Schwäbische Zeitung (Biberach)
Biberacher feiern in Telawi georgische Unabhängigkeit
Kürzlich haben Biberacher Stadträte in der Partnerstadt am 100. Jahrestag der ersten Unabhängigkeit Georgiens teilgenommen
BIBERACH (sz) - Am 26. Mai 2018 hat Georgien den 100. Jahrestag seiner ersten Unabhängigkeit mit zahlreichen Veranstaltungen gefeiert, auch in Biberachs Partnerstadt Telawi. Zu diesem Jubiläum waren Vertreter aus Biberach eingeladen. Die Stadträte Marlene Goeth, ehrenamtliche Stellvertreterin des Oberbürgermeisters, und Rainer Etzinger, Ehrenbürger der Stadt Telawi und Initiator mehrerer deutsch-georgischer Kooperationsprojekte, nahmen an den offiziellen Jubiläumsfeierlichkeiten teil.
Auch Delegationen aus den baltischen Staaten, aus Weißrussland, der Ukraine und Polen waren angereist. Auf dem Programm standen einige Ausflüge. Diese führten durch das vom Weinbau geprägte Umland von Telawi samt seiner historischen Kirchen und Klöster.
Holpriger Weg in die Demokratie
Im Mai 1918 wurde die Demokratische Republik Georgien vom russischen Kaiserreich unabhängig. Deutschland war der erste Staat, der die unabhängige Republik anerkannte. Allerdings währte diese Unabhängigkeit nicht lange: Bereits 1921 wurde Georgien in die Sowjetunion eingegliedert. Erst im Jahr 1991 konnte das Land die sowjetische Herrschaft abschütteln. Nach anfänglich erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist das Land inzwischen wieder eine unabhängige demokratische Republik.
Hilfe in schweren Zeiten
Für die beiden Partnerstädte Biberach und Telawi gab es einen weiteren Grund zu feiern: die 30-jährige Städtepartnerschaft zwischen den beiden Städten. Diese Partnerschaft hat nicht nur zu zahlreichen Freundschaften zwischen Bürgern aus Biberach und Telawi geführt. In den schweren Zeiten nach 1991 hat Biberach die Not leidenden Bürger von Telawi in vielfältiger Weise unterstützt. Heute geht es in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mehr um Hilfe zur Selbsthilfe. In den Bereichen Tourismus, Brandschutz und Landwirtschaft wollen die Organisation und die Stadt Biberach das Know-how verbessern. Außerdem wollen sie beim Aufbau einer modernen Verwaltung und Stadtplanung helfen. Sowohl die Stadtspitze als auch die Bürger von Telawi wissen das Engagement von Biberach zu schätzen und zeigen sich gastfreundlich.