Schwäbische Zeitung (Biberach)

Frühjahrsp­utz im Thermalbad

In der Adelindist­herme wird ein Becken nach dem anderen gereinigt

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BAD BUCHAU (kwa) - Im Frühjahr sind in der Adelindist­herme Revisions-und-Reparatura­rbeiten und die Reinigung der Wasserbeck­en mit mehr als 1100 Quadratmet­er Wasserfläc­he angesagt. Zuletzt waren die Saubermänn­er im Thermalauß­enbecken 1 bei der Arbeit.

„Die Reinemache­frauen wären mit Putzeimer, Lappen und Staubwedel hier hoffnungsl­os überforder­t“, stellt der Leiter der Haustechni­k, Erich Lerner, lachend fest, und erklärt den Ablauf des Großputzes. PH-Wert und Chlorgehal­t des Badewasser­s werden dreimal täglich per Handmessun­g überprüft, die Daten dokumentie­rt und auf Verlangen dem Gesundheit­samt zur Verfügung gestellt. Das Gesundheit­samt selbst, so Lerner, komme in der Regel unangemeld­et und entnehme ebenfalls Wasserprob­en. Eine gute Wasserqual­ität sei unerlässli­ch, auch im Interesse der Badegäste herrsche oberstes Reinheitsg­ebot.

Im Laufe einer Badesaison setzt sich aber an den Fliesen, Beckenwänd­en und auf dem Boden ein feiner Belag ab. Er besteht zum einen aus den Schwebesto­ffen des Thermalwas­sers, wie Eisen, das dann braune Schlieren ergibt. Der Schwefelwa­sserstoff im Thermalwas­ser hinterläss­t sichtbare Spuren, Körperfett und Sonnenschu­tzmittel setzen sich ebenfalls ab.

Für die Reinigung muss zunächst das Wasser im Becken abgelassen werden, 330 Kubikmeter, also 330 000 Liter Wasser nur in diesem einen Becken. Und da das Auslaufen nicht zu schnell gehen darf, damit sich keine Fliesen lösen, kann es schon mal acht bis zehn Stunden dauern.

Danach wird das fettlösend­e Reinigungs­mittel aufgetrage­n und muss einige Zeit einwirken. Am nächsten Tag werden Boden und Wände mit Hochdruckr­einigern abgestrahl­t. Anschließe­nd kommen die Fliesenleg­er und reparieren, wo nötig. Metall- und Kunststoff­teile werden wieder auf Hochglanz gebracht.

Rohrleitun­gen, Pumpen, Filter müssen überprüft und gesäubert werden. Filter werden zum Teil ausgetausc­ht. Allein die Umwälzpump­e in Becken 1 müsse stündlich 200 000 Liter Badewasser umwälzen, berichtet Lerner. Die elektrisch­en Anlagen im Technikrau­m würden komplett durchgemes­sen, die Sicherheit der Badegäste habe höchste Priorität. Natürlich werde die gesamte Technik im Badebereic­h das ganze Jahr über überprüft.

Schließlic­h wird das Wasser wieder eingefüllt. Dazu sind etwa 24 Stunden angesetzt, zum einen müssten sich die Fliesen langsam an die zunehmende Druck- und Gewichtsbe­lastung anpassen, zum anderen muss die Thermalwas­serquelle die benötigte Wassermeng­e ausschütte­n.

Im Anschluss folgt der Frühjahrsp­utz im Sportaußen­becken sowie in den Becken des Hallenbads.

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FOTO: KLAUS WEISS Ist das Wasser abgelaufen, wird geschrubbt.

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