Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neuer Glanz für den Öchsle-Speisewagen
Speisewagen ist von enormer Bedeutung für das Öchsle – Helfer dringend gesucht
OCHSENHAUSEN (sz) - Der Speisewagen „4045 Stg“der Öchsle-Museumsbahn erstrahlt pünktlich zum Saisonstart in neuem rotem Glanz. Der Wagen ist einer Pressemitteilung zufolge eine Erfolgsgeschichte des Schmalspurbahnvereins, benötigt aber dringend ehrenamtliches Bewirtungspersonal.
In sattem Rot hebt sich der Wagen weithin von den grünen Öchsle-Personenwagen ab, sodass die Fahrgäste jederzeit wissen, wo sie einen kleinen Imbiss, einen Kaffee oder eine Erfrischung bekommen können. Seit 2005 gehört der Restaurationswagen optisch und als Besucherservice zum festen Bestandteil der Museumsbahn. „Allerdings war zuletzt die alte Lackierung schon ziemlich ausgebleicht“, sagt Bernhard Günzl vom Öchsle-Schmalspurbahnverein. Deshalb erhielt der Wagen nun ein neues Farbkleid – mitten drin prangt das Logo der Schussenrieder Brauerei Ott. Diese liefert nicht nur das „Öchsle-Bier“mit speziellen Etiketten, sondern hat auch die Erneuerung der Lackierung gesponsert.
Bewirtschaftet wird der Restaurationswagen ehrenamtlich vom Förderverein Öchsle-Schmalspurbahn. Neben dem Betrieb an normalen Fahrtagen gibt es auch individuelle Angebote für Gesellschaften. Bis zu 50 Gruppen mit zusammen mehr als 2000 Teilnehmern nehmen dies jährlich an. Damit ist der Wagen von enormer Bedeutung für die gemeinnützige Öchsle-Bahn, teilen die Verantwortlichen mit.
2005 zum Speisewagen umgebaut
In den vergangenen 13 Jahren konnten mehr als 200 000 Euro für Museumsprojekte erwirtschaftet werden. „Beispielsweise hätten wir die Wiederinbetriebnahme der Ur-ÖchsleLok 99 633, heute der Star unserer Museumsbahn, ohne den Speisewagenbetrieb so nicht schaffen können“, erzählt Günzl. Das große Problem: Die dünne Personaldecke macht es immer schwieriger, den laufenden Betrieb zu sichern und die wichtigen Angebote an Gruppen machen zu können. „Wir brauchen dringend zusätzliche Helfer, die Freude an der Bewirtung in unserer Museumsbahn hätten“, so Günzl.
Natürlich ist deren „Arbeitsplatz“, der Öchsle-Restaurationswagen, ein echter Oldtimer. Ursprünglich war er 1937 von der Schweizerischen Waggonfabrik Schlieren an die Waldenburgerbahn im Baseler Land geliefert worden. Anfang der 1990erJahre wurde der Wagen für ein geplantes Museumsbahnprojekt nach Österreich verkauft, das jedoch nicht zustande kam. Dadurch konnte er mit vier weiteren gleicher Bauart 2002 für das Öchsle erworben werden. 2005 wurde er zum Speisewagen umgebaut. Seither ist der rote Wagen nicht mehr von der Museumsbahn wegzudenken – ein Luxus, auf den die Öchsle-Fahrgäste früherer Jahrzehnte verzichten mussten.