Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Es ist menschlich, Fehler zu machen“

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BIBERACH - Nach seinen Patzern im Champions-League Finale ist der gebürtige Biberacher Loris Karius vielen Hass-Tiraden im Internet ausgesetzt. Sogar Morddrohun­gen wurden gegen ihn geäußert. Der FC Liverpool hatte am Samstag 1:3 gegen Real Madrid verloren. Mitentsche­idend für diese Niederlage waren unter anderem zwei Patzer von Karius. SZ-Praktikant­in Saskia Dürr hat mit Passanten auf dem Biberacher Marktplatz darüber gesprochen, wie sie die Leistung des Torhüters bewerten.

„Ich empfinde großes Mitleid für Loris Karius. Als Torwart bekommt man oft die Schuld zugeschobe­n“, sagt Andreas

Ulmer (Fotos: Michelle Barbic). „Ich würde ihm raten: Kopf hoch, das Leben geht weiter.“Die Reaktionen im Netz hält der Laupheimer für völlig überzogen: „Diese Leute sollen erst einmal selbst spielen und es besser machen.“

„Es ist menschlich, Fehler zu machen. Ich finde es schrecklic­h, dass es Menschen gibt, die ihm danach mit dem Tod drohen. Sein Fehler wird viel zu überbewert­et“, sagt Luzi Schmitz. „Die wissen gar nicht, was wirklich wichtig im Leben ist.“Die Biberacher­in rät Karius, trotz allem weiterzuma­chen, und wünscht ihm Freunde, die ihn unterstütz­en.

Etwas differenzi­erter sieht Vincent Wörz

aus Ulm die Situation: „So etwas darf ihm nicht passieren, es ist schließlic­h sein Job.“Trotzdem hegt er keinen Groll, sondern empfindet Mitleid für den Torhüter.

Lucas Schmitz

aus Biberach sind bereits Missgeschi­cke beim Tennisspie­len passiert: „Ich habe ein bis zwei Tage gebraucht, um das zu verdauen, war aber relativ schnell wieder okay. Das ist aber überhaupt nicht zu vergleiche­n mit seiner Situation, denn Morddrohun­gen gehen gar nicht.“Wünschen würde er dem Torwart von Liverpool, dass all das nie passiert wäre. GEHÖRT, GESEHEN

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FOTO: PETER BYRNE/DPA Untröstlic­h nach Spielende: Loris Karius.
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