Schwäbische Zeitung (Biberach)
Noch geht es ohne Kreditaufnahme
Ingoldinger Gemeinderat berät Haushaltsplan 2018 vor – Mittelfristig wohl Schulden nötig
INGOLDINGEN - Der Ingoldinger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushaltsplan und die daraus folgende Haushaltssatzung für 2018 vorberaten. Endgültig verabschiedet werden soll der Plan in der nächsten Sitzung im Mai.
Es herrschte Einigkeit im Gemeinderat. Die Räte lobten fast ausschließlich die Arbeit der Verwaltung und insbesondere die von Kämmerer Berthold Hengge. Auch wenn der Haushalt wieder etwas verspätet vorgelegt worden sei, sei es ein guter, weil ausgeglichener Haushalt. Die Gemeinde bleibe weiterhin schuldenfrei, weil erhebliche Erlöse aus dem Verkauf von Baugrundstücken erzielt werden konnten.
Mittelfristig gehen Hengge und Bürgermeister Jürgen Schell – selbst lange Jahre Kämmerer in Ingoldingen – allerdings von einer Kreditaufnahme von rund drei Millionen Euro aus, um weiteres Bauland zu erschließen.
Der Haushalt für das laufende Jahr sieht Einnahmen und Ausgaben von rund 10,8 Millionen Euro vor. Davon entfallen auf den Vermögenshaushalt rund acht Millionen und auf den Verwaltungshaushalt rund 2,8 Millionen Euro. Dieser kann allerdings nur dadurch ausgeglichen werden, dass enorme Mittel aus dem Vermögenshaushalt einfließen. Hengge wies erneut darauf hin, dass der vorgelegte Plan der letzte seiner Art sei. Der Haushalt für 2019 werde im Doppik-Verfahren aufgestellt, auf das die Verwaltung sich gerade vorbereite.
Die Kreisumlage, also das Geld, das Ingoldingen an den Landkreis Biberach abführen muss, beträgt 27 Prozent des Haushaltsvolumens. Trotz einer Senkung des Hebesatzes muss die Gemeinde wegen der hohen Steuereinnahmen in der Vergangenheit mehr Mittel an den Landkreis abführen.
Weniger Gewerbesteuer
Insgesamt zeichnet sich in Ingoldingen im Gegensatz zu den Vorjahren keine positive Entwicklung ab. Die geringeren Gewerbesteuereinnahmen wiegen den höheren Anteil an der Einkommensteuer auf. Schell teilte auch mit, dass wie geplant auf den Einsatz der Rücklagen von rund 1, 1 Millionen Euro nicht verzichtet werden könne, um die laufenden Projekte zu finanzieren.
Größter Ausgabenposten bleiben die Personalkosten. Sie sind nochmals gestiegen und betragen rund 34 Prozent des Verwaltungshaushalts. Durch den notwendigen Ausbau der Kinderbetreuung werden sich diese Ausgaben weiter erhöhen, so Hengge.
Neben diesen Ausgaben schlagen vor allem zu Buche der Hochwasserschutz in Degernau, der Neubau einer viergruppigen Kita, die Planung und Erschließung von Baugebieten in Ingoldingen und Muttensweiler sowie die Erschließung von Bauplätzen in Winterstettenstadt. „Der Plan legt den Schwerpunkt auf die Weiterentwicklung der Gemeinde. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf dem Ausbau der Kinderbetreuung sowie der Bereitstellung von Bauland“, fasste der Kämmerer zusammen.