Schwäbische Zeitung (Biberach)
Reife Konzertleistung junger Talente
Beim Bruno-Frey-Musikpreis im Schloss Ummendorf werden Ausnahmemusiker geehrt
UMMENDORF - Beim Musikpreis der Bruno-Frey-Musikschule am Mittwochabend im Schloss Ummendorf haben die jugendlichen Musiker exzellente Leistungen gezeigt.
Musikdirektor Andreas Winter, der den Abend moderierte, hob die Bedeutung der Exzellenzförderung begabter Jugendlicher hervor. Den ersten musikalischen Punkt setzten Angelika Egoschin an der Violine und Franziska Wientges am Klavier mit dem zweiten Satz aus dem „Violinkonzert A-Dur“von Wolfgang Amadeus Mozart und dem dritten Satz aus der „Sonate c-Moll op. 45“von Edward Grieg. Die Geigerin entlockte ihrer italienischen Geige zarte Töne mit deutlichem Piano-Spiel, spielte aber auch energisch-zupackend auf der G-Saite, immer gekonnt begleitet von ihrer Klavierpartnerin.
Weiter ging es mit Gesang und Klavier. Kiana Richter, Sopran, und Katharina Colbatzki am Klavier musizierten „Gretchen am Spinnrad“von Franz Schubert, dann „Er, der Herrlichste von allen“aus „Frauenliebe und Leben“, von Robert Schumann und „Ich reise aus, meine Heimat zu entdecken“, aus dem „Reisebuch aus den österreichischen Alpen“von Ernst Krenek. Mit schöner Stimme und überzeugender Klavierbegleitung zeigten die beiden ihr Können.
Katharina Colbatzki trat nun als Klaviersolistin mit der „Konzertetüde Waldesrauschen“von Franz Liszt auf. Das technisch schwierige Werk mit seinen für den Komponisten typischen schnellen Umspielungen steigert sich am Schluss vom Rauschen bis fast zum Sturm. Das erfahrene Duo Alina Klotz an der Violine und Leonie Hauchler am Klavier spielten in einer musikalisch absolut hochstehenden Ensemble-Leistung den zweiten Satz aus der „Sonate G-Dur op. 13“von Edvard Grieg und den ersten Satz aus der „Sonate für Violine und Klavier“von Naji Hakim. Auch die schwierigsten Passagen der beiden Stücke bewältigten die beiden Musikerinnen mit Bravour und boten eine reife Konzertleistung.
Multitalent Katharina Colbatzki wechselte nun das Instrument und spielte auf der Violine den ersten Satz aus der „Sonate Nr. 2“von Sergei Prokofjew. Intonationssicher und mit schönem Ton gestaltete die Geigerin die lyrische Melodik, souverän am Klavier begleitet von der Klavierlehrerin Anita Bender.
Eine beeindruckende EnsembleLeistung bot auch das Duo Tobias Klessinger am Violoncello und Marla Münch am Klavier. Das im Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“mit Höchstpunktzahl ausgezeichnete Duo beeindruckte durch Virtuosität in Verbindung mit kammermusikalisch reifem Zusammenspiel.
Preisverleihung im Schloss
Der auch als Komponist in Biberach bereits bekannt gewordene Julius von Lorentz am Violoncello spielte am Schluss zusammen mit Jael Kiefer am Klavier den ersten Satz aus der „Sonate op. 113“von Alexander Gretchaninoff. Auch hier zeigten der Cellist und die Pianistin eine beeindruckende Ensemble-Leistung, mit schön vorgetragenen CelloKantilenen und einer virtuosen Klavierbegleitung.
Kulturdezernent Jörg Riedlbauer dankte unter anderem den Akteuren für die Leistungen und der BrunoFrey-Musikschule für ihre Arbeit. An diesem Abend gab es nur Gewinner. Die Preisverleihung nahm am Schluss der Vorsitzende des Stiftungsrats Peter Marx vor. Die Lehrer der Preisträger waren Günther Luderer, Oliver Haux, Adelheid Boneberg-Mayer, Mario De Secondi und Anita Bender.