Schwäbische Zeitung (Biberach)
Leichenfund an der Donau
Bei Riedlingen ist eine leblose Person gefunden worden - Obduktion angeordnet
ZELL - Einen schrecklichen Fund hat Georg Fisel aus dem Riedlinger Teilort Zell am Mittwochabend gemacht: Der Landwirt hat eine leblose Person an der Donau entdeckt und die Polizei informiert. Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und DLRG-Taucher wurden alarmiert. Doch der Mann konnte nur tot geborgen werden. Er hat wohl schon längere Zeit im Wasser gelegen.
Das Uferstück, an dem die leblose Person gefunden wurde, ist sonst kaum zugänglich. „Da führt kein Weg daran vorbei“, sagt Georg Fisel. Das Flurstück „Kreuzwiese“ist rund 500 Meter vom Ort entfernt. Fisel war am Mittwoch nach mehreren Wochen wieder auf dem Feld unterwegs. Bereits morgens hat er den Uferbereich begutachtet: „Da ist mir schon was aufgefallen“, sagt Fisel. Etwas in der Uferböschung, aber aus seiner Warte hat er es zunächst eher als einen Rupfensack eingeschätzt.
Doch das Bild ließ ihm keine Ruhe. Abends ist er nochmals hingefahren mit einer langen Stange. Und dann war klar: Hier liegt eine Leiche. „Ich habe alles liegen lassen und sofort die Polizei informiert“, erzählt Fisel. Und über die Integrierte Leitstelle Biberach wurde dann Großalarm ausgelöst. Unter dem Einsatzstichwort „Leblose Person in Donau“wurden die Rettungskräfte alar- miert. Die Feuerwehr war mit Kräften aus Riedlingen, Zell-Bechingen und Zwiefaltendorf im Einsatz. Zusätzlich sind auch Notarzt, Rettungsdienst, die Rettungstaucher der
DLRG „Bezirk Federsee“sowie ein Rettungshubschrauber alarmiert worden.
Aber nachdem klar war, dass keine treibende Person gesucht wird und damit keine Brücke besetzt und Ufer abgesucht werden müssen, wurde für die überörtlichen Kräfte und für den Rettungshubschrauber der Einsatz abgebrochen. Der Landwirt führte die Rettungskräfte direkt zum Fundort, wo offensichtlich wurde, dass jede Hilfe zu spät kommt.
Wie lange der Mann im Wasser gelegen hat, konnte bis dato keiner der Verantwortlichen sagen. Georg Fisel geht davon aus, dass die Person sich schon seit Wochen oder gar Monaten in der Donau befindet. „Vielleicht wurde er mit dem Hochwasser hergebracht“, vermutet er.
Kripo ermittelt
Die Kriminalpolizei war am Mittwochabend vor Ort und hat die Spuren gesichert. Die Polizei hat sofort die Ermittlungen aufgenommen, heißt es in einer Pressemitteilung. Die haben ergeben, dass der Unbekannte schon seit Längerem verstorben ist. Die Identität der Leiche ist noch nicht bekannt. Für den Freitag hat die Staatsanwaltschaft Ravensburg eine Obduktion angeordnet. Die Ermittlungsbehörden wollen so Hinweise auf die Umstände des Todes und die Identität des Verstorbenen erlangen.
Nach der Freigabe durch die Polizei haben am Mittwochabend gegen 20 Uhr Rettungstaucher und Kräfte der Feuerwehr die Leiche aus dem Gebüsch geborgen, wie Riedlingens Feuerwehrkommandant Stefan Kuc erläutert. „Es war eine schwierige Bergung“, sagt er. Nicht nur körperlich. Daher habe es für die Einsatzkräfte der Riedlinger Wehr eine gemeinsame Abschlussbesprechung gegeben. „Die Bilder bleiben schon ein paar Tage im Kopf“, so Kuc.
„Die Bilder bleiben ein paar Tage im Kopf.“Stefan Kuc
Ein Video zum Einsatz gibt es im Internet unter www.schwäbische.de
unter der Ortsmarke Riedlingen.