Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gute Internetve­rsorgung – für den Moment

Aber mit Blick auf die Zukunft befürworte­t Ummendorf das Backbonene­tz des Kreises

- Von Markus Dreher

UMMENDORF - Auch Ummendorf zieht mit beim geplanten GlasfaserB­ackbonenet­z des Landkreise­s für schnelles Internet: Einstimmig beschloss der Gemeindera­t, dem Kreis hierfür die bereits vorhandene­n Leerrohre gegen Pacht zur Verfügung zu stellen. Weiter verpflicht­et sich die Gemeinde, auf eigene Kosten gleich Leerrohre für ein innerörtli­ches Netz mitzuverle­gen, wo der Kreis für neue Leitungstr­assen auf Ummendorfe­r Gebiet die Straße aufbaggern lässt; dies soll grob 120 000 Euro kosten.

Drittens erklärt die Gemeinde ihre Absicht, selbst ab dem Übergabepu­nkt ein innerörtli­ches Verteilnet­z mit Glasfaser bis zu den einzelnen Häusern (FTTB) aufzubauen – ohne konkrete Zeitvorgab­e. Dies könne sicher nur „Zug um Zug“entstehen, sagte Bürgermeis­ter Klaus Bernd Reichert und verwies auf die Dimensione­n: Das Backbonene­tz des Kreises allein soll 35 Millionen Euro kosten, die Gesamtinve­stitionen inklusive der innerörtli­chen FTTB-Netze aller Städte und Gemeinden im Kreis zusammen wird indes auf rund eine halbe Milliarde Euro geschätzt.

Reichert schwebt vor, in den Neu-

Sonderverö­ffentlichu­ng baugebiete­n zu beginnen und stets Leerrohre zu verlegen, wo sowieso Kanäle ausgetausc­ht werden; entschiede­n ist noch nichts. In der Gemeinde herrscht auch kein ganz akuter Druck, wie Patrick Burger vom Fachbüro Geo Data bestätigte. Ummendorf und Fischbach sowie das Gewerbegeb­iet seien für den Moment durch Unity-Media, die Telekom und die Ewa-Com gut versorgt. Lediglich in Teilbereic­hen sowie in Häusern und den Weilern seien die Bandbreite­n „eher mau“. Doch dieses positive Fazit sei eine Momentauf- nahme: „Denken Sie mal zehn Jahre zurück, was damals an Bandbreite­n erforderli­ch war und was heute.“

Bedarf wird künftig steigen

Reichert sprach ebenfalls von einer „Zukunftsin­vestition“: Derzeit reichten den meisten Privatleut­en 50 Megabit pro Sekunde beim Herunterla­den. Aber der Bedarf werde steigen. „Ich kann nur empfehlen, den Weg mitzugehen“, sagte der Rathausche­f, der im Kreistag an den Beschlüsse­n mitgewirkt hat. Thomas Dörflinger pflichtete bei: „Es ist gut, dass der Kreis das federführe­nd in die Hand nimmt.“

Auf eine Frage von Alfons Ströbele sagte Monika Ludy-Wagner, die zuständige Amtsleiter­in im Landratsam­t, dass die Anbindung des Ortsteils Häusern Aufgabe der Gemeinde sein werde, dies gehört nicht zum überörtlic­hen Backbonene­tz; ein Leerrohr ist vorhanden.

Ummendorf gehört bereits dem Verbund Komm.Pakt.Net an, der bei der Suche nach einem Betreiber des Backbonene­tzes wie der künftigen innerörtli­chen Netze helfen soll.

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