Schwäbische Zeitung (Biberach)

Olympia steigt auf, Mietingen noch nicht ab

Fußball, Landesliga: Laupheim schlägt Mietingen im Derby 2:0

- Von Michael Mader

LAUPHEIM - Durch einen mühsamen 2:0 (0:0)-Erfolg im Derby gegen den SV Mietingen hat sich der FV Olympia Laupheim vorzeitig die Meistersch­aft in der Fußball-Landesliga gesichert. Die Tore für den künftigen Verbandsli­gisten erzielten vor der Rekordkuli­sse von 830 Zuschauern in der Schlusspha­se die beiden Einwechsel­spieler Hieu Trung Doan und Fabian Ness. Der SV Mietingen kann den Klassenerh­alt durch zwei Siege in den beiden ausstehend­en Spielen gegen den VfB Friedrichs­hafen und den FV Ravensburg II und Schützenhi­lfe der Konkurrenz noch schaffen.

Es war wie nach einem Pokalfinal­e: Die einen tanzten auf dem Platz, überschütt­eten sich mit Bier und Sekt, sangen und zogen sich schließlic­h auch die obligatori­schen, extra angefertig­ten T-Shirts an. Die anderen kauerten auf dem Boden, saßen auf der Bank, starrten in den Himmel oder schüttelte­n immer wieder den Kopf. „Diese Niederlage haben wir nicht verdient“, sagte ein sichtlich bedienter Mietinger Trainer Reiner Voltenauer. „Wir haben in der zweiten Halbzeit trotz Unterzahl die besseren Chancen und gehen dennoch mit leeren Händen nach Hause“, stellte Voltenauer immer wieder die Frage nach dem Warum.

Eine schnelle Erklärung fand der SVM in Schiedsric­hter Steve Henriß aus Geislingen, der kurz nach der Pause den Mietinger Abwehrspie­ler Patrick Klaus nach einem taktischen Foul an der Mittellini­e vom Platz gestellt hatte. Klaus hatte schon nach 20 Minuten Gelb gesehen, als er Laupheims Torjäger Simon Dilger umgesäbelt hatte. Dilger musste nach diesem Foul wegen einer Muskelverl­etzung ausgewechs­elt werden. „Dieser Wechsel hat uns sicher ein wenig aus dem Rhythmus gebracht, dennoch bin ich sehr glücklich, dass die Mannschaft in den Schlussmin­uten noch den Sack zugemacht hat“, freute sich Hubertus Fundel sehr mit und für sein Team.

Glückliche­s Händchen

Der Laupheimer Trainer war zu diesem Zeitpunkt schon mit mehreren Bierdusche­n seiner Spieler bedacht worden. Wieder hatte Fundel mit seinen Einwechslu­ngen ein glückliche­s Händchen bewiesen. „Ich hatte schon eine Vorahnung, das Hieu heute trifft.“Der Abwehrspie­ler der Laupheimer war mit einem mustergült­igen Pass von Ivan Vargas Müller bedient worden und schlenzte den Ball an Jens Müller vorbei ins Netz. Das ganze Laupheimer Team rannte auf Doan zu, auch Keeper Julius Lense spurtete über den gesamten Platz, um den 27-Jährigen zu herzen. „Da gab es kein Halten mehr, der Titel war zum Greifen nah“, sagte Lense. Der Torwart hatte durch Glanzparad­en in Durchgang zwei vor allem bei zwei Großchance­n von Mietingens Stürmer Robin Ertle sein Team auf der Meisterrou­te belassen. „Wenn ich eine der Chancen mache, kann das Spiel noch kippen“, war natürlich auch Ertle sehr enttäuscht, zumal der SVM nicht nur kämpfte, sondern auch immer wieder den einen oder anderen spielerisc­hen Akzent setzte. Dennoch wolle man jetzt gegen Friedrichs­hafen und Ravensburg noch einmal alles reinhängen und dann sehen, was dabei rauskommt. Im Übrigen wird Robin Ertle in Mietingen bleiben – auch in der Bezirkslig­a.

Team bleibt zusammen

Bleiben wird in Laupheim das gesamte Team, sofern bei Ivan Vargas Müller in den kommenden Wochen noch berufliche Dinge geklärt werden können. „Ivan will und wir wollen“, sagt Patrick Seidel, Sportliche­r Leiter der Olympia. Eine Entscheidu­ng werde zeitnah fallen. Bemerkensw­ert, dass kein Spieler die Olympia verlässt. „Das ist genau das, was uns auszeichne­t. Der Teamspirit hat uns in dieser Saison stark gemacht“, beschreibt Julius Lense einen der Gründe, warum der Olympia der sofortige Wiederaufs­tieg in der Verbandsli­ga geglückt ist. „Wir haben hart dafür gearbeitet und wurden am Ende auch dafür belohnt, auch wenn es in den letzten Spielen etwas holprig war“, betonten Mathias Wesolowski und Simon Hammerschm­ied, die sich beide in dieser Saison zu Leistungst­rägern entwickelt haben und schnell wieder zu den Kollegen zum Feiern und Partymache­n zurückwoll­ten.

FV Olympia Laupheim - SV Mietingen 2:0 (0:0). FVO: Lense Biesinger, Wesolowski, Topolovac, Dress - Hegen (71. Haug), Schrode, Hammerschm­ied (71. Doan), Ludwig (64. Steinle) - Vargas Müller, Dilger (21. Ness). SVM: Müller, Mast, Klaus, Burry, Stumm - Glutsch, Gashi (70. Rolser), Rodloff (80. T. Kühner), Glaser, Ertle - Bösch (73. Mayer). Tore: 1:0 Doan (83.), 2:0 Ness (90. +3). SR: Henriß (Geislingen). Z.: 830.

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FOTO: VOLKER STROHMAIER Zurück in der Verbandsli­ga: Nach dem 2:0 gegen Mietingen und dem vorzeitige­n Gewinn der Meistersch­aft waren die Spieler von Olympia Laupheim nicht mehr zu halten.
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FOTO: MICHAEL MADER Präsentier­en stolz den Meisterwim­pel: (von links) Laupheims CoTrainer Udo Schrötter und sein Chef Hubertus Fundel.

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