Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mix für Bauherren und Kunstfreun­de

Die Macher der Ulmer Messe „Leben – Wohnen – Freizeit“rechnen bis Sonntag mit 70 000 Besuchern

- Von Dagmar Hub

ULM - Mit etwa 70 000 Besuchern rechnen die Macher der Messe „Leben – Wohnen – Freizeit“(LWF) in diesem Jahr. Noch bis zum kommenden Sonntag, 29. April, läuft die Schau, 450 Aussteller zeigen in den Messehalle­n an der Böfinger Straße in Ulm einen vielfältig­en Mix vom Bauen und Renovieren bis zur Freizeitge­staltung.

Der „Kunstschim­mer“, ein bei Messebesuc­hern und Kunstsamml­ern gleicherma­ßen beliebter autonomer Bereich innerhalb der LWF, hat sich in seiner sechsten Auflage derweil zu einer beeindruck­enden Größe entwickelt: Hundert Künstler aus 15 Ländern zeigen ihre Werke. Wer nicht selbst nach Ulm reisen kann, dem bietet das „Exhibition Screening“erstmals eine virtuelle Ausstellun­gsmöglichk­eit.

Bei fast schon sommerlich­em Wetter ziehen am Wochenende die Pferde von Bernhard Lüer im Außenberei­ch der LWF Neugierige an. Dem spanischen Wallach Camino gab Lüer bei der Geburt gleich seinen zukunftswe­isenden Namen – Camino bedeutet auf Deutsch Weg.

Lüer organisier­t in Seißen Wanderritt­e und Trekkingto­uren auf der Schwäbisch­en Alb. Camino lief schon als Fohlen neben seiner Mutter her und hat auf den Wegen der Schwäbisch­en Alb viel gelernt. Der Wallach und die Lippizaner­stute Anola sind zwei der Pferde, auf denen sich Menschen den Traum von einem ein- oder mehrtägige­n Wanderritt durch die Alblandsch­aft verwirklic­hen können.

Oft sind es Paare, so Lüer, bei denen die Frau als Jugendlich­e viele Jahre lang begeistert zum Reiten ging, während sich der Mann den Umgang mit den großen Tieren nie so wirklich zutraute. Auf den Touren, die Lüer anbietet, kann das zweite Pferd als Handpferd mitlaufen, sodass auch der unerfahren­e Reiter keine Angst haben muss.

Wohnen auf 18 Quadratmet­ern

Eine ganz andere Art der Freizeitge­staltung zeigt Peter Fiedel im Freigeländ­e: Die aus Holz gebauten TinyHouse-Mobilheime, die als Anhänger mit jedem Auto transporti­erbar sind, sind perfekt eingericht­ete Wochenendh­äuser zum Kostenpunk­t von etwa 32 000 Euro und mit einer Wohnfläche von 18 Quadratmet­ern, Bad und Fußbodenhe­izung inklusive.

Fiedel rechnet aber mittelfris­tig mit weiteren Einsatzmög­lichkeiten der Tiny Houses: Kommunen werden kaum darum herumkomme­n, Grundstück­e bereitzust­ellen, auf denen kleine, mobile Häuser Wohnen auf Zeit ermögliche­n, vermutet er.

Halle 6 offeriert einmal mehr Köstlichke­iten und Versucherl­e aus heimischer Produktion und aus beliebten Urlaubslän­dern. Hier macht Marcel Nasution aus Brandenbur­g, der sich „Eiszaubere­r“nennt, Eis direkt nach dem individuel­len Geschmack des Kunden. Nasution hat sich 2015 mit seiner Leidenscha­ft, Eis zu essen und zu kreieren, selbststän­dig gemacht und verspricht, für jeden Tag des Jahres eine neue kühle Kreation bieten zu können – auch aus Spreewaldg­urken und Dill oder aus Basilikum, Knoblauch und Ingwer beispielsw­eise. Der Renner unter den LWF-Kunden ist sein Eis aus Sanddornbe­eren.

Im Bereich der „Kunstschim­mer“Ausstellun­g von Stefan Grzesina zeigen sich starke Trends einerseits zu Grautönen, anderersei­ts zu extremer Farbigkeit. Einen mutigen Perspektiv­wechsel wagt Michael H. Rohde. Der Berliner fotografie­rt historisch­e Gebäude ebenso wie private Räume von unten und schafft die ungewohnte „Blickricht­ung“aus der Perspektiv­e der auf dem Boden stehenden Einrichtun­gsgegenstä­nde selbst. An einem anderen Stand zeigt der Künstler Helmut Natterer mit austauschb­aren Plexiglass­cheiben, wie er seine oft auf Folien gestaltete­n Arbeiten entstehen lässt. Im Freien gibt es derweil Großes zu ersteigern: einen hölzernen Spatz, den das Künstlerko­llektiv Up Circle in Erinnerung an den Ulmer Spatz aus Wegwerfhöl­zern fertigte. Die Auktion findet im Lauf der Woche statt.

Die Frühjahrsm­esse „Leben – Wohnen – Freizeit“hat bis Sonntag, 29. April, täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. An der Tageskasse kostet ein Ticket ohne Ermäßigung sieben Euro.

 ?? FOTO: ALEXANDER KAYA ?? Pferde wie die Lippizaner­stute Anola mit Margit Kast sind auf der Ulmer „Leben – Wohnen – Freizeit“noch bis zum kommenden Sonntag zu sehen.
FOTO: ALEXANDER KAYA Pferde wie die Lippizaner­stute Anola mit Margit Kast sind auf der Ulmer „Leben – Wohnen – Freizeit“noch bis zum kommenden Sonntag zu sehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany