Schwäbische Zeitung (Biberach)
Gute Internetversorgung – für den Moment
Aber mit Blick auf die Zukunft befürwortet Ummendorf das Backbonenetz des Kreises
UMMENDORF - Auch Ummendorf zieht mit beim geplanten GlasfaserBackbonenetz des Landkreises für schnelles Internet: Einstimmig beschloss der Gemeinderat, dem Kreis hierfür die bereits vorhandenen Leerrohre gegen Pacht zur Verfügung zu stellen. Weiter verpflichtet sich die Gemeinde, auf eigene Kosten gleich Leerrohre für ein innerörtliches Netz mitzuverlegen, wo der Kreis für neue Leitungstrassen auf Ummendorfer Gebiet die Straße aufbaggern lässt; dies soll grob 120 000 Euro kosten.
Drittens erklärt die Gemeinde ihre Absicht, selbst ab dem Übergabepunkt ein innerörtliches Verteilnetz mit Glasfaser bis zu den einzelnen Häusern (FTTB) aufzubauen – ohne konkrete Zeitvorgabe. Dies könne sicher nur „Zug um Zug“entstehen, sagte Bürgermeister Klaus Bernd Reichert und verwies auf die Dimensionen: Das Backbonenetz des Kreises allein soll 35 Millionen Euro kosten, die Gesamtinvestitionen inklusive der innerörtlichen FTTB-Netze aller Städte und Gemeinden im Kreis zusammen wird indes auf rund eine halbe Milliarde Euro geschätzt.
Reichert schwebt vor, in den Neu-
Sonderveröffentlichung baugebieten zu beginnen und stets Leerrohre zu verlegen, wo sowieso Kanäle ausgetauscht werden; entschieden ist noch nichts. In der Gemeinde herrscht auch kein ganz akuter Druck, wie Patrick Burger vom Fachbüro Geo Data bestätigte. Ummendorf und Fischbach sowie das Gewerbegebiet seien für den Moment durch Unity-Media, die Telekom und die Ewa-Com gut versorgt. Lediglich in Teilbereichen sowie in Häusern und den Weilern seien die Bandbreiten „eher mau“. Doch dieses positive Fazit sei eine Momentauf- nahme: „Denken Sie mal zehn Jahre zurück, was damals an Bandbreiten erforderlich war und was heute.“
Bedarf wird künftig steigen
Reichert sprach ebenfalls von einer „Zukunftsinvestition“: Derzeit reichten den meisten Privatleuten 50 Megabit pro Sekunde beim Herunterladen. Aber der Bedarf werde steigen. „Ich kann nur empfehlen, den Weg mitzugehen“, sagte der Rathauschef, der im Kreistag an den Beschlüssen mitgewirkt hat. Thomas Dörflinger pflichtete bei: „Es ist gut, dass der Kreis das federführend in die Hand nimmt.“
Auf eine Frage von Alfons Ströbele sagte Monika Ludy-Wagner, die zuständige Amtsleiterin im Landratsamt, dass die Anbindung des Ortsteils Häusern Aufgabe der Gemeinde sein werde, dies gehört nicht zum überörtlichen Backbonenetz; ein Leerrohr ist vorhanden.
Ummendorf gehört bereits dem Verbund Komm.Pakt.Net an, der bei der Suche nach einem Betreiber des Backbonenetzes wie der künftigen innerörtlichen Netze helfen soll.