Schwäbische Zeitung (Biberach)
Bürger fördern soziale Projekte
Auf einem Stifterforum stellt die Bürgerstiftung Biberach aktuelle Zahlen und Projekte vor
BIBERACH - Auf ihrem Stifterforum hat die Bürgerstiftung Biberach zum 13. Mal ihr vielfältiges bürgerschaftliches Engagement vorgestellt.
Am 13. September 2005 wurde die „Bürgerstiftung Biberach“von Hubertus Droste von der Volksbank mit dem Ziel gegründet, Aktivitäten und Projekte zur nachhaltigen Entwicklung in der Stadt Biberach und ihrer Region zu fördern.
Wie die Vorsitzende der Stiftung, Gisela Eggensberger, informierte, werden in diesem Jahr dreizehn Projekte mit insgesamt 38 400 Euro unterstützt. Diese Mittel seien sehr gezielt eingesetzt worden. Insgesamt wurden seit Bestehen der Stiftung mehr als 150 Projekte mit einem Gesamtwert von 360 000 Euro gefördert. Diese beschäftigen sich mit Bildung, Erziehung, Natur- und Umweltschutz, Integration und Migration sowie Kindern und Jugendlichen.
Die Vorsitzende Gisela Eggensberger stellte Projekte vor, die in diesem Jahr unterstützt werden. Dazu gehören das Evangelische Jugendwerk, der Kinderschutzbund und Waldkindergarten Biberach. Weitere Hilfen gab es für die stiftungseigene Aktivität „ein Klassenzimmer im Grünen“sowie für das Netzwerk „Burnout und Depression“, das Hilfe in schweren Lebenslagen leistet. Einige weitere Projekte sind die „Memo-Meisterschaft“, die Mitfinanzierung eines Neun-Sitzer-Busses für das Evangelische Jugendwerk, ein Budget für Flüchtlingshilfen sowie Hilfen für Bedürftige. Letzteres Projekt ist finanziert durch zweckgebundene Guthaben, Spenden und Einnahmen aus der Initiative „1:1 Mensch zu Mensch“.
Auf unterhaltsame Weise wurden durch ein Gespräch von Stiftungsrätin Nadja Scharfe mit Ex-Vorstandsmitglied Professor Peter Emsberger
und Hannah Eyssel von „Jugend aktiv“wichtige Einzelheiten besprochen. Anwalt Emsberger erläuterte, was den satzungsmäßigen und finanziellen Charakter einer Stiftung, auch im Gegensatz zu einem Verein, ausmacht. Hannah Eyssel berichtete über den „Kontaktladen“und wie man mit nur rund 40 Euro ein Mittagessen für 50 bis 60 bedürftige Jugendliche zaubern kann. Aus Rücksicht gegenüber Moslems werde nur „halal“gekocht.
Der derzeitige Vermögensstock der Stiftung beträgt rund 1,3 Millionen Euro. 2005 stand zu Anfang eine Summe mit 64 000 Euro von insgesamt 28 „Urstiftern“. Einen großen finanziellen Schub gab es 2008 durch
die Spende eines Grundstücks der Familie Montag, dessen Verkauf das Vermögen um 600 000 Euro aufstockte. Weitere Zustiftungen kämen erfreulicherweise bis heute ziemlich regelmäßig. Im vergangenen Jahr standen den Einnahmen von 40 000 Euro durch Spenden und Zinserträge Aufwendungen von etwa 45 000 Euro gegenüber. Laut Satzung müssen Spenden für den Stiftungszweck ausgegeben werden.
Wechsel im Vorstand
Professor Peter Emsberger war seit Entstehen der Stiftung bis Ende 2017 13 Jahre Mitglied im Vorstand. Nun kandidierte er nicht mehr für diesen. Er wurde zum Ehrenmitglied des
Stiftungsrats ernannt.
Neu im Vorstand sind nun die Stiftungsräte Annette Roser-Koepff, Thomas Fettback und Josef Schneiderhan. Karl Schley ist seit Jahresbeginn Mitglied im Stiftungsrat, er hat nun die Turnierleitung beim Projekt „Memo-Meisterschaft“übernommen.
Zum Stifterforum schrieb Stiftungsrat Dietmar Patent: „Die Bürgerstiftung Biberach lebt vom Engagement ihrer Stifter und Förderer. So stellt das Stifterforum die größtmögliche Bürgerbeteiligung an der Bürgerstiftung Biberach sicher“. Mitglied des Stifterforums ist grundsätzlich jeder Stifter, der mindestens 500 Euro gestiftet hat.