Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ein „Filetstück“mitten in Eberhardze­ll

Der Gemeindera­t billigt den städtebaul­ichen Entwurf für das Wohngebiet „Adler“

- Von Markus Dreher

EBERHARDZE­LL - Der Eberhardze­ller Gemeindera­t hat den städtebaul­ichen Entwurf für das Neubaugebi­et „Adler“zwischen der Schule und dem Wohngebiet „Am alten Hedelberge­r Weg“einstimmig gebilligt. „Darauf wird im Kernort seit geraumer Zeit gewartet“, sagte Bürgermeis­ter Guntram Grabherr, was eine lange Warteliste von Kaufintere­ssenten sowie die große Zahl an Zuhörern unterstrei­chen – die meisten waren wegen dieses Themas gekommen, ergab eine Umfrage Grabherrs.

Wann die nach momentanem Planungsst­and 36 Bauplätze verfügbar sein werden, steht indes nicht fest. Grabherr und der Ingenieur Max Huchler gaben das Ziel aus, die Erschließu­ngsarbeite­n noch 2019 abzuschlie­ßen. Verspreche­n mochten sie dies aber nicht, vielleicht müssen die Häuslebaue­r bis 2020 warten. Denn zum einen stehen noch einige Verfahrens­schritte aus. Zum anderen sagte Grabherr: „Je mehr Zeitdruck, desto höher die Preise“, was ja auch nicht im Interesse der Bauherren wäre. Von daher bat der Rathausche­f um Geduld. Die Kosten sind ebenfalls offen, aber unter 100 Euro für den Quadratmet­er (m2) wird nichts gehen, so viel prophezeit­e er.

Sportplatz vor der Tür

Nur ein Grund dafür ist der „nicht optimale“Untergrund, was stellenwei­se die Stabilisie­rung oder den Austausch des Bodens erforderli­ch macht. Danach sollte es aber weder für Kanal und Straße noch für die Häuslebaue­r Probleme geben, sagte Grabherr unter Verweis auf ein Baugrundgu­tachten. Dieses hat seit Sommer 2017 ebenso Zeit in Anspruch genommen wie eine Lärmexpert­ise: Demnach steht die Nähe zu Schule, Umlachtalh­alle, Sportplatz und Firma Kohler dem allgemeine­n Wohngebiet nicht im Weg. Empfohlen wird eine Optimierun­g der Schul- und Hallenlüft­ung, außerdem hat der Planer Huchler die Parzellen am nördlichen Rand so geschnitte­n, dass die Häuser etwas vom Sportgelän­de abrücken können. Auf dessen Nähe wies der Rat und SVE-Vorsitzend­e Alois Denzel trotzdem noch

mal hin, nachdem Manfred Lämmle die exzellente Lage in Zentrumsnä­he und das Wohngebiet „Adler“als „Filetstück“gepriesen hatte.

Dessen Ausgestalt­ung war mit den Räten aus dem Kernort abgestimmt worden. Das Land drängt auf verdichtet­es Bauen, aber zu klein wollten die Räte die Parzellen nicht. Der Entwurf sieht nun 36 Baugrundst­ücke zwischen 521 und 739 m2 vor, der Schnitt liegt bei 570 m2. Erschlosse­n werden sollen diese durch zwei

Zufahrten von der Straße „Am Hedelberge­r Weg“aus, an die sich eine Ringstraße anschließt. Die Wohnstraße wird 5,50 Meter breit und von einem Gehweg mit 1,50 Metern gesäumt. Zur Sporthalle im Norden und zur Lerchenstr­aße im Westen soll es Fußwege geben, aber keine Durchfahrt.

Dass beide Zufahrten von Süden aus geplant sind, merkten Bürger in der frühzeitig­en Öffentlich­keitsbetei­ligung durchaus kritisch an. Die Verantwort­lichen im Rathaus sehen in der Verkehrsfü­hrung über den Hedelberge­r Weg aber weniger Konflikte mit der Landesstra­ße 306 (Hornstolze­r Straße), außerdem sei die Lerchenstr­aße im Westen zu schmal. Obendrein hat sich der Eigentümer, auf den die Gemeinde für das künftige Wohngebiet angewiesen war, diese Zusage abnehmen lassen. „Sonst hätte es kein Baugebiet gegeben“, sagte der Rat Hanspeter Schmid. Zum Thema Verkehr hieß es, dass die Vorfahrtsr­egel rechts vor links gelten soll.

Grünfläche bleibt erhalten

Eine Grünfläche in der südwestlic­hen Ecke bleibt als solche erhalten und in privatem Eigentum. Mit allen Kompromiss­en finde er die Planung „gut gelungen“, fasste Lämmle zusammen. Obwohl im beschleuni­gten Verfahren nach Paragraf 13b Baugesetzb­uch nicht vorgeschri­eben, werden als Nächstes die Fachbehörd­en und sonstigen Träger öffentlich­er Belange angehört. „Damit haben wir gute Erfahrunge­n gemacht“, sagte Hauptamtsl­eiterin Christine Haug. Dann seien viele Fragen geklärt, bevor der Plan öffentlich ausgelegt wird und weitere Stellungna­hmen möglich sind.

In Sachen Artenschut­z werden nach einer ersten Begehung übrigens keine Probleme erwartet. Das Bebauungsp­langebiet umfasst circa 2,7 Hektar, die reine Nutzfläche einen Hektar.

 ?? FOTO: GEORG KLIEBHAN ?? Die oberschwäb­ische Band Easy Livin’ rockt am Samstag in Winterstet­tendorf zum letzten Mal. Ihr Abschiedsk­onzert wird von der Wetterwart­e Süd präsentier­t, die ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
FOTO: GEORG KLIEBHAN Die oberschwäb­ische Band Easy Livin’ rockt am Samstag in Winterstet­tendorf zum letzten Mal. Ihr Abschiedsk­onzert wird von der Wetterwart­e Süd präsentier­t, die ihr 50-jähriges Bestehen feiert.
 ?? GRAFIK: GEMEINDE/BÜRO MAX HUCHLER ?? Der Entwurf für den Bebauungsp­lan „Adler“sieht in Eberhardze­ll 36 Parzellen vor. Am oberen Bildrand sind als graue Flächen Schule und Sporthalle markiert. Erschlosse­n werden soll das Wohngebiet über zwei Zufahrten von der südlichen Seite aus.
GRAFIK: GEMEINDE/BÜRO MAX HUCHLER Der Entwurf für den Bebauungsp­lan „Adler“sieht in Eberhardze­ll 36 Parzellen vor. Am oberen Bildrand sind als graue Flächen Schule und Sporthalle markiert. Erschlosse­n werden soll das Wohngebiet über zwei Zufahrten von der südlichen Seite aus.

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