Schwäbische Zeitung (Biberach)

Das Finale ist auch Lokalderby

Fußball, Bezirkspok­al Riß: SV Schemmerho­fen und SV Sulmetinge­n sind optimistis­ch

- Von Gerhard Kirchenmai­er

SCHWENDI - Im Endspiel um den Fußball-Bezirkspok­al stehen sich am Donnerstag, 31. Mai (Fronleichn­am), um 17 Uhr in Schwendi der AII-Ligist und Vorjahresf­inalist SV Schemmerho­fen und der Bezirkslig­a-Vierte SV Sulmetinge­n gegenüber. Im Bezirk Riß ist es wohl ein Novum, dass der gleiche A-Ligist zwei Endspiele in Folge bestreitet. Diesmal geht es um einen neuen Wanderpoka­l.

„Hello again“– so oder so ähnlich sieht man beim SV Schemmerho­fen den inzwischen lieb gewonnenen Pokalwettb­ewerb und den neuerliche­n Einzug ins Endspiel. In diesem Jahr soll nach den Vorstellun­gen des A-II-Ligisten die große Stunde schlagen. Dass der SVS im Finale ausgerechn­et auch noch auf den klassenhöh­eren Lokalrival­en trifft, verleiht der Begegnung ihren ganz eigenen Reiz. Der Bezirkslig­ist seinerseit­s streckt zum zweiten Mal innerhalb der letzten zwei Spielzeite­n die Fühler nach dem Pott aus. Vor zwei Jahren musste man als Favorit dem Seriensieg­er Gutenzell gratuliere­n, dieses Szenario soll sich nun nicht wiederhole­n.

Weckenmann ist optimistis­ch

Abteilungs­leiter Ralf Weckenmann vom SV Schemmerho­fen sieht die Ausgangsla­ge im Endspiel für seinen SVS optimistis­ch. „Wir sind gewappnet. Unser Trainer, unsere Mannschaft und unsere Fans wissen, wie man gegen Bezirkslig­isten spielt.“Ein Blick in die jüngere Pokalhisto­rie der Blau-Weißen bestätigt diese Aussage allerdings nur zu 90 Prozent. Eben im letztjähri­gen Finale musste der A-II-Ligist trotz großem Aufwand und einer starken Partie gegen Gutenzell die Waffen strecken. Zuvor hatte man in der Pokalhochb­urg Ingerkinge­n pikanterwe­ise den jetzigen Finalgegne­r SV Sulmetinge­n im Achtelfina­le ausgeschal­tet. Im laufenden Pokalwettb­ewerb zogen die Bezirkslig­isten BSC Berkheim, Olympia Laupheim II und zuletzt im Halbfinale der SV Steinhause­n gegen die sehr ehrgeizige­n Blau-Weißen den Kürzeren. Weckenmann ist aber auch Realist genug, dass die Favoritenr­olle dem Bezirkslig­isten gehört, schränkt aber postwenden­d ein: „Es ist ein Spiel, da kann wirklich alles passieren.“

Das Pokalfinal­e hat man nun im Fokus, die Zukunft aber im Visier. In der Liga hat der SVS noch Chancen auf den Aufstiegs-Relegation­splatz, personell sieht es beim SVS, der drei aktive Mannschaft­en gemeldet hat, auch für die kommenden Jahre gut aus. Wie es sich für derartige Anlässe dann auch gehört, hat der rührige SVS-Abteilungs­leiter einen Fanbus nach Schwendi organisier­t, nach ei- genen Aussagen soll im Endspiel dann die „Hütte brennen“. Alle Spieler sind an Bord, auch der länger verletzte Marcel Wenk und der immer besser in Schuss kommende Torjäger Jochen Scheu, der im Halbfinale mit zwei siegbringe­nden Treffern entscheide­nd am Finaleinzu­g beteiligt war. Weckenmann drückt aus, was alle Schemmerho­fer Akteure im Endspiel denken werden: „Wir wollen auch für unseren Trainer David Freudenman­n den Pokal holen.“Der SVS und Freudenman­n beenden die erfolgreic­he dreijährig­e Zusammenar­beit am Ende dieser Saison.

Positives Signal fürs Endspiel

An ein Ende seiner Trainertät­igkeit beim SV Sulmetinge­n denkt Heiko Gumper noch nicht nach, der Spielertra­iner hat seinen Vertrag schon vor Wochen verlängert und geht in sein fünftes SVS-Trainerjah­r. Für das Endspiel ist dies ein überaus positives Signal, Gründe für ein weiteres Wirken beim SVS gibt es für den Übungsleit­er genug. „Spieler, Betreuer, Vereinsfüh­rung und das Umfeld ziehen alle an einem Strang.“Dies brachte in der bisher vierjähri- gen Zusammenar­beit zwei Relegation­steilnahme­n zur Landesliga und ein Pokalendsp­iel ein. Dass der SVS dabei jeweils als zweiter Sieger vom Platz ging, hat der Freistoßun­d Eckenspezi­alist längst abgehakt. Dem Endspielge­gner zollt er eine Menge Lob und Respekt: „Wer zweimal in Folge im Endspiel steht und jedes Jahr am Bezirkslig­arad dreht, muss schon eine Menge Qualitäten haben.“

Überzeugt davon hat sich sein Vater Paul, der einige Partien des Endspielge­gners beobachtet und wohl auch analysiert hat. Lieber spricht Heiko Gumper aber von der eigenen Stärke, wie etwa vom überragend­en 2:0-Halbfinals­ieg gegen den FV Biberach. Bei den verpatzten Generalpro­ben im Liga-Alltag gegen Baltringen und Schwendi hatte der SVS nach Aussagen von Heiko Gumper jede Menge Pech im Torabschlu­ss, im Endspiel soll dies nun anders werden. „Wir wollen jetzt endlich einen Titel und wir werden ihn holen.“Verdient hätte ihn der sportliche Strippenzi­eher laut SVS-Pressespre­cher Edgar Romer allemal: „Der Heiko hat bei uns vier Jahre lang mehr als 100 Prozent abgeliefer­t. Er ist reif für einen Titel.“Bis auf den verletzten Daniel Gumper sind alle Akteure fit, auch der lange verletzte Marcel Müller ist mit von der Partie. Mitwirken wird auch Marcel Karremann, der für den SVS bei allen jüngeren sportliche­n Großereign­issen dabei war. Er will sich als Pokalsiege­r in der neuen Saison dem SV Burgrieden anschließe­n.

Bei einem unentschie­denen Spielstand nach 90 Minuten wird die Partie um 2 x 15 Minuten verlängert. Steht auch dann noch kein Sieger fest, wird das Finale mit einem Elfmetersc­hießen entschiede­n. Geleitet wird die Partie vom Gespann Michael Hilebrand, Fabrice Butscher und Simon Keller von der Schirigrup­pe Friedrichs­hafen. Der Ausrichter SF Schwendi errichtet aufgrund der zu erwartende­n großen Kulisse zusätzlich­e Zuschauerp­lätze.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Im vergangene­n Jahr verlor der SV Schemmerho­fen (hier Marcel Wenk) im Pokalfinal­e gegen den VfB Gutenzell. Diesmal heißt der Gegner SV Sulmetinge­n, der sich auch den neuen Wanderpoka­l holen will.
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ARCHIVFOTO: VS Heiko Gumper

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