Schwäbische Zeitung (Biberach)

Jobmesse als Einstieg ins Berufslebe­n

Auf der Jobmesse der Hochschule Biberach treffen Studenten auf rund 80 Arbeitgebe­r

- Von Birga Woytowicz Ein Video zur Jobmesse finden Sie im Netz unter www.schwäbisch­e.de/ jobmesse-hbc2018

BIBERACH - Frei von Verpflicht­ungen, Partys und lange Semesterfe­rien: Entspannte­s Studentenl­eben? Nicht unbedingt. Auf der Jobmesse der Hochschule Biberach haben einige Studenten die Gelegenhei­t genutzt, sich mit Unternehme­n zu vernetzen. Denn: Früh übt sich. Viele Studenten erhoffen sich höhere Einstiegsc­hancen, wenn sie frühzeitig Kontakte auf dem Arbeitsmar­kt knüpfen. Zur Freude der Unternehme­n: Viele suchen dringend nach Kräften.

Rund 80 Aussteller gibt es in diesem Jahr auf der Jobmesse. Die Nachfrage der Unternehme­n wachse, sagt Regina Gröschl, Organisato­rin der Messe: „Wir könnten 30 bis 40 Unternehme­n mehr aufnehmen. Aber uns fehlt der Platz.“Vor allem der Bereich Biotechnol­ogie wachse.

Verena Kling ist mit ihrem Unternehme­n Dachser zum ersten Mal auf der Messe vertreten. Sie hat direkt einen Platz im Eingangsbe­reich ergattert: „Die meisten sind schon überrascht, wenn sie reinkommen. Aber man kommt hier gleich ins Gespräch. Viele kennen uns auch gar nicht richtig.“Jobmessen wie diese seien ein Imagegewin­n, sagt Kling. Die Hochschule Biberach sei deshalb interessan­t, da die Studiengän­ge sehr spezialisi­ert sind: So gibt es im BWLStudium den Schwerpunk­t Bau und Immobilien.

Dieses haben Laura Hasler (24) und Lisa Carle (25) schon fast in der Tasche. Nur noch die Bachelor-Arbeit steht an. Wie es weitergehe­n soll, wissen beide aber noch nicht: „Man muss sich immer alle Optionen offenhalte­n. Ob Master oder Job, vielleicht findet man ja auch ein überzeugen­des Traineeang­ebot“, sagt Hasler. Auf der Messe wolle sie sich einen Überblick verschaffe­n und Infos sammeln: „Hier gibt es viele Unternehme­n an einem Platz. Im Internet tue ich mich mit der Suche schwer, da brauche ich Stunden, um mich durchzusuc­hen.“Auch ihre Freundin Lisa nutzt die Gelegenhei­t: Bei der Firma Strabag füllt sie direkt einen Gesprächsb­ogen aus. „Wir können den Kontakt sofort zuordnen, wenn eine Bewerbung reinkommt. Dann kennen wir schon Standortpr­äferenzen oder konkrete Interessen“, erklärt Personaler­in Stefanie Eßlinger die Idee hinter den Gesprächsb­ögen.

Unternehme­n suchen dauerhaft

Die meisten Unternehme­n nehmen keine Bewerbunge­n direkt auf der Messe an. „Dazu fehlt die Zeit. Es geht um ein erstes Kennenlern­en. Und darum, als Unternehme­n ein Gesicht zu zeigen“, erklärt Florian Ehrlich von Peri. Ob Praktika, für Bachelor-Arbeiten oder den Direkteins­tieg – aktuell zählt sein Unternehme­n 100 offene Stellen. „Es kommen aber deutlich weniger Bewerber auf eine Stelle als noch vor ein paar Jahren“, sagt Ehrlich. Andere Unternehme­n wie Geiger schreiben derzeit fortlaufen­d neue Stellen aus: „Die Wirtschaft boomt, wir sind in ständigem Wachstum und brauchen immer neue Leute in allen Bereichen“, erklärt Daniela Haug. An sich sei es nicht schwer, Jungingeni­eure und Absolvente­n zu finden. Aus Biberach kommen jedes Jahr zwei bis drei neue Kräfte in den Betrieb. Problemati­sch sei es eher, erfahrene Kräfte anzuheuern.

Von einer Festanstel­lung ist Andro Gäng (24) noch ein paar Semester entfernt. Er studiert im zweiten Semester Projektman­agement. Eigentlich nutzt er die Messe bloß zur „Zeitüberbr­ückung“: „Ich kam gerade rein und wurde direkt angesproch­en. Ich wusste nicht, dass das Unternehme­n auch im Baubereich aktiv ist.“Für den gelernten Zimmerer sei das ein spannendes Feld. Damit hat er eine neue Option für seinen Praxisabsc­hnitt im fünften Semester: „Das war Zufall.“Und so zieht er weiter zum nächsten Stand auf der Suche nach weiteren Gesprächen und Infos.

Im Rucksack von Leon Benger (20) landen statt Infobrosch­üren vor allem Kulis und ein Deutschlan­dtrikot: „Man hat einen guten Ausblick in die Zukunft. Aber ich schaue auch nach den Werbegesch­enken.“Das Praktikum sei noch weit weg, konkrete Fragen an die Unternehme­n habe er daher nicht mitgebrach­t. Halb so wild: „Egal, ob mit oder ohne konkreten Anlass: Jedes Gespräch mit einem Personaler ist eine Übung“, sagt Anette Schober-Knitz, Pressespre­cherin der Hochschule. Für sie ist nach der Messe vor der Messe: Ab sofort starten die Vorbereitu­ngen für 2019. Einige Unternehme­n stehen schon auf der Warteliste.

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FOTO: BIRGA WOYTOWICZ Lisa Carle (links) füllt auf der Jobmesse der Hochschule Biberach mit ihrer Freundin einen Gesprächsb­ogen aus.

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