Schwäbische Zeitung (Biberach)
Hoffen auf ideales Badewetter
Joachim Isenmann vom Biberacher Freibad ist gerüstet.
BIBERACH - Der Mai lässt Joachim Isenmann zum Start in die Freibadsaison zwar gerne hängen. Aber der Teamleiter der Bäder der Stadtwerke Biberach ist gegen Regen und Gewitter längst abgehärtet. Er nimmt es, wie es kommt. Badegäste, die auch bei Regen lieber an der frischen Luft ihre Bahnen ziehen wollen, lässt er nicht im Stich. Die SZ hat ihn besucht.
Starttermin der Freibadsaison ist immer der 1. Mai, egal wie gut oder schlecht die Wetterlage ist: „So hab’ ich das lieber, weil ich dadurch nicht viel an Energie verliere und einfach flexibel bin. Wenn es schön wird, kann ich schnell reagieren“, sagt Isenmann. Aktuell heize er das große Becken auch nur auf 22 Grad auf. In der Hochsaison sind es 24. Durch den fixen Termin hätten seine Mitarbeiter zudem automatisch eine Frist, zu der das Bad betriebsbereit sein muss.
Mitte März haben die Arbeiten begonnen. Auf dem gut 22 000 Quadratmeter großen Gelände gibt es einiges zu tun: „Alles, was teuer und wichtig ist, bauen wir den Winter über ab. Das sind Duschen und die Sanitäreinrichtungen, aber auch technische Anlagen.“So vermeide man Frostschäden. Das Becken muss vor Saisoneröffnung gereinigt werden, ebenso die Filter und Leitungen. Gerade arbeitet das Team von Isenmann am Feinschliff: „Der Rasen muss gemäht werden, Hecken und Bäume werden geschnitten und die Kabinen gestrichen.“All das erfolge weitgehend in Eigenleistung: „Ich habe das große Glück, dass meine Mitarbeiter im Erstberuf Schreiner oder Schlosser sind: Die haben keine zwei linken Hände“, sagt Isenmann.
Rettungsschwimmer fehlen
Rettungsschwimmer zu finden, sei dagegen ein Dauerproblem. „Das wird von Jahr zu Jahr schlimmer“, beklagt der Teamleiter. Hier sei die Personalsituation zwar nicht perfekt, aber noch gut: „Wir kommen klar. Ich suche aber noch Schüler und Studenten als Aushilfskräfte.“Da sie nicht allein am Beckenrand stehen müssen, sei er schon mit dem Rettungsabzeichen in Silber glücklich, sagt Isenmann. In
den starken Monaten würde er zudem durch den Tauchclub, die Turngemeinde, Wasserwacht und die DLRG bei der Aufsicht unterstützt: „Besonders, wenn es voll ist, brauche ich höchstmögliche Sicherheit.“
Gut zwei Wochen hatte das Freibad in diesem Jahr erst geöffnet. An den Tagen, an denen das Wetter für eine reguläre Öffnung zu schlecht ist, lasse er Badegäste jedoch trotzdem hinein: „Meine Leute sind eh von sechs bis zwölf Uhr da. Wenn jemand morgens an der Tür steht, schicke ich den nicht
nach Hause.“Wer trotz Schließung nach zwölf Uhr komme und eine Saisonkarte besitze, dürfe ausnahmsweise auf das Hallenbad ausweichen.
Stammbader freuten sich über die Öffnung: „Die treuesten sind die Rentner.“Mehr als 800 Gäste hatte Isenmann in diesem Jahr, allein 350 an einem Tag. Insgesamt sei das Wetter in diesem Mai aber zu unbeständig: „In einem guten Jahr hab ich 5800 Gäste im Mai da, in einem schlechten nur 1200.“Aber es besteht Hoffnung, denn ab dem Wochenende soll das
Wetter sommerlich werden. Die wichtigsten Monate für Isenmann sind Juli und August. Hier hat er auch zwei Programmpunkte geplant. Am Sonntag, 29. Juli, findet im Freibad ein Aktionstag statt, mit verschiedenen Stationen, darunter einem Puppentheater oder riesigen Bällen, in denen Kinder übers Wasser laufen können. Am Freitag, 10. August, veranstaltet das Bad ein Open-Air Kino: „Hier werden wir das Bad länger öffnen. Nach der Dämmerung müssen wir das Becken dann wegen der Lichtverhältnisse schließen. Dann geht es zum Kinoabend über.“
Bis dahin steigt wohl auch die Zahl der Gäste: Bis zu 20 000 erwartet Isenmann in einem HochsommerMonat. Davon kommt bisher aber nur ein Bruchteil. Dies sei aber nur die halbe Rechnung, relativiert Isenmann: „In einem schlechten Mai habe ich mehr Besucher im Hallenbad.“Das Wetter vergraule die Leute nicht, sie weichen einfach auf das Innenbecken aus.