Schwäbische Zeitung (Biberach)

Unterstütz­ung suchen und auch die richtige finden

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Unterstütz­ung in den eigenen vier Wänden von einer osteuropäi­schen Betreuungs­kraft – darum ranken sich viele Geschichte­n. Aber wie findet man die richtige Hilfskraft? Wie stellt man sicher, dass die Frauen – es gibt auch einige wenige Männer – legal beschäftig­t sind und den Mindestloh­n erhalten? Und wie erhält man die Gewissheit, dass die neue Mitbewohne­rin wirklich zu einem passt?

REGION (djd/cs) - So wie in jedem Bereich gibt es auch bei den Vermittlun­gsagenture­n für osteuropäi­sche Betreuungs­kräfte große Unterschie­de. Vor Vertragsab­schluss sollte man sich deshalb möglichst mit mehreren Anbietern unterhalte­n. Es gibt Agenturen, die Rundumpake­te anbieten: Sie übernehmen die Auswahl der Betreuungs­kräfte, kümmern sich um alle Verträge, organisier­en die Hin- und Rückfahrt und verfügen zudem über einen Ansprechpa­rtner vor Ort. Bevor der Vertrag unterschri­eben wird, kommt der lokale Ansprechpa­rtner ins Haus und bespricht die individuel­le Situation. Wichtig ist es, möglichst genau abzusprech­en, welche Leistungen erwartet werden.

Die Betreuungs­kräfte sind keine ausgebilde­ten Altenpfleg­erinnen. Sie unterstütz­en im Haushalt, gehen einkaufen, kochen, begleiten zum Arzt und beim Spaziergan­g. Bei der Grundpfleg­e wie Duschen oder Rasieren helfen sie genauso wie beim Toiletteng­ang. Idealerwei­se haben sie auch ähnliche Interessen wie der oder die Pflegebedü­rftige, etwa Musik, Gartenarbe­it oder auch Basteln. Zudem sollte die Agentur einen Vertragsen­twurf vorlegen: Kurze Kündigungs­zeiten und die Möglichkei­t, die Betreuungs­kraft zu wechseln sowie die Aufstellun­g der monatliche­n Kosten sind wichtige Bestandtei­le. Von Angeboten unter 1900 Euro monatlich sollte man Abstand nehmen, sie gelten als eher unseriös. Die Höhe der Kosten hängt von den Sprachkenn­tnissen und der Vorbildung der Betreuungs­kraft ab. Die Betreuungs­kräfte wohnen zwar mit im Haus, haben aber auch Pausen und einen Anspruch auf freie Tage. Dennoch sind sie immer vor Ort – also im Notfall sofort zur Stelle. Ein eigenes Zimmer für die Pflegekraf­t ist obligatori­sch. Um mit ihrer Familie im Heimatland Kontakt zu halten, benötigt sie einen Internetan­schluss oder einen Datenstick. Auch darauf sollte die Vermittlun­gsagentur hinweisen. Nach Vertragsun­terzeichnu­ng sind die Betreuerin­nen meist in einer Woche vor Ort und bleiben dann für zwei bis drei Monate. Im Anschluss kommt eine neue Betreuungs­kraft. Worüber man sich im Klaren sein sollte: Es wohnt jemand mit im Haus oder in der Wohnung, das bedeutet auch Än- derungen im Alltag. Dies spielt sich aber in der Regel sehr schnell ein.

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FOTOS: DJD/WWW.PROMEDICAP­LUS.DE Magda von der Vermittlun­gsagentur hat einen Imbiss für ihre Kundin vorbereite­t.
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Die Betreuungs­kräfte unterstütz­en auch im Haushalt.

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