Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kein Fall für normalen Notdienst
Zum Bericht „Zahnarztversorgung mit Lücken“(SZ vom 19. April) über den zahnärztlichen Notfall, der zu Reaktionen auf landespolitischer Ebene geführt hat:
Der Bericht bedarf einer sachlichen Richtigstellung. Der „turnusmäßige“zahnärztliche Notdienst funktioniert seit Jahrzehnten reibungslos. Der geschilderte Fall, der die jetzige Diskussion ausgelöst hat, war ganz sicher kein Fall für diesen turnusmäßigen Notdienst, sondern ein Fall für eine Klinik, um z.B. weitere schwere Verletzungen wie einen Kieferbruch oder ein Schädeltrauma auszuschließen.
Nach dem mündlichen und dem mir vorliegenden schriftlichen Bericht der Mutter gab es telefonischen Kontakt zum Bundeswehrkrankenhaus in Ulm. Warum sie von dort an eine noch geöffnete Zahnarztpraxis in Neu-Ulm verwiesen wurde, ist unklar. Richtig ist allerdings, dass eine Erstversorgung bereits um circa 20.10 Uhr erfolgte, also weniger als eineinhalb Stunden nach dem Unfall gegen 18.45 Uhr. Von einer Odyssee kann also keine Rede sein.
In den zuständigen zahnärztlichen Gremien hat man schnell und besonnen reagiert und die Notwendigkeit einer zusätzlichen Information für solche schweren Unfälle erkannt.
Dr. med. dent. Wilfried Forschner, Biberach