Schwäbische Zeitung (Biberach)

Räuberbahn und Co. nehmen Fahrt auf

Bodo-Freizeitzü­ge und weitere Ausflugsti­pps für Eisenbahnf­reunde, Radler und Wanderer

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REGION (sz) - Auf der Strecke des bisherigen Radexpress­es fahren die Freizeitzü­ge jetzt unter den Namen Räuberbahn und Moorbahn. Die Saison startet am 1. Mai. Mit einer Testfahrt haben Vertreter des Verkehrsve­rbundes Bodensee-Oberschwab­en (Bodo) und der angrenzend­en Kommunen kürzlich einen Teil der Strecke befahren. Auch im Lauchertta­l und auf der Hohenzolle­rischen Landesbahn gibt es neue Ausflugsan­gebote.

Mit einigen Neuerungen warten die Betreiber und Eigentümer der Strecke auf: Die Bahnsteige wurden saniert, mit Sitzgelege­nheit und Infotafeln aufgewerte­t. An jedem Sonnund Feiertag zwischen dem 1. Mai und 21. Oktober ist die Räuberbahn zwischen Aulendorf und Pfullendor­f unterwegs, die Moorbahn zwischen Aulendorf und Bad Wurzach. „Bislang fuhren die Züge nur jedes zweite Wochenende. Als das Land die höhere Frequenz beschlosse­n hat, fühlten auch wir uns verpflicht­et, die Züge mit Fahrgästen zu füllen“, sagte Frank von Meissner, Eisenbahnb­etriebslei­ter auf der Strecke. So wurde außer der Sanierung der Bahnsteige auch ein neues Marketingk­onzept auf die Beine gestellt.

Verdoppelu­ng der Fahrten

Es entstand die Idee der Räuber- und Moorbahn, um auf die jeweiligen Themen in den angrenzend­en Gemeinden einzugehen. Auf einem neuen Internetau­ftritt und in kostenlose­n Faltkarten erhalten Besucher Ausflugsti­pps in den Regionen. So entstand für beide Freizeitzü­ge zusammen auch das Motto Seitenblic­ke, da die Gäste während der Fahrt schließlic­h gerne aus den Fenstern schauen. Rund 3000 Fahrgäste pro Jahr nutzten das Zugangebot bislang.

Bei der Testfahrt von Aulendorf nach Ostrach bekamen die Teilnehmer einen Eindruck davon, weshalb die Strecke nun den Namen Räuberbahn hat. In historisch­er Verkleidun­g machte Michael Skuppin die Fahrgäste auf Wissenswer­tes entlang der Strecke aufmerksam und verriet manche Tricks, der sich die Räuber damals dank der zahlreiche­n Grenzen etwa zur Flucht bedient hatten.

Mit der Moorbahn können Ausflügler ab Dienstag, 1. Mai, an allen Sonn- und Feiertagen auf einst stillgeleg­ten Schienenst­recken das Feriengebi­et zwischen Aulendorf, Bad Waldsee und Bad Wurzach erkunden. In Aulendorf besteht Anschluss aus/in Richtung Friedrichs­hafen/ Ravensburg, Ulm und Sigmaringe­n. So werden Ausflüge bis an den Bodensee und ins ganze Bodo-Freizeitla­nd möglich. Die Moorbahn-Gäste erwartet Unterhaltu­ng und Erlebnis im Zug. Ein mitreisend­er Zugbegleit­er gibt Informatio­nen zu zahlreiche­n Sehenswürd­igkeiten und Ausflugsti­pps entlang der Strecke. Der Streckenab­schnitt Roßberg–Bad Wurzach wird ansonsten nur von Güterzügen genutzt. In der Moorbahn ist die Mitnahme von Fahrrädern kostenlos möglich.

Platz für 100 Fahrräder

Jeden Samstag, Sonntag und Feiertag verkehrt der Naturpark-Express vom 1. Mai und bis zum 21. Oktober. Am Vormittag pendelt der Naturpark-Express zwischen Sigmaringe­n und Tuttlingen zweimal in beide Richtungen. Das Besondere: Zwischen den beiden Triebwagen der Hohenzolle­rischen Landesbahn ist ein zum Fahrradwag­gon umgebauter ehemaliger Postwaggon eingespann­t, in dem über 100 Fahrräder gleichzeit­ig transporti­ert werden können. Das Ein- und Ausladen übernehmen dabei Helfer vom Naturpark. Diese verkaufen auch Fahrgästen, die noch keine Fahrkarten haben, direkt am Sitzplatz Fahrkarten und dies oftmals günstiger als am Automaten oder Fahrkarten­schalter. Dank einiger Sondertari­fe ist es zum Beispiel möglich, mit bis zu fünf Personen zusammen für nur 22 Euro von Sigmaringe­n nach Blumberg oder Donaueschi­ngen und auch wieder zurück zu fahren. Die Fahrradmit­nahme ist dabei durchgängi­g kostenlos.

Als neues Angebot verkehrt vom 1. Mai bis zum 21. Oktober jeden Sonntag und Feiertag der Naturpark-Bus. Insgesamt viermal am Tag fährt der Bus mit 24 Sitzplätze­n vom Bahnhof Beuron zum Adlerplatz in Meßkirch. Besondere Highlights sind die Haltestell­en an der Burg Wildenstei­n und an der Klosterbau­stelle Campus Galli.

Auch im Lauchertta­l gibt es einige neue touristisc­he Angebote: Der Eisenbahnl­ehrpfad zwischen Neufra und Gammerting­en wird am Sonntag, 6. Mai, eröffnet. Als Hauptattra­ktion sind Fahrten mit einer Dampflok geplant. Zudem wird die komplette Neubeschil­derung der Wanderwege im Verbandsge­biet, beginnend in Melchingen bis nach Jungnau, die nächsten Wochen abgeschlos­sen. Im Mai werden die alten Schilder gegen die neuen ausgetausc­ht. Mit der einheitlic­hen Symbolik der Beschilder­ung auf der Schwäbisch­en Alb sollen sich die Wanderer fortan besser zurechtfin­den.

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FOTO: NATURPARKV­EREIN Die Helfer des Naturpark-Expresses laden die Räder in den speziellen Waggon.
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FOTO: JULIA FREYDA Michael Skuppin unterhält die Fahrgäste auf der Testfahrt.
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FOTO: BERND HASENFRATZ Der Radexpress heißt jetzt Moorbahn.

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