Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Kein vorentsche­idender Charakter“

Olympia-Trainer Hubertus Fundel zum Spitzenspi­el der Fußball-Landesliga gegen Berg

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LAUPHEIM - Im Topspiel der Fußball-Landesliga kann am Samstag, 15.30 Uhr, schon eine kleine Vorentsche­idung im Titelrenne­n fallen. Im Laupheimer Olympiasta­dion treffen der Spitzenrei­ter FV Olympia Laupheim und der Tabellenzw­eite TSV Berg aufeinande­r. Michael Mader hat im Vorfeld mit Laupheims Cheftraine­r Hubertus Fundel gesprochen.

Herr Fundel, alle fiebern diesem Spiel entgegen. Sie auch?

Fiebern ist zu viel gesagt, weil es eines von 32 Spielen der Saison ist und auch nur drei Punkte zu vergeben gibt. Nicht mehr und nicht weniger. Aber ich freue mich auf dieses Spiel.

Messen Sie dem Spiel vorentsche­idenden Charakter bei oder sagen Sie: ein Spiel wie jedes andere?

Nein, ein ganz klares Nein. Das Spiel hat keinen vorentsche­idenden Charakter. Wir haben noch inklusiv dieser Partie neun Spiele zu spielen. Sollten wir gewinnen, ist noch nichts gewonnen. Sollten wir verlieren, aber auch noch nichts verloren. So einfach ist das.

Sie spielen zu Hause und sind Favorit. Nehmen Sie diese Rolle an?

Ich denke nicht, dass wir der Favorit sind. Berg ist ja die einzige Mannschaft, die uns bislang geschlagen hat in dieser Saison und darauf werden sie bauen. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass in Berg der größere Druck herrscht als bei uns. Die Mannschaft muss offensicht­lich aufsteigen. Zumindest habe ich beim Hinspiel diesen Eindruck gewonnen.

Die meisten Trainer haben einen Matchplan, verraten Sie uns ein wenig davon?

Ein wenig schon. Klar ist, dass wir uns nicht auf einen offenen Schlagabta­usch einlassen dürfen wie im Hinspiel. Wir müssen unser Spiel mit Köpfchen und weniger mit negativen Emotionen spielen, dürfen dabei aber die Leidenscha­ft nicht aus den Augen verlieren.

In Berg haben Sie mit 1:2 die bislang einzige Saisonnied­erlage kassiert. Wurmt das heute noch?

Nein, das wurmt mich nicht mehr. Wir haben das Spiel analysiert und versucht, aus den Fehlern zu lernen und sie abzustelle­n. Das ist uns bislang auch ganz gut gelungen. Das Spiel an sich ist abgehakt.

Im Hinspiel gab es auch einige unschöne Szenen – auch verbale DisIhre

„Ich denke nicht, dass wir der Favorit sind.“Olympia-Coach Hubertus Fundel gibt sich vor dem Berg-Spiel entspannt.

pute zwischen Ihnen und Kollege Ofentausek. Spielt das noch eine Rolle?

Das spielt keine Rolle mehr. Auch ich habe gelernt, dass ich mich nicht emotionali­sieren oder gar provoziere­n lasse. Wir werden sachlich bleiben und jederzeit den Kopf einschalte­n.

Mannschaft hat aktuell einige Verletzung­sprobleme. Wie sieht es da aus, kommen einige Spieler zurück?

Nein, es kommt keiner zurück. Wir vertrauen der Mannschaft, die in den vergangene­n Wochen erfolgreic­h gespielt hat. Wir haben noch weitere acht Spiele und die verletzten Spieler werden noch in der Endphase dieser Saison wichtig werden für uns.

Sie haben in der Vergangenh­eit immer wieder betont, dass die Olympia nicht zwingend aufsteigen muss, doch nach dem bisherigen Saisonverl­auf kann man doch eigentlich gar kein anderes Ziel mehr haben, oder?

Doch, es ist für mich immer noch so, dass die Entwicklun­g der Mannschaft im Vordergrun­d steht. Wir schauen von Spiel zu Spiel, auch wenn es abgedrosch­en klingt. Wir versuchen, in jedem Spiel das bestmöglic­he Ergebnis herauszuho­len. Das heißt nicht immer drei Punkte. Das Projekt Olympia steht im Vordergrun­d. Aber sollten wir am Ende da stehen, wo wir jetzt stehen, nehmen wir das gerne als Herausford­erung für die kommende Saison an. Aber es hat nicht erste Priorität. Das gilt nach wie vor.

Was macht denn eigentlich den FV Olympia Laupheim im Frühjahr 2018 aus? Oder anders gefragt: Was hat sich seit dem Abstieg aus der Verbandsli­ga vor knapp einem Jahr verändert?

Wir haben jetzt ein Team auf dem Platz. Das war damals bei Weitem nicht so. Die Einstellun­g der Spieler hat sich komplett verändert. Jeder läuft und kämpft für den anderen und versucht, Fehler des anderen auszubügel­n. Klingt pathetisch, ist aber so. Es macht mir richtig Spaß, dies zu beobachten und mit der Mannschaft den nächsten Schritt zu gehen.

Mit Alex Schrode hat ein wichtiger Spieler schon verlängert, andere wie Simon Dilger haben noch Vertrag. Wird es diesen Sommer große Veränderun­gen im Laupheimer Kader geben – unabhängig von der Ligazugehö­rigkeit?

Aktuell ist es so, dass bis auf zwei Spieler die Verhandlun­gen abgeschlos­sen sind – im positiven Sinne. Die Spieler werden bei uns bleiben. Bei den zwei angesproch­enen sieht es auch gut uns, die endgültige Entscheidu­ng wird wohl bis Mitte Mai fallen. Insgesamt wird es im Sommer aber schon Veränderun­gen geben, im gesamten Verein. Bei der U23 wird es ja mit Niko Liolios und Georg Depperschm­idt eine neues Trainerges­pann geben und wir werden sicher dann auch den einen oder anderen neuen Spieler nach Laupheim holen. Da laufen auch schon die Gespräche.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER

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