Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ausgesesse­n

Ex-Kunstberat­er Achenbach kommt vorzeitig aus Haft

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ESSEN/KLEVE (dpa) - Der wegen Betrugs zu einer Haftstrafe verurteilt­e ehemalige Kunstberat­er Helge Achenbach kommt im Juni auf freien Fuß. Gegen einen entspreche­nden Beschluss des Landgerich­ts Kleve werde die Staatsanwa­ltschaft Essen keine Rechtsmitt­el einlegen, sagte deren Sprecher Thomas Endberg am Dienstag. Achenbach kann demnach im Juni nach Verbüßung von zwei Dritteln seiner Haftstrafe auf Bewährung freikommen. Die „Bild“-Zeitung hatte zuvor darüber berichtet.

Der 66-Jährige war im März 2015 wegen Betrugs in Millionenh­öhe an reichen Kunden zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden. Am 8. Juni hat er vier Jahre davon verbüßt. Achenbach hatte etwa den verstorben­en Aldi-Erben und Milliardär Berthold Albrecht durch verdeckte Preisaufsc­hläge bei Kunst- und Oldtimerve­rkäufen um insgesamt fast 20 Millionen Euro betrogen. Nach dem Tod des Duz-Freundes hatte Albrechts Witwe die Rechnungen überprüft und Unregelmäß­igkeiten entdeckt.

Achenbachs Unternehme­n, zu denen auch ein Sterne-Restaurant in Düsseldorf gehörte, gingen pleite. Rund 2500 Kunstwerke aus dem einstigen Firmenbesi­tz wurden für insgesamt rund 11,5 Millionen Euro versteiger­t. Achenbach ist seit Längerem im offenen Vollzug und arbeitet bei der Diakonie in Düsseldorf.

Unterdesse­n dauert der Gerichtsst­reit um Schadeners­atzforderu­ngen der Albrecht-Erben an: An diesem Donnerstag verhandelt das Oberlandes­gericht Düsseldorf den Fall. Das Landgerich­t hatte Achenbach im Sommer 2017 zur Zahlung von fast 19 Millionen Euro verurteilt.

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FOTO: DPA Helge Achenbach

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