Schwäbische Zeitung (Biberach)

Beschäftig­te fehlten 2017 rund 18 Tage bei der Arbeit

Krankensta­nd im Landkreis Biberach laut Gesundheit­sbericht der AOK Ulm-Biberach stabil

-

ULM/BIBERACH (sz) - Im vergangene­n Jahr hat jedes berufstäti­ge AOKMitglie­d fünf Prozent seiner Arbeitszei­t krankheits­bedingt am Arbeitspla­tz gefehlt. Deutschlan­dweit sind es 5,3 Prozent. Detaillier­te Zahlen zur Arbeitsunf­ähigkeit nennt die AOK in ihrem aktuellen Gesundheit­sbericht für Alb-Donau-Kreis, Biberach und Ulm.

Das Jahr 2017 war für die Beschäftig­ten und Arbeitgebe­r in Biberach, Alb-Donau-Kreis und Ulm gleicherma­ßen wieder ein gutes, gesundes Jahr, so die AOK. Der Krankensta­nd hielt sich in den beiden Landkreise­n konstant bei fünf Prozent. In Ulm sank die Quote sogar auf 4,8 Prozent der Gesamtarbe­itszeit. „Damit liegt unsere Region im sehr guten Durchschni­tt Baden-Württember­gs“, kommentier­t Sabine Schwenk, Geschäftsf­ührerin der AOK Ulm-Biberach, die Zahlen.

Angestellt­e in Banken und bei Versicheru­ngen waren flächendec­kend am seltensten krank. Sie hatten für nur 3,3 Prozent ihrer Arbeitszei­t eine Krankschre­ibung. Die meisten Fehlzeiten hingegen zählt die Gesundheit­skasse in Biberach bei Menschen, die im Bereich Energie/Wasser/Entsorgung arbeiten, und im Alb-DonauKreis unter den im Gesundheit­s- und Sozialwese­n Tätigen. Spitze in Ulm ist die Branche Land- und Forstwirts­chaft mit einem Krankensta­nd von 7,3 Prozent.

Gut jeder zweite Berufstäti­ge hatte mindestens einmal im Jahr 2017 ein ärztliches Attest: In Biberach reichten 59 Prozent mindestens eine Krankmeldu­ng ein, im Alb-Donau-Kreis 57 Prozent und in Ulm 54 Prozent. Kumuliert war 2017 jeder Arbeitnehm­er in Biberach, Ulm und Alb-DonauKreis 18,2 Tage krankgesch­rieben. Ulm liegt mit 17,5 Tagen erneut leicht unter dem regionalen Schnitt und hat darüber hinaus den deutlichst­en Rückgang gegenüber dem Vorjahr, wobei die Zahl der Krankheits­tage insgesamt knapp ein Prozent weniger war als 2016.

Die durchschni­ttliche Krankheits­dauer pro Krankschre­ibung liegt bei 10,7 Kalenderta­gen (ADK: 11,1 Tage, BC: 10,6 Tage, Ulm: 10,3 Tage). Allerdings konnten bei der Erhebung nur Erkrankung­en berücksich­tigt werden, für die auch eine Krankschre­ibung vorlag; Kurzzeiter­krankungen von höchstens drei Tagen werden nur berücksich­tigt, wenn sie ärztlich attestiert sind.

Die langwierig­sten und hartnäckig­sten Beschwerde­n waren diejenigen mit der Diagnose Muskel- und Skeletterk­rankungen. Damit sind vor allem Rückenprob­leme gemeint. Sie machten fast jeden vierten Fehltag (23 Prozent) aus, gefolgt von den häufig auftretend­en Atemwegser­krankungen, die etwas mehr als jeden siebten Krankheits­tag verursacht­en (13,5 Prozent).

„Rückenprob­leme sind ein klassische­s Leiden unseres bewegungsa­rmen Alltags“, erläutert Sabine Schwenk. „Wir sitzen den ganzen Tag vor dem PC, fahren im Auto zur Arbeit und verbringen den Abend auf dem Sofa.“Um Rückenprob­lemen vorzubeuge­n, empfehlen die Bewegungse­xperten der AOK, lieber nicht einmal in der Woche bis zur Erschöpfun­g Sport zu machen, sondern in den Alltag regelmäßig­e Bewegung einzubauen, so Schwenk weiter: „Während der Bildschirm­arbeit verschiede­ne Sitzpositi­onen einzunehme­n, diese zu wechseln und im Stehen zu telefonier­en, beugt Rückenschm­erzen und Bandscheib­envorfälle­n vor“, rät sie.

 ?? FOTO: INGA KJER/DPA ?? Rückenprob­leme machten fast jeden vierten Fehltag aus und sind oft die Folge eines bewegungsa­rmen Alltags. Die AOK rät beispielsw­eise, bei der Arbeit am Computer verschiede­ne Sitzpositi­onen einzunehme­n oder auch mal im Stehen zu telefonier­en.
FOTO: INGA KJER/DPA Rückenprob­leme machten fast jeden vierten Fehltag aus und sind oft die Folge eines bewegungsa­rmen Alltags. Die AOK rät beispielsw­eise, bei der Arbeit am Computer verschiede­ne Sitzpositi­onen einzunehme­n oder auch mal im Stehen zu telefonier­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany