Schwäbische Zeitung (Biberach)
45 Abordnungen beim Floriansfest
Gottesdienst, Totengedenken und kameradschaftliches Zusammensein prägen den Festtag
OFFINGEN/ UTTENWEILER (tz) - Zu Ehren des heiligen Florian als dem Schutzpatron der Feuerwehren findet in Baden-Württemberg in zweijährigem Rhythmus eine große Floriansfeier statt, dieses Mal auf dem Bussen. 45 Fahnenabordnungen und drei Wimpel von Jugendfeuerwehren boten ein imposantes Bild der Zusammengehörigkeit der Wehren. Gemeinsam mit Bischof Gebhard Fürst wurde am Samstag ein Festgottesdienst gefeiert.
Zur Bussenkirche zog ein Meer von Fahnen hinauf. Nach dem Ständchen des Spielmannszugs der Feuerwehr Biberach bot der Fahneneinmarsch in das Gotteshaus ein erhebendes Bild. Die Kirche konnte die Besucher kaum fassen, als das erste Florianslied aus vielen Kehlen durch den Kirchenraum schallte. Berthold Rieger, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Biberach, bekräftigte in seinen Grußworten die gemeinsame Aufgabe, Menschen zu schützen und in Not zu helfen.
Bischof Gebhard Fürst, der den Gottesdienst zusammen mit den Pfarrern Albert Menrad, Klaus Sanke und Diakon Johannes Hänn feierte, betonte in seiner Predigt, dass es kaum eine andere ehrenamtliche Tätigkeit gebe, die den Menschen in vielfacher Weise betreffe. „Viele nehmen das Tun der Feuerwehren gerne an“, so der Bischof, „doch was bedeutet dies konkret für jeden Einzelnen?“Der Dank für jeden kleinen und großen Einsatz sei mehr als angebracht. „Helfen beruht mehr auf innerer Motivation als auf äußeren Ehren und Entlohnung.“Der heilige Florian als Patron der Feuerwehren könne zu allen Zeiten ein Schutzschild für das Leben sein, damit jeder Feuerwehrmann von einem Einsatz auch wieder gesund nach Hause zurückkehre. Der Kreisfeuerwehrchor gestaltete den Gottesdienst musikalisch mit.
Bei der Gedenkfeier am Ehrenmal betonte Bischof Fürst: „Wir sind nicht für den Tod geschaffen, Christus führt uns empor.“Vor der Kranzniederlegung erinnerte General a. D. Wolfgang Schneiderhan, Präsident des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge: „Alle Kriegstoten mahnen, für den Frieden einzutreten.“Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt dürfe nicht enden. Landrat Heiko Schmid zeigte sich stolz über die vielen ehrenamtlichen Helfer, auf die man sich verlassen könne. „Mit so vielen Feuerwehrleuten am Floriansfest leuchtet der Bussen besonders hell.“
Pflege der Kameradschaft
Im Anschluss wurde die Feier in der Festhalle Uttenweiler fortgesetzt. Der Spielmannszug der Feuerwehr Biberach und der Feuerwehrchor Illertal sorgten für den musikalischen Rahmen. Klaus Merz überbrachte die Grüße des Landesfeuerwehrverbands und dankte zugleich dem Landkreis und der Feuerwehr Offingen als Ausrichter des Fests. „Feuerwehrangehöriger zu sein gehört zum oberschwäbischen Reichtum“, betonte er und war sich damit einig mit Kreiskämmerer Ralf Miller, der als Vertreter von Landrat Heiko Schmid neben der Tatkraft der Wehren die Pflege der Kameradschaft als wichtigen Pfeiler betonte, womit manche körperliche und physische Belastung besser zu tragen seien.
Berthold Rieger dankte den Feuerwehrleuten für den guten Besuch des Fests: „Sie können miteinander feiern, aber auch miteinander schaffen.“
Mehr Fotos gibt es unter www.schwäbische.de, unter der Ortsmarke „Uttenweiler“.