Schwäbische Zeitung (Biberach)
In der 90. Minute trifft Kehlen doch noch
Fußball, Landesliga: Ochsenhausen verliert 0:1 gegen den SVK
OCHSENHAUSEN - Der SV Ochsenhausen hat in der Fußball-Landesliga am Samstagnachmittag eine unnötige 0:1-Heimniederlage gegen den SV Kehlen kassiert. Besonders bitter aus Ochsenhauser Sicht: Der entscheidende Gegentreffer fiel in der 90. Minute. Nach dem SVK-Sieg trennt Ochsenhausen und Kehlen in der Tabelle nur noch ein Punkt – und Kehlen hat zudem zwei Spiele weniger ausgetragen.
Betretene Mienen beim SV Ochsenhausen nach dem Schlusspfiff: Lange hatten die Gastgeber im zweiten Durchgang das Glück und einen überragenden Torhüter Tobias Kirchenmaier auf ihrer Seite, aber eben nicht lange genug. Nachdem Kehlen sich über weite Strecken grob fahrlässig im Umgang mit seinen Chancen gezeigt hatte, schlugen die Gäste in der letzten Minute der regulären Spielzeit zu. Über Umwege landete der Ball bei Dominik Blaser, der aus acht Metern das 0:1 machte – Kirchenmaier war chancenlos. „Irgendwann Mitte der zweiten Halbzeit war ich schier am Verzweifeln“, sagte Kehlens Trainer Michael Steinmaßl angesichts der Chancenauswertung. „Aber meine Jungs haben immer an sich geglaubt.“Ochsenhausens Trainer Oliver Wild räumte ein, dass sich mit fortlaufender Spieldauer ein Treffer der Gäste abgezeichnet hatte. „Aber dass Kehlen das Tor dann in der 90. Minute macht, ist natürlich sehr sehr bitter.“
In Durchgang eins war wenig Spektakuläres passiert. Die Partie war ausgeglichen. Dem SVO merkte man das Fehlen von Oliver Wild an, der nach zuvor fünf Treffern in zwei Spielen wegen Sprunggelenksproblemen passen musste. Konrad Licht war offensiv oft auf sich alleine gestellt und tat sich gegen defensiv kompakt agierende Gäste schwer. Nach dem Seitenwechsel übernahmen mehr und mehr die Kehlener die Initiative. Zunächst parierte SVOKeeper Kirchenmaier gegen Sebastian Stumpf (52.), dann klärte Matteo Buck nach einem schnell ausgeführten Einwurf in höchster Not (57.) – wobei der SVK mit etwas mehr Ruhe am Ball hier eigentlich die Führung hätte erzielen müssen. Auf der anderen Seite versuchte Ochsenhausens Michael Wild seine Mitspieler mit meist langen Bällen in Szene zu setzen, was jedoch selten gelang.
Stattdessen setzte der SV Kehlen seine Serie vergebener Chancen fort. Ochsenhausens Abwehr war bei den schnellen Gegenstößen mehrfach nicht im Bilde, was aber zunächst nicht bestraft wurde. Giovannis Paris schoss über das Tor (64.), Nikolai Hack daneben (66.). Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung lief Ochsenhausen drei Minuten später in den nächsten Konter. Kehlens Johannes Beier kam in stark abseitsverdächtiger Position an den Ball, die Fahne des Assistenten blieb aber unten und Beier stand allein vor Kirchenmaier – der SVO-Keeper blieb erneut Sieger. Auf der anderen Seite zeichnete sich Serkan Ünal nach einem Freistoß von Michael Wild aus (77.), wenig später fand ein Querpass von Ochsenhausens David Mayer keinen Abnehmer im Strafraum. Und nach einer eher chancenarmen Schlussphase fiel dann doch noch der entscheidende Treffer, mit dem zu diesem Zeitpunkt nicht mehr unbedingt zu rechnen war.
60, vielleicht auch 70 Minuten habe seine Mannschaft das umgesetzt, was man sich vorgenommen habe, sagte Oliver Wild. „In der Schlussphase waren wir aber nicht mehr so zielstrebig und haben nicht mehr so diszipliniert gespielt.“Und Kehlens Michael Steinmaßl beantwortet die Frage, ob der Sieg seiner Elf ein verdienter war, mit den Worten: „Darüber müssen wir glaube ich nicht reden.“
SV Ochsenhausen – SV Kehlen 0:1 (0:0). SVO: Kirchenmaier – Bendel, Denzel, Rosu, Ludwig – Hartmann, M. Wild, Buck (74. Schmidt), Mayer (86. Holland), Ruf (74. Arendt) – K. Licht. Tor: 0:1 Blaser (90.). SR: Alexander Mack (Bersingen). Z.: 150.