Schwäbische Zeitung (Biberach)
Von Heimatlied bis Zauberei
Beim Konzert des Männergesangvereins „Sängerlust“treten zwei weitere Chöre auf
MITTELBIBERACH - Ein gutes Konzert mit großer Bandbreite haben drei Chöre beim Jahreskonzert des Männergesangvereins (MGV) „Sängerlust“am Samstag in der Festhalle Mittelbiberach geboten. Mit dabei waren der Kinderchor der Grundschule Mittelbiberach, der Liederkranz Hohentengen und der MGV Mittelbiberach.
Begleitet von den Klängen des Marsches „Einzug der Gladiatoren“betrat der Kinderchor der Grundschule Mittelbiberach mit Simone Dangel die Bühne. Unter dem Titel „Faszination Zirkus“gaben die rund 60 Kinder Einblicke in die Zirkuswelt. Szenen mit Clowns und Jongleuren, dazu Zaubertricks und Gymnastikvorführungen, bereicherten die Gesangsdarbietung mit erkennbarer Sangesfreude und musikalischem Sensus der Kleinen. Simone Zinser war am E-Piano eine souveräne Begleiterin. Justin Büg an der Cajon, das ist eine peruanische Kistentrommel, gab dazu rhythmische Unterstützung.
Im ersten Konzertteil widmeten sich die Chöre Hohentengen und Mittelbiberach in ihrer Literatur vorwiegend Oberschwaben und der Heimat. Gut aufgelegt zeigten sich die 28 Sänger des Liederkranzes Hohentengen, unter der Leitung von Andreas Pfau, mit ihrem Heimatlied „Gögener Sängerspruch“, getextet und komponiert von ihrem früheren Chorleiter Hans Frank. Das flotte kroatische Volkslied „Diridonda“von Arnold Kemkens, „Ich bin kein
Bajazzo (bearbeitet von Hans Frank) und die andächtigen Kompositionen „Still ruht der See“(B. Riffel) und „Schöne Nacht“von Wilhelm Nagel, waren weitere Titel.
Nach Franz Frommlets „Oberschwaben“und „Heimat“(Ernst Hansen) folgten von den 26 Männern der „Sängerlust“mit Joachim Rampf „Leben ist mehr“von Rolf Zukowski und „Freunde fürs Leben“(Rolf Marbot). Nach der Ehrung der Sänger kam das vom früheren Chorleiter Erwin Hölz komponierte und getextete Heimatlied „Gruß an Mittelbiberach“zum Vortrag.
Nach der Pause animierte der Liederkranz Hohentengen mit den
Schlagern „Rot sind die Rosen“(K.H. Jäger), dem Songtext von Semino Rossi „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“und von den Comedian Harmonists „Irgendwo auf der Welt“zum Mitsingen. Volker Nagel begleitete am Piano.
Besucher fordern Zugabe
„Jetzt geh’n wir in den Wilden Westen auf Baumwollfelder mit Spirituals und Liedern aus Amerika“, verkündete Joachim Rampf. Passend dazu hatte er Vangelis’ Filmmusik zu „1492: Conquest of Paradise“als Einstieg ausgewählt. Der Boxer Henry Maske wählte den Song einst zu seiner Einmarschmusik und „Conquest
of Paradise“erlebte 1995 ein unerwartetes Revival. Mit dezenter Begleitung am E-Piano bereicherte Christoph Schlanser die Vorträge der „Sängerlust“. Nach Titeln wie „Cotton Fields“(Huddie Ledbetter) und „Ride the Chariot“, in Englisch gesungen, ging die Reise mit „Der Wilde, Wilde Westen“(Doll/Bach) mit den Cowboys an der Waterkant zu Ende.
Aus vollen Kehlen der Sänger beider Chöre erklang das Lied „Wir wandern heut’ ins Schwabenland“als Zugabe. Die gut geschulten Chöre gestalteten einen Chorklang mit differenzierter Dynamik und guter Textverständlichkeit.
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