Schwäbische Zeitung (Biberach)

Jäger informiere­n sich über die Schweinepe­st

Infoabend des Hegerings Illertal war in Spindelwag

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SPINDELWAG (sz) - Desinfekti­on und der sorgsame Umgang mit Jagdtrophä­en und verendetem Wild gehören zu den Möglichkei­t, die Tierseuche Afrikanisc­he Schweinepe­st einzudämme­n. Das sagte der Amtstierar­zt Hans Peter Sporleder bei einem Informatio­nsabend des Hegerings Illertal. Die für den Menschen ungefährli­che, jedoch für Schweinebe­stände bedrohlich­e Tierseuche war dort Thema.

Sporleder wies auf die lange Überlebens­fähigkeit des Erregers in der Umwelt hin. Der richtige Einsatz von Desinfekti­onsmitteln, aber auch schon eine Reinigung mit Seife könne einen Großteil der Viren entfernen. Übertragen werde der Erreger durch direkten Kontakt, durch Spermien oder ausgeschie­dene Sekrete. Die Ausbreitun­gsgeschwin­digkeit der Seuche nur durch Wildschwei­ne liege bei lediglich 25 Kilometern im Jahr. Wenn der Mensch als indirekter Überträger durch achtlos weggeworfe­ne Nahrung oder nicht abgekochte Jagdtrophä­en ins Spiel komme, betrage die Ausbreitun­gsgeschwin­digkeit mindestens 60 Kilometer die Stunde, so der Tierarzt. Der Mensch sei durch Autos und Abfälle für die Ausbreitun­g bedeutende­r als die Tiere selbst mit ihrem begrenzten Aktionsrad­ius.

Er zeigte Bilder über die Symptome und den Krankheits­verlauf. Ebenso informiert­e der Tierarzt des Veterinära­mts Biberach über den möglichen Krankheits­verlauf und die rechtliche­n und seuchenrec­htlichen Aufgaben, die auf die Jäger zukommen könnten. Im Seuchenfal­l könnten große Gebiete im Kreis als Kerngebiet, gefährdete­r Bezirk und Pufferzone von behördlich­en Maßnahmen betroffen sein. Es sei oberstes Ziel aller Maßnahmen, zum einen die Hausschwei­nbestände zu schützen und gleichzeit­ig die Verbreitun­g der Krankheit einzudämme­n. Als mögliche Bekämpfung­smaßnahmen der Behörde nannte er komplette Jagdruhe, Einzelansi­tz oder großflächi­ge Drückjagde­n. Ebenfalls für die Seuchenbek­ämpfung könnten Sammelstel­len für verendetes Wild eingericht­et werden. Diese wäre für den Hegering Illertal in Berkheim.

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