Schwäbische Zeitung (Biberach)
Wieder Besetzungen geplant
Aktivisten demonstrieren weiter gegen Wohnungsnot
STUTTGART (lsw) - Nach der Räumung zweier besetzter Wohnungen in Stuttgart wollen Aktivisten beim Thema Wohnungsnot nicht locker lassen. Neue Besetzungen von leerstehenden Wohnungen seien nicht ausgeschlossen, teilten die Besetzer aus der Wilhelm-Raabe-Straße 4 und ihre Mitstreiter am Dienstag in Stuttgart mit. Am 14. Juni sei eine Kundgebung vor dem Rathaus geplant. Unterdessen ermittelt die Polizei gegen vier Beschuldigte wegen Hausfriedensbruchs.
Am Montag waren zwei besetzte Wohnungen in der Straße im Stadtteil Heslach mithilfe der Polizei geräumt worden. Ende April waren dort eine dreiköpfige Familie und eine Mutter mit ihrem neunjährigen Sohn in das Haus gezogen, um gegen Leerstand in der Stadt zu protestieren.
Im Zusammenhang mit der Hausbesetzung ermittelt die Polizei gegen vier Beschuldigte. Dies seien ein 22Jähriger, der am Montag in der besetzten Erdgeschosswohnung angetroffen worden war, sowie ein Mann im Alter von 26 Jahren und zwei Frauen im Alter von 25 und 52 Jahren.
Die Stadt Stuttgart hat die Eigentümerin des Hauses in Heslach, eine Privatperson, aufgefordert zu erklären, wann die zwei betroffenen Wohnungen wieder vermietet oder bewohnt werden sollen. Dabei bezieht sich die Stadt auf das Zweckentfremdungsverbot, das sicherstellen soll, dass Wohnungen nicht länger als sechs Monate unbewohnt bleiben oder gewerblich genutzt werden. Eine Antwort der Eigentümerin stehe noch aus, sagte ein Stadtsprecher.