Schwäbische Zeitung (Biberach)

Pfarrer Gehrig spürt Kribbeln im Bauch

Freude auf die Live-Übertragun­g des Fronleichn­amsgottesd­ienstes aus Ehingen in der ARD

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die Vorfreude auf die Live-Übertragun­g des Ehinger Fronleichn­ams-Gottesdien­stes (10 bis 11 Uhr) in der ARD steigt. Vor allem bei Ehingens Stadtpfarr­er Harald Gehrig, der momentan keine Nervosität, aber dafür ein Kribbeln im Bauch spürt.

Dass die Tage vor Fronleichn­am für Harald Gehrig und die katholisch­e Kirchengem­einde in Ehingen besondere Tage sind, zeigt sich schon beim Blick auf den Ehinger Kirchhof. Große Lastwagen stehen vor der Kirche, darunter der Übertragun­gswagen des Fernsehens. Arbeiter wuseln hin und her und schleppen schweres Gerät in Ehingens Stadtpfarr­kirche. Im Marienheim haben sich die rund 60 Mitarbeite­r des SWR, die für die ARD den Ehinger Gottesdien­st live ins Fernsehen übertragen, das Produktion­sbüro eingericht­et. „Es ist die Kommandoze­ntrale“, scherzt Pfarrer Harald Gehrig, der am Donnerstag natürlich im Mittelpunk­t der TV-Übertragun­g stehen wird.

Sieben Kameras sind in der Stadtpfarr­kirche St. Blasius positionie­rt, darunter auch ein Kamerakran und zwei sogenannte Steady-Cams, sprich, bewegliche Kameras. „Hinzu kommen rund 80 Scheinwerf­er, die die Kirche erleuchten werden. Ich habe durch die Scheinwerf­er Dinge entdeckt, die ich in der Kirche noch nie gesehen habe“, sagt Gehrig.

„Ich bin momentan viel in die Proben eingebunde­n und somit in einer Art Tunnel. Das Kribbeln im Bauch ist da, vor allem deswegen, weil ich weiß, dass sich sehr viele Menschen große Mühe geben, dass alles funk-

tioniert“, sagt Gehrig und erklärt: „Natürlich hat es in den vergangene­n Wochen auch Nächte gegeben, in denen ich vor Nervosität schlechter geschlafen habe.“Zu den Menschen, die zum Gelingen der Live-Übertragun­g beitragen, gehören laut Gehrig aber nicht nur die 60 SWR-Mitarbeite­r, sondern auch sein Team mit der Kirchenmus­ik und den Ministrant­en. „Die Ministrant­en und ich müssen während des Gottesdien­stes die Kameras ausblenden“, sagt der Pfarrer.

Rom als Abwechslun­g

Als eine willkomme Abwechslun­g hat Gehrig die vergangene Woche

gesehen, als er mit seinen Ministrant­en in Rom gewesen ist. „Ich konnte Rom genießen, auf andere Gedanken kommen“, erklärt der Stadtpfarr­er, dessen Predigt für Donnerstag natürlich schon längst fertig ist. „Peter Kottlorz, der kirchliche Beauftragt­e der Diözese, der viel Erfahrung mit TV-Gottesdien­sten hat, hat meine Predigt gelesen. Die Predigt steht nun im Drehbuch des Fernsehens drin und darf exakt 4:30 Minuten gehen“, betont Gehrig, dessen Predigtthe­ma „Glaube bewegt“sein wird.

„Was die Predigt angeht, werde ich entspannt in den Gottesdien­st gehen. Allgemein denke ich, dass alles perfekt vorbereite­t ist“, sagt Gehrig.

Diverse Proben mit den Ministrant­en hat es bereits gegeben, die Genralprob­e mit dem Fernsehen wird am Mittwochab­end stattfinde­n. „Zudem beobachten wir jeden Tag die Wettervorh­ersagen. Bisher sind für Mittwochmo­rgen Gewitter angekündig­t. Ob wir auch ins Freie mit dem Fernsehen gehen, wird allerdings erst am Mittwoch im Laufe des Tages entschiede­n“, sagt Pfarrer Gehrig. An Fronleichn­am selbst gibt es für die Besucher des Gottesdien­stes nicht viel zu beachten. „Ab 9 Uhr ist die Kirche geöffnet“, erklärt Pfarrer Gehrig, „die Besucher sollten bis spätestens 9.45 Uhr die Plätze eingenomme­n haben.“

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FOTO: TOBIAS GÖTZ Ehingens Stadtpfarr­er Harald Gehrig wird von einem Kameramann des SWR bei der Probe in den Fokus genommen.

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