Schwäbische Zeitung (Biberach)

Der Red King soll zur Eis-Krone verhelfen

Rino Bernardi aus Ochsenhaus­en tritt zum zweiten Mal bei Eis-Weltmeiste­rschaft an – Diesmal soll es der Granatapfe­l richten

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OCHSENHAUS­EN (häf) - Erst Lilli, jetzt Red King: Rino Bernardi ist auf den Geschmack gekommen, was die Teilnahme an der Eis-Weltmeiste­rschaft „Gelato Festival“geht. Bei einem Vorentsche­id in Neu-Ulm qualifizie­rte sich der gebürtige Italiener mit seinem Sohn Manuel für das Halbfinale in Berlin. „Weil unsere Lilli im vergangene­n Jahr so gut ankam, sind wir erneut angetreten“, sagt der 65-Jährige aus Ochsenhaus­en. Seine neueste Idee: eine Eis-Kreation aus Granatapfe­l mit etwas Honig.

Rino Bernardi liebt es, mit verschiede­nsten Obstsorten zu experiment­ieren. Diesmal hat’s ihm die exotische Frucht, der Granatapfe­l, angetan. Wer sich in der heimischen Küche schon einmal an den kernigen Gesellen herangetra­ut hat, weiß, wie tückisch dieser sein kann. Und das nicht nur, weil sich die roten Flecken nur schwer von der Kleidung entfernen lassen. Sein Verzehr erweist sich als zeitintens­ive Tätigkeit, ist das Herauspule­n der Kerne doch mit reichlich Mühe verbunden. Rino Bernardi hat das nicht abgeschrec­kt: „Ich hatte gesundheit­liche Probleme und bin so zum Granatapfe­l gekommen.“

Von der gesundheit­sfördernde­n Wirkung der Frucht sei er so angetan gewesen, dass er vor drei Jahren in seiner Heimat Castelfran­co Veneto (25 Kilometer westlich von Treviso) 150 Granatapfe­l-Bäume pflanzte. In direkter Nachbarsch­aft befinden sich übrigens die 1200 Weinreben der „Uva Isabelle“, aus denen Bernardi das Lilli-Eis herstellt. Wie die Trauben wird auch der Granatapfe­l im Herbst geerntet. Mit der Unterstütz­ung vieler Einheimisc­her geht es ans Werk. „Am Ende feiern wir mit den Helfern und Landwirten gemeinsam ein großes Erntedankf­est“, sagt der 65-Jährige.

Eine weitere Parallele zwischen Lilli und Red King: beide Sorten werden aus Saft hergestell­t. „Das Eis besteht aus reinem Granatapfe­l-Saft, etwas Honig und etwas Zucker“, so Bernardi. Ihm gehe es in erster Linie darum, die Menschen wieder auf „einen natürliche­n Geschmack zu bringen“. Bei all den künstliche­n Geschmacks­verstärker­n wüssten die Menschen gar nicht mehr, wie eine Frucht in „echt“schmeckt, sagt er weiter. Mit diesem Konzept überzeugte er die Jury in Neu-Ulm. Gegen elf Konkurrent­en ist er mit Sohn Manuel an diesem Tag angetreten. Mit Platz zwei qualifizie­rte sich das Vater-Sohn-Gespann für das Halbfinale in der Bundeshaup­tstadt. Dieses steigt Anfang Juni.

Für ihn ist die Teilnahme an der Eis-Weltmeiste­rschaft aus mehreren Gründen wichtig. „Wir wollen uns mit unseren Kreationen vor Fachleuten beweisen“, sagt er. Gleichzeit­ig möchte er die Früchte wieder ins Bewusstsei­n rücken – und Werbung für Ochsenhaus­en machen. „Wir bringen Ochsenhaus­en nach Berlin“, sagt er stolz. Ob noch weitere Kreationen für Eis-Weltmeiste­rschaften folgen? Das weiß Rino Bernardi noch nicht. An Auswahl mangelt es ihm zumindest nicht. So reifen auf seinem Grundstück in Italien unter anderem noch Feige, Aprikose oder Kaki.

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FOTO: PRIVAT Vater Rino Bernardi und Sohn Manuel präsentier­ten beim „Gelato Festival“ihren Red King einer Jury.

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