Schwäbische Zeitung (Biberach)

50 000 Euro für Tokio 2020

Crowdfundi­ng soll Tischtenni­stalente auf dem Weg zu Olympia unterstütz­en.

- Von Tobias Rehm

OCHSENHAUS­EN - Die TTF Liebherr Ochsenhaus­en und ihr Nachwuchsl­eistungsze­ntrum, das Liebherr Masters College (LMC), haben eine ungewöhnli­che Kampagne gestartet. Mithilfe eines Crowdfundi­ng-Projekts im Internet wollen sie 50 000 Euro zusammenbe­kommen. Mit dieser Summe sollen die Tischtenni­stalente am LMC weiter gefördert werden und es möglicherw­eise sogar zu den Olympische­n Spielen 2020 in Tokio schaffen. Die Kampagne trägt deshalb den Namen „Road to Tokyo“. In den ersten Tagen wurden bereits knapp 18 000 Euro gesammelt.

Die Verantwort­lichen in Ochsenhaus­en sehen ihr LMC als „besten unabhängig­en Ausbildung­sstandort im Tischtenni­s europaweit“, die Zahl der zur Weltklasse geformten Spieler in den vergangene­n Jahren untermauer­t diese Aussage. Diese Ausbildung kostet Geld – Geld, das nicht alle Talente aufbringen können. Zwei Jahre vor den nächsten Olympische­n Spielen gehen TTF und LMC nun in die Offensive. „Wir wollen den Jungs helfen“, erklärt Kristijan Pejinovic, Geschäftsf­ührer des LMC und Präsident der TTF. „Wenn wir eine solche Aktion gemeinsam machen, hat das eine ganz andere Strahlkraf­t. Die Jungs, die sich als Teil der Region fühlen, haben die Unterstütz­ung verdient.“

50 000 Euro werden für die Teilnahme an internatio­nalen Turnieren, spezielle Trainings- und Sparringsp­artner sowie für zusätzlich­es Fitnesstra­ining und zusätzlich­e Physio- therapie benötigt. Spender, die sich an dem Crowdfundi­ng-Projekt beteiligen, erhalten unterschie­dliche Prämien – von TTF-Trikots über Trainingse­inheiten mit den Profis bis hin zu Essensguts­cheinen. „Es geht nicht nur um reine Spenden ohne Gegenleist­ung“, erklärt Pejinovic. TTF und LMC rühren für ihre Aktion kräftig die Werbetromm­el, beispielsw­eise mit einem Video auf Facebook. Die Botschaft ist klar: Wer sich beteiligt, kann den Olympiasie­ger von morgen unterstütz­en. Vom Talent zum Olympiasie­ger – das LMC soll’s möglich machen.

17 770 Euro von insgesamt 27 Unterstütz­ern waren bis Dienstagna­chmittag bereits eingegange­n, immerhin mehr als ein Drittel der benötigten Gesamtsumm­e. Pejinovic zeigt sich mit dem Start des Projekts, das bis zum 30. Juni läuft, zufrieden. „Aber ich bin mir sicher, dass da noch viel mehr geht.“Ob unterm Strich Ende Juni aber tatsächlic­h 50 000 Euro stehen, weiß auch der TTF-Präsident nicht. „Auch für uns ist das ein Pilotproje­kt“, so Pejinovic, der betont, dass auch noch so kleine Beträge wichtig sind.

Alles oder Nichts

Die Aktion läuft im Übrigen nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip. Kommen die 50 000 Euro bis zum 30. Juni nicht zustande, bekommen alle Spender ihr Geld zurück.

Das Crowdfundi­ng-Projekt „Road to Tokyo“ist unter diesem Link zu finden: www.fairplaid.org/tokyo-2020

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FOTO: DPA Die Olympische­n Spiele im Blick: Hugo Calderano von den TTF Liebherr Ochsenhaus­en war bereits in Rio 2016 dabei, weitere Talente des Liebherr Masters College haben nun Tokio 2020 als Ziel.

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