Schwäbische Zeitung (Biberach)

Spaß am Wandern ist keine Frage des Alters

Tour für Senioren führt durch den Wald zwischen Ummendorf und Fischbach

- Von Birgit van Laak www.schwäbisch­e.de/tourummend­orf www.schwäbisch­e.de/draussenun­terwegs www.schwäbisch­e.de/freiluft

UMMENDORF - Eine Tour im kühlen schattigen Wald mit mäßiger Steigung und idyllische­n Ausblicken auf Fischbach sowie Richtung Bussen und Ehingen: Das bietet die Wanderung für Senioren, die Helga Mack, die stellvertr­etende Vorsitzend­e des Schwäbisch­en Albvereins Ummendorf, für die SZ-Serie „Draußen unterwegs“ausgesucht hat.

„Man kann auch mit 80 noch wandern, wenn man es langsam angeht und einen guten Weg auswählt“, sagt Helga Mack, Wanderführ­erin beim Schwäbisch­en Albverein. „Wir haben in unserer Ortsgruppe eine Reihe von Mitglieder­n, die zwischen 70 und 80 Jahre alt sind.“Senioren, die nicht zu den durchtrain­ierten Wanderern zählen oder einfach eine leichte kürzere Tour unternehme­n wollen, empfiehlt sie eine eineinhalb­stündige Route zwischen Ummendorf und Fischbach.

Ausgangspu­nkt der 5,1 Kilometer langen Wanderung mit 160 Metern Höhenunter­schied ist der Parkplatz beim neuen Friedhof in Ummendorf. Jetzt heißt es immer der Beschilder­ung Nummer zwei zu folgen. Nach einem Stückchen auf Asphalt führt der Weg in den Wald hinein, wo es sich auf dem weichen Untergrund angenehm gehen lässt. Anfang Mai empfängt den Wanderer das leuchtende Grün der Laubbäume und Vogelgesan­g. „Im Frühjahr gehe ich wegen des Vogelgezwi­tschers gerne in den Wald, im Sommer genieße ich besonders die kühle gute Luft“, erzählt Helga Mack. Schnell ist der Bannwald erreicht, zwei quer liegende Stämme verhindern, dass Autos unerlaubte­rweise in den Abschnitt fahren, der sich wieder zu einem Urwald entwickeln soll. Wer den Blick schweifen lässt, sieht schnell den Unterschie­d zum normal bewirtscha­fteten Wald. Umgestürzt­e Bäume mit bemoosten Wurzelstöc­ken liegen am Boden. „Ich habe beim Albverein gelernt, dass man unterwegs genau hinschaut. Wer joggt, rennt nur seine Kilometer herunter, aber er nimmt nichts um sich herum wahr“, sagt Helga Mack.

Die Tour führt über den Ausgang des Bannwalds, vorbei an einer Hütte auf den Verbindung­sweg FischbachW­ettenberg. Von der Bank am Waldrand bietet sich ein Blick auf blühende Obstbäume und den Ummendorfe­r Ortsteil. Auf dem geteerten Weg gilt es nun, den stärksten Anstieg der Tour zu bewältigen. Nach etwa 15 Minuten ist es geschafft, die Route zwei führt oben am Waldrand entlang weiter. Helga Mack rät, wegen der Zecken lange Hosen zu tragen, denn es geht über einen mit Gras bewachsene­n Randstreif­en. Am Freisitz biegt der Weg rechts ab. Wer möchte, unternimmt einen Abstecher in den Wald, wo er die letzten noch blühenden Buschwindr­öschen und Weißwurz entdeckt und nach wenigen Schritten am Tobel steht. Die Blumen am Wegesrand begeistern Helga Mack. „Waldmeiste­r findet man immer wieder“, erzählt sie. „Im März, April habe ich einen ganzen Hang voll rosa Lerchenspo­rn entdeckt.“

Der Weg trifft schließlic­h auf den Verbindung­sweg Wettenberg-Ummendorf, auf diesem geht es zurück. Die Wanderung endet am Ausgangspu­nkt. Der Abstieg hat 14 Prozent Gefälle, das ist auch der Grund, weshalb Helga Mack davon abrät, die Tour in umgekehrte­r Richtung zu laufen.

Wem die 5,1 Kilometer zu lang sind, kann eine kleinere Route wählen: Am Ende des Bannwalds gibt es in der Linkskurve eine Abzweigung, die rechts bergauf führt. Dem Weg folgt man und trifft am Verbindung­sweg Fischbach-Wettenberg wieder auf die Route zwei. Am Freisitz verlässt man Route zwei wieder, statt rechts abzubiegen läuft man geradeaus weiter und nimmt rechts den ersten Feldweg bergab. Dank der Hanglage bietet sich bei klarem Wetter ein Blick bis zum Bussen. Weiter unten trifft der Feldweg auf den Verbindung­sweg Wettenberg-Ummendorf. Die reduzierte Tour hat eine Länge von 4,1 Kilometern und 116 Höhenmeter­n.

Gute Schuhe sind ein Muss

Auch für Einsteiger seien die Wanderunge­n geeignet, sagt Helga Mack. Zu beachten gebe es Weniges, aber dafür Grundlegen­des. „Gescheite Schuhe“brauche man, sagt ihr Mann Konrad Mack, der im Albverein als Wegewart engagiert ist. Für die Strecke müssten es keine Wanderstie­fel sein, jedoch festes Schuhwerk, Turnschuhe könne man auf der Route auch anziehen, sagt Helga Mack. Wer wolle, könne Stöcke benutzen. „Ich selbst mache das bei langen Wanderunge­n“, erzählt die 68-Jährige, die als Wanderführ­erin auch mehrstündi­ge Touren auf der Alb leitet. „Man läuft dann aufrechter.“Und man werde nicht so müde, weil man sich mit den Händen abstützen könne. „Ins Gepäck gehört außerdem etwas zu trinken, Saftschorl­e oder Wasser. Das wird am häufigsten vergessen“, schildert sie ihre Erfahrunge­n. Nicht vergessen sollte man zudem, den Wetterberi­cht zu lesen. Denn ein Gewitter oder Sturm im Wald kann gefährlich werden.

Mehr Fotos von der Wandertour gibt es unter

Weitere Tourenvors­chläge gibt es im Internet unter

– hier werden in den nächsten Wochen laufend neue Beiträge zur Serie gesammelt. Verraten Sie uns Ihre besten Freizeitti­pps und gewinnen Sie:

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GRAFIK: MICHELLE BARBIC Der Parkplatz am neuen Friedhof in Ummendorf ist der Ausgangspu­nkt für die Wanderung, die der Schwäbisch­e Albverein empfiehlt. Die rot eingezeich­nete Tour ist 5,1 Kilometer lang, Wer die blauen Abkürzunge­n/Abzweigung­en nimmt, hat nur eine Strecke von...
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FOTO: BIRGIT VAN LAAK Helga Mack ist Wanderführ­erin beim Schwäbisch­en Albverein Ummendorf. Ihr Tourentipp führt durch den Bannwald bei Ummendorf.
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