Schwäbische Zeitung (Biberach)
Parkplätze sorgen für Diskussionen
Vor dem neuen Maselheimer Kindergarten sollen 28 Stellplätze entstehen
MASELHEIM - Im September soll nach den derzeitigen Planungen der neue Maselheimer Kindergarten eröffnet werden. Der Gemeinderat hat sich nun mit den Außenanlagen beschäftigt. Eine längere Debatte gab es über die Parkplätze. Für Diskussionen sorgten zudem die auf 188 180 Euro gestiegenen Kosten.
Die Außenanlagen des Maselheimer Kindergartens gliedern sich in zwei Nutzungsteile. Westlich des Neubaus und im Süden liegen die Spielbereiche, im Norden befinden sich der gepflasterte Zugang und 28 senkrecht zur Gartenstraße angelegte Stellplätze für Erzieherinnen, Eltern und Lehrer der benachbarten Grundschule. An dieser Stellplatzplanung entzündete sich eine Diskussion im Gemeinderat.
Diskussion über Stellplatzzahl
Sybille Porske und Gabriele Locher sahen die Anzahl von 28 Plätzen kritisch. „Die Verweildauer zum Bringen ist kurz, ich finde 28 zu viel“, sagte Locher. Paul Grimm, Max Steigitzer und Paul Mayer sprachen sich hingegen für die 28 aus. Die Stellplätze für Lehrer seien knapp, so Mayer. Und: „Zehn, 15 Autos sind zu Stoßzeiten gar nichts.“Die 28 seien zum jetzigen Zeitpunkt bedarfsgerecht, sagte er und fügte hinzu: Man rede schließlich schon über eine Kindergartenerweiterung in der Zukunft.
Die künftige Kindergartenleiterin Cornelia Sonntag schilderte ihre aktuellen Erfahrungen aus Äpfingen. „Es bringen mehr Eltern ihr Kind mit dem Auto, sie fahren direkt weiter zur Arbeit.“Vor dem Kindergarten gehe es nicht nur ums Kurzzeitparken. In der Eingewöhnungsphase seien Eltern zwei Wochen lang für mehrere Stunden im Kindergarten mit dabei.
Debatte über Stellplatz-Anordnung
Umstritten war auch die Anordnung der Stellplätze. „28 in einer Reihe, das nutzt keiner zum Ein- und Aussteigen“, fand Kai Dewald. „Keiner parkt 40 Meter entfernt und läuft vor“, pflichtete Wolfgang Dürrenberger bei. Es werde in zweiter Reihe geparkt werden, warnte Johannes Ströbele. Dürrenberger schlug vor, die Parkplätze eventuell längs zur Straße anzulegen.
Das Konzept des Architekturbüros Tress sei in Ordnung, fand indes Paul Grimm. Er betonte, dass jeder Autofahrer auch die Eigenverantwortung habe, beim rückwärts Ausparken vorsichtig zu sein. Dewald sah hingegen eine Gefahrensituation und brachte einen Vorschlag aus der ersten Planungsphase auf den Tisch: ein Rondell. Vor einer Schule würde das gut funktionieren, aber vor dem Kindergarten brauche man die Parkplätze nicht nur zum schnellen Aussteigen, gab Doris Dolkemeyer zu bedenken. Die Eltern müssten die Kinder ausschnallen, die Kleinen aus dem Auto holen. Überrascht über die lange Debatte zeigte sich der Bürgermeister. „Ich bin überzeugt, es kommt nichts anderes heraus, wenn wir nochmals überplanen“, sagte er.
Kritik an höheren Kosten
Kritik gab es auch an den Kosten. Gegenüber der ersten Schätzung erhöhten sich diese von 110 000 auf 188 180 Euro. Als Hauptgrund nannte Braun die zusätzlichen Lehrerparkplätze und die Tatsache, dass relativ viele Plätze für den Hol- und Bringverkehr vorgesehen seien. Man habe bereits die kostengünstige Variante mit Splittbelag gewählt, betonte er. Um die Ausgaben zu senken, werden zudem wie geplant Spielgeräte vom jetzigen Kindergarten mitgenommen, aber es müssen laut Verwaltung zusätzliche Geräte, insbesondere für die Krippenkinder, angeschafft werden. „Wir haben bei jedem Punkt diskutiert, ob wir etwas sparen können, es ist uns nicht gelungen“, so Braun.
Ströbele kritisierte, dass es bereits die dritte Kostensteigerung nach der Entscheidung für die Galerie und die Holz-Alu-Fenstern sei. „Die Kosten sind ärgerlich“, sagte Steigitzer. „Aber wir werden in den sauren Apfel beißen müssen.“Braun erwartet, dass die veranschlagten Gesamtkosten gehalten werden können. Die Ausgaben für den Rohbau lägen niedriger als erwartet, sodass die Mehrkosten wahrscheinlich aufgefangen werden könnten, sagte er. Schließlich segnete das Gremium bei acht Ja-, sieben Gegenstimmen und zwei Enthaltungen die Außenanlagenplanung ab.