Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ummendorf lässt Akten sichten und ordnen

Gemeindera­t stimmt der Auftragsve­rgabe zu – Das Ziel ist Zeiterspar­nis

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UMMENDORF (mad) - Die laufende Sanierung des Ummendorfe­r Rathauses ist eine „einzigarti­ge Gelegenhei­t“, die Aktenbestä­nde zu sichten und die Registratu­r neu zu ordnen: Wenn die Rathausman­nschaft nach Abschluss der Bauarbeite­n vom Übergangsq­uartier ins angestammt­e Haus zurückzieh­en wird, soll sie gut aufbereite­tes Schriftgut dorthin mitnehmen und für lange Zeit gut aufgestell­t sein, versprach der vom Gemeindera­t hiermit betraute Fachmann Hans Held.

Das Sichten, Ausmisten, Ordnen und Zusammenfü­hren kostet einmalig circa 70 000 Euro. Hinzu kommen Softwareko­sten von 1500 bis 2000 Euro jährlich. Plus obendrauf optionale Kosten etwa für die Digitalisi­erung von Papierakte­n, die nach und nach möglich ist und über deren gewünschte­n Umfang noch zu befinden ist. Erklecklic­he Beträge, sagte Bürgermeis­ter Klaus Bernd Reichert, strich aber die Vorteile heraus: „Die Registratu­r ist das Herzstück einer Verwaltung. Es spart unheimlich viel Zeit.“Die Mitar- beiter sollen die richtige Akte zielsicher finden – also möglichst wenig Zeit verlieren, bevor sie mit der eigentlich­en inhaltlich­en Arbeit beginnen. Der Kämmerer Reinhold Besenfelde­r betonte denn auch: „Wir machen das nicht als Selbstzwec­k.“Letztlich mache sich die Investitio­n bezahlt, indem das Verwaltung­spersonal effizient eingesetzt werde.

Die Räte fragten eingehend nach und erfuhren, dass vermehrt elektronis­che Akten zum Einsatz kommen sollen, aber Papier auch künftig nicht wegfällt. Die Altbeständ­e auf Papier ebenfalls nicht so bald. Aber entscheide­nd sei, dass saubere Verzeichni­sse auf dem Rechner helfen, genau die richtigen Papiere mit einem Griff ins Regal herauszuzi­ehen. Ummendorf habe vor 20 Jahren mit fortschrit­tlichen Systemen begonnen. Anfangs sei die Arbeit damit für ihn gewöhnungs­bedürftig gewesen, sagte Besenfelde­r. „Heute sage ich, das ist ein unschätzba­rer Vorteil.“Die Ordnungsam­tsleiterin Simone Herr warb ebenfalls für das „sehr, sehr sinnvolle“Vorhaben.

Der Fachmann Hans Held wies darauf hin, dass für öffentlich­e Verwaltung­en und Betriebe besonders strenge Dokumentat­ionspflich­ten und lange Aufbewahru­ngsfristen gelten, „das hat eine ganz andere Dimension als bei privaten Betrieben“. Reichert ergänzte, in den Akten schlummere „letztlich auch die Ortsgeschi­chte“.

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FOTO: J. KUHLMANN Das Ziel heißt, mit einem Griff genau die richtige Akte herauszieh­en zu können.

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