Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fest für Kräuterfans und Gartenliebhaber
Tausende Besucher kommen zur „Lass WaXa“nach Ochsenhausen.
OCHSENHAUSEN - Tausende Besucher sind am Samstag bei herrlichem Wetter nach Ochsenhausen auf den Marktplatz geströmt. Kräuterfans, Gartenliebhaber, Freunde von schöner Dekoration für Haus und Garten wollten sich die neunte Auflage dieses Kräuterfests nicht entgehen lassen. Sie kamen bei diesem Fest „Lass WaXa“auf ihre Kosten.
Zeitweise war zwischen Schranne und Rathaus fast kein Durchkommen mehr. An 52 Ständen boten die Händler ihre außergewöhnlichen Waren an. Verkaufen war das eine, die Beratung das andere. Geduldig beantworteten die Profis, Gärtner aus der gesamten Region, was zu tun ist, um den „grünen Daumen“zu bekommen. Wer sich allerdings mit den Pflanzen und deren Anbau vertraut macht, für den liefern Kräuter die Rohprodukte für schmackhafte Gewürze oder Gewürzmischungen aus dem eigenen Garten, Hochbeet oder auch dem Balkon, war der eindeutige Tenor der Pflanzen-Spezialisten.
Die bunten Bonbons auf Kräuterbasis, die es in Gläsern zum Kaufen gab, sahen verführerisch schön aus, fast zu schade zum Lutschen, und ließen Eltern mit ihren Kindern verhandeln. Austausch nebst Beratung luden die Besucher zum Verweilen ein.
So war Renate Schlegel, Mitinitiatorin des Markts in Ochsenhausen, voll zufrieden mit dem Verlauf dieser Veranstaltung. „Es ist super. Die Stimmung ist gut, das Wetter könnte nicht besser sein. Wir sind sehr zufrieden, nicht zuletzt, weil es noch mehr Besucher als im letzten Jahr sind“. Trotzdem hatte Schlegel eine kleine Träne im Auge. Im Schatten eines Biergartens bewirtet der Kneippverein zusammen mit der Webergruppe seit Jahren die Gäste mit schwäbischen Gerichten. Ob Kräuterbraten oder Kräuter-Maultaschen, das Motto des Markts zog sich auch hier durch die Auswahl an Speisen mit musikalischer Untermalung. In diesem Jahr durch Karl-Heinz und Peter Maucher. Leider möchte der Verein aufhören mit der Bewirtung, sagte Schlegel traurig und appellierte an Vereine, diese Aufgabe einmal im Jahr zu übernehmen und dieses Fest weiterleben zu lassen.
Ergänzt wurde das Marktprogramm durch Fachvorträge im Schrannensaal. Diese reichten von aktuellen Themen wie naturnahen Gärten für Wildbienen und andere Insekten über Geschichten historischer Stauden bis zu Vorträgen von Schwester Birgit Bek von den Franziskanerinnen in Reute, die die Besucher mit ihrem Wissen über Gewürze in den Bann zog.
Wildkräuter und Saatbomben
Interessierte Besucher konnten sich im Rathaus in die Herbarien von Wildkräutern vertiefen, anschließend bei einer Wanderung die heimische Kräuterwelt entdecken und sich auf dem Kneipp-Stand über die gleichnamige Gesundheitslehre informieren.
Auch die Kinder wurden bei dem Fest nicht vergessen. Im städtischen Kindergarten wurden Fladenbrote mit heimischen Kräutern mit den Kindern gebacken und auf dem Markt verkauft. Der Nabu bastelte Saatbomben mit heimischen Wildkräutern. Händler und Besucher lobten die Veranstaltung: „Wir kommen gerne wieder“, sagte Brigitte Dinser, die selbst gemachte Salatsaucen und verschiedene Kräutersorten anbot. „Dieser Kräutermarkt hat Flair, ist interessant, man trifft Bekannte, es herrscht eine gute Stimmung, einfach super“, sagte Besucherin Manuela Wiest aus Eichbühl.
Eine gute Stimmung versprach auch das Brunnentheater. Dreimal wurde das Stück „Das BrunnenWunder“„Mais oder Heilwasser“aus der Feder von „Oxi“Franz Baur an diesem Tag am Ochsenbrunnen aufgeführt. Regisseur Olaf Göttert meinte: „Es wird saumaisig gut“und das war es auch. Eine Bestätigung gaben die begeisterten Besucher. Dieser humorvolle Einakter um die Heilkunst mit Kräutern bringt den Kräuterheiler Doktor Oxi in die Enge, aber er löst auf seine Art in zwölf Minuten Spielzeit das Problem „saumaisig“gut mit seiner tollen Truppe. Die Zuschauer belohnten die Auftritte mit langanhaltendem Applaus und Bravo-Rufen.