Schwäbische Zeitung (Biberach)
Auch Olzreute und Hopferbach im Blick
Große Teile Bad Schussenrieds sind für den momentanen Bedarf gut versorgt
BAD SCHUSSENRIED (mad) - Für den momentanen Bedarf ist Bad Schussenried vergleichsweise gut mit schnellem Internet versorgt. Die Telekom baut derzeit in der Kernstadt und in Reichenbach mit Vectoring-Technik aus, also mit Glasfasern bis zu den Kabelverzweigern. Je nach Entfernung eines Hauses zu diesen grauen Kästen sollen von Jahresende an Bandbreiten von 50 bis gut 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) beim Herunterladen verfügbar sein. In Otterswang gibt es bis zu 50 Mbit/s, in Steinhausen und Sattenbeuren sind TDSLAnschlüsse bis 25 Mbit/s möglich.
Die Backbone-Befürworter halten dies alles aber für Übergangstechniken und sehen Glasfaser bis zu jedem Haus (FTTB) als die Zukunft. Hinzu kommt, dass etwa Olzreute und Laimbach und andere Weiler abgehängt sind. In den Gewerbegebieten haben die Betriebe zumeist individuelle Geschäftskundenlösungen.
Die Pläne des Kreises sehen vor, den Backbone-Hauptstrang von Muttensweiler her über Steinhausen in die Kernstadt zu führen. Und dann am Zellersee vorbei über Reichenbach in Richtung Allmannsweiler, was der Stadt die Möglichkeit eröffnen würde, eine Quertrasse nach Hopferbach zu schaffen. Beim geplanten neuen Baugebiet St. Martinsesch in Bad Schussenried treten gleich mehrere Internetanbieter auf. Dem Bürgermeister Achim Deinet schwebt vor, dass die Stadt von hier aus ein eigenes Ortsnetz Richtung Olzreute bauen könnte.
Die Stadt hat seit 2010 überall, wo Tiefbauarbeiten anstanden, Leerrohre verlegt. Diese werden fürs Backbone genutzt, nur in den Lücken dazwischen werden neue Leitungstrassen gegraben. Auf eine Frage der fraktionslosen Rätin Susanne Diesch hieß es, dies erfolge – nicht nur in Bad Schussenried – in aller Regel unter Gehwegen, nur in Ausnahmen müssten Straße aufgebaggert werden. Auf manchen Strecken seien auch „minimalinvasive“Verfahren mit Kabelpflug und ohne Bagger möglich.