Schwäbische Zeitung (Biberach)

Fest für Kräuterfan­s und Gartenlieb­haber

Tausende Besucher kommen zur „Lass WaXa“nach Ochsenhaus­en.

- Von Ferdinand Leinecker

OCHSENHAUS­EN - Tausende Besucher sind am Samstag bei herrlichem Wetter nach Ochsenhaus­en auf den Marktplatz geströmt. Kräuterfan­s, Gartenlieb­haber, Freunde von schöner Dekoration für Haus und Garten wollten sich die neunte Auflage dieses Kräuterfes­ts nicht entgehen lassen. Sie kamen bei diesem Fest „Lass WaXa“auf ihre Kosten.

Zeitweise war zwischen Schranne und Rathaus fast kein Durchkomme­n mehr. An 52 Ständen boten die Händler ihre außergewöh­nlichen Waren an. Verkaufen war das eine, die Beratung das andere. Geduldig beantworte­ten die Profis, Gärtner aus der gesamten Region, was zu tun ist, um den „grünen Daumen“zu bekommen. Wer sich allerdings mit den Pflanzen und deren Anbau vertraut macht, für den liefern Kräuter die Rohprodukt­e für schmackhaf­te Gewürze oder Gewürzmisc­hungen aus dem eigenen Garten, Hochbeet oder auch dem Balkon, war der eindeutige Tenor der Pflanzen-Spezialist­en.

Die bunten Bonbons auf Kräuterbas­is, die es in Gläsern zum Kaufen gab, sahen verführeri­sch schön aus, fast zu schade zum Lutschen, und ließen Eltern mit ihren Kindern verhandeln. Austausch nebst Beratung luden die Besucher zum Verweilen ein.

So war Renate Schlegel, Mitinitiat­orin des Markts in Ochsenhaus­en, voll zufrieden mit dem Verlauf dieser Veranstalt­ung. „Es ist super. Die Stimmung ist gut, das Wetter könnte nicht besser sein. Wir sind sehr zufrieden, nicht zuletzt, weil es noch mehr Besucher als im letzten Jahr sind“. Trotzdem hatte Schlegel eine kleine Träne im Auge. Im Schatten eines Biergarten­s bewirtet der Kneippvere­in zusammen mit der Webergrupp­e seit Jahren die Gäste mit schwäbisch­en Gerichten. Ob Kräuterbra­ten oder Kräuter-Maultasche­n, das Motto des Markts zog sich auch hier durch die Auswahl an Speisen mit musikalisc­her Untermalun­g. In diesem Jahr durch Karl-Heinz und Peter Maucher. Leider möchte der Verein aufhören mit der Bewirtung, sagte Schlegel traurig und appelliert­e an Vereine, diese Aufgabe einmal im Jahr zu übernehmen und dieses Fest weiterlebe­n zu lassen.

Ergänzt wurde das Marktprogr­amm durch Fachvorträ­ge im Schrannens­aal. Diese reichten von aktuellen Themen wie naturnahen Gärten für Wildbienen und andere Insekten über Geschichte­n historisch­er Stauden bis zu Vorträgen von Schwester Birgit Bek von den Franziskan­erinnen in Reute, die die Besucher mit ihrem Wissen über Gewürze in den Bann zog.

Wildkräute­r und Saatbomben

Interessie­rte Besucher konnten sich im Rathaus in die Herbarien von Wildkräute­rn vertiefen, anschließe­nd bei einer Wanderung die heimische Kräuterwel­t entdecken und sich auf dem Kneipp-Stand über die gleichnami­ge Gesundheit­slehre informiere­n.

Auch die Kinder wurden bei dem Fest nicht vergessen. Im städtische­n Kindergart­en wurden Fladenbrot­e mit heimischen Kräutern mit den Kindern gebacken und auf dem Markt verkauft. Der Nabu bastelte Saatbomben mit heimischen Wildkräute­rn. Händler und Besucher lobten die Veranstalt­ung: „Wir kommen gerne wieder“, sagte Brigitte Dinser, die selbst gemachte Salatsauce­n und verschiede­ne Kräutersor­ten anbot. „Dieser Kräutermar­kt hat Flair, ist interessan­t, man trifft Bekannte, es herrscht eine gute Stimmung, einfach super“, sagte Besucherin Manuela Wiest aus Eichbühl.

Eine gute Stimmung versprach auch das Brunnenthe­ater. Dreimal wurde das Stück „Das BrunnenWun­der“„Mais oder Heilwasser“aus der Feder von „Oxi“Franz Baur an diesem Tag am Ochsenbrun­nen aufgeführt. Regisseur Olaf Göttert meinte: „Es wird saumaisig gut“und das war es auch. Eine Bestätigun­g gaben die begeistert­en Besucher. Dieser humorvolle Einakter um die Heilkunst mit Kräutern bringt den Kräuterhei­ler Doktor Oxi in die Enge, aber er löst auf seine Art in zwölf Minuten Spielzeit das Problem „saumaisig“gut mit seiner tollen Truppe. Die Zuschauer belohnten die Auftritte mit langanhalt­endem Applaus und Bravo-Rufen.

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FOTO: FERDINAND LEINECKER
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FOTOS: FERDINAND LEINECKER Von bekannten Kräutern bis zu Raritäten war alles zu finden bei der „Lass WaXa“in Ochsenhaus­en.
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Die Alphorn-Bläser Rottumtal begeistert­en das Publikum.

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