Schwäbische Zeitung (Biberach)

Deutsche Wirtschaft verliert an Tempo

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WIESBADEN (dpa) - Dämpfer für das deutsche Konjunktur­wunder: Gebremst vom schwächeln­den Außenhande­l ist die Wirtschaft im ersten Quartal 2018 nur halb so stark gewachsen wie Ende vergangene­n Jahres. Das Bruttoinla­ndsprodukt (BIP) stieg um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das Statistisc­he Bundesamt am Dienstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im vierten Quartal vergangene­n Jahres hatte sich die Wirtschaft­sleistung noch um 0,6 Prozent erhöht.

Ökonomen rechnen nicht mit einem Ende des Aufschwung­s, auch wenn das Wachstum etwas schwächer ausfiel als erwartet. Manche Experten sehen aber wachsende Risiken für Europas größte Volkswirts­chaft, vor allem angesichts der von den USA angeheizte­n Handelskon­flikte und gestiegene­r Ölpreise.

Das BIP stieg das 15. Mal in Folge im Vergleich zum Vorquartal. „Das ist die längste Aufschwung­phase seit 1991“, erklärte die Wiesbadene­r Behörde. Allerdings schwächelt­e Deutschlan­d auch im europäisch­en Vergleich. Im Euroraum wuchs die Wirtschaft nach Angaben des Statistika­mtes Eurostat im ersten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal und damit etwas stärker als in der Bundesrepu­blik.

Bremsspure­n hinterließ vor allem der Außenhande­l. Importe und Exporte sanken im Vergleich zum Vorquartal. „Das stützt unsere Einschätzu­ng, dass die deutsche Wirtschaft gegenwärti­g unter dem starken Euro leidet“, argumentie­rte Commerzban­k-Chefvolksw­irt Jörg Krämer.

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