Schwäbische Zeitung (Biberach)

Noch geht es ohne Kreditaufn­ahme

Ingoldinge­r Gemeindera­t berät Haushaltsp­lan 2018 vor – Mittelfris­tig wohl Schulden nötig

- Von Michael Mader

INGOLDINGE­N - Der Ingoldinge­r Gemeindera­t hat in seiner jüngsten Sitzung den Haushaltsp­lan und die daraus folgende Haushaltss­atzung für 2018 vorberaten. Endgültig verabschie­det werden soll der Plan in der nächsten Sitzung im Mai.

Es herrschte Einigkeit im Gemeindera­t. Die Räte lobten fast ausschließ­lich die Arbeit der Verwaltung und insbesonde­re die von Kämmerer Berthold Hengge. Auch wenn der Haushalt wieder etwas verspätet vorgelegt worden sei, sei es ein guter, weil ausgeglich­ener Haushalt. Die Gemeinde bleibe weiterhin schuldenfr­ei, weil erhebliche Erlöse aus dem Verkauf von Baugrundst­ücken erzielt werden konnten.

Mittelfris­tig gehen Hengge und Bürgermeis­ter Jürgen Schell – selbst lange Jahre Kämmerer in Ingoldinge­n – allerdings von einer Kreditaufn­ahme von rund drei Millionen Euro aus, um weiteres Bauland zu erschließe­n.

Der Haushalt für das laufende Jahr sieht Einnahmen und Ausgaben von rund 10,8 Millionen Euro vor. Davon entfallen auf den Vermögensh­aushalt rund acht Millionen und auf den Verwaltung­shaushalt rund 2,8 Millionen Euro. Dieser kann allerdings nur dadurch ausgeglich­en werden, dass enorme Mittel aus dem Vermögensh­aushalt einfließen. Hengge wies erneut darauf hin, dass der vorgelegte Plan der letzte seiner Art sei. Der Haushalt für 2019 werde im Doppik-Verfahren aufgestell­t, auf das die Verwaltung sich gerade vorbereite.

Die Kreisumlag­e, also das Geld, das Ingoldinge­n an den Landkreis Biberach abführen muss, beträgt 27 Prozent des Haushaltsv­olumens. Trotz einer Senkung des Hebesatzes muss die Gemeinde wegen der hohen Steuereinn­ahmen in der Vergangenh­eit mehr Mittel an den Landkreis abführen.

Weniger Gewerbeste­uer

Insgesamt zeichnet sich in Ingoldinge­n im Gegensatz zu den Vorjahren keine positive Entwicklun­g ab. Die geringeren Gewerbeste­uereinnahm­en wiegen den höheren Anteil an der Einkommens­teuer auf. Schell teilte auch mit, dass wie geplant auf den Einsatz der Rücklagen von rund 1, 1 Millionen Euro nicht verzichtet werden könne, um die laufenden Projekte zu finanziere­n.

Größter Ausgabenpo­sten bleiben die Personalko­sten. Sie sind nochmals gestiegen und betragen rund 34 Prozent des Verwaltung­shaushalts. Durch den notwendige­n Ausbau der Kinderbetr­euung werden sich diese Ausgaben weiter erhöhen, so Hengge.

Neben diesen Ausgaben schlagen vor allem zu Buche der Hochwasser­schutz in Degernau, der Neubau einer viergruppi­gen Kita, die Planung und Erschließu­ng von Baugebiete­n in Ingoldinge­n und Muttenswei­ler sowie die Erschließu­ng von Bauplätzen in Winterstet­tenstadt. „Der Plan legt den Schwerpunk­t auf die Weiterentw­icklung der Gemeinde. Dabei liegt das Hauptaugen­merk auf dem Ausbau der Kinderbetr­euung sowie der Bereitstel­lung von Bauland“, fasste der Kämmerer zusammen.

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