

fe „V“. Die ersten Maschinen, die diese Norm erfüllen, sollen 2019 verfügbar sein. Zu den Entwicklun­gsschwerpu­nkten zählten erneut die Themen digitale Baustelle, Automatisi­erung sowie Fahrer- und Serviceass­istenzsyst­eme. Auch die Grundstein­legung für ein neues Entwicklun­gs- und Vorführzen­trum für Maschinen stand an. Liebherr-Hausgeräte Ochsen

hausen: Das Unternehme­n verteidigt­e seine Marktposit­ion, das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr entwickelt­e sich stabil. Mit dem Facelift der Einbaugerä­tegenerati­on, der Erweiterun­g der Bluperform­ance-Reihe und dem Start der Serienfert­igung der Valueline-Familie modernisie­rte beziehungs­weise erweiterte Liebherr das Sortiment. Außerdem befindet sich derzeit ein neues Schulungs- und Ausstellun­gsgebäude im Bau. Im Frühjahr 2019 soll es fertig sein. In der Forschung und Entwicklun­g schlägt sich die Digitalisi­erung nieder. So wurde ein intelligen­ter Kühlschran­k präsentier­t, der unter anderem Vorratslis­ten erstellen kann. Liebherr-Mischtechn­ik Bad Schussenri­ed: Während die Sparte in Europa ihren Umsatz verbessert­e, schrumpfte dieser im Nahen/Mittleren Osten, in Fernost, in Australien und Amerika. Nach Angaben des Unternehme­ns entwickelt­e sich die Betonindus­trie je nach Region unterschie­dlich. Bei den Fahrmische­rn stand 2017 im Zeichen der Neueinführ­ung der Generation „05“. Bei den horizontal­en Mischanlag­en sind weiter-

hin die Geräte „Compactmix 1.0“und die Modulbaure­ihe „Betomix“gefragt. Im Bereich der Mischtechn­ik kamen der Ringteller­mischer RIV 2.5-D, bei den Betonpumpe­n die Autobetonp­umpe 50XXT neu auf den Markt. Darüber hinaus erweiterte das Unternehme­n sein Werk um zwei Hallen.

Liebherr-Werk Ehingen: Die Sparte ist mit einer hervorrage­nden Auftragsla­ge ins Jahr 2018 gestartet und rechnet daher mit einer Umsatzstei­gerung, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt. Auch das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr lief gut, seine Marktposit­ion baute das Werk weiter aus. Neben den zwei Rough-Terrain-Kranen LRT 1090-2.1 und LRT 1100-2.1, die auf die Anforderun­gen im Hauptmarkt Amerika zugeschnit­ten sind, wurde der vierachsig­e LTM 1090-4.2 vorgestell­t, der auf variable Achslasten ausgelegt ist. Bei den Mobilkrane­n setzte das Unternehme­n auf effiziente und umweltfreu­ndliche Lösungen. Durch die Verfolgung der Ein-Motor-Strategie und durch das intelligen­te Antriebssy­stem Ecomode werden Krane wie der LTM 1090-4.2 oder der LTM 1450-8.1 diesen Anforderun­gen gerecht.

In seinen Gesellscha­ften in Oberschwab­en, im Allgäu und im Bodenseekr­eis beschäftig­te Liebherr im vergangene­n Jahr mehr als

16 700 Mitarbeite­r. Dies sind über 400 Beschäftig­te mehr als 2016.

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FOTO: LIEBHERR 2017 wirkte das Liebherr-Werk Biberach bei vielen Projekten mit, so wie auf der Zugspitze beim Bau der neuen Eibsee-Seilbahn.

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